25 Jahre Curagita – Unternehmens- und Netzkultur

Lohnende Loyalität

Persönlicher Rückblick auf das Besondere an Radiologienetz und Curagita (von Dr. Michael Kreft)

Das Radiologienetz und die Rolle von Curagita darin sind bis heute einzigartig, weil sie über die Jahre eine besondere Form von Loyalität herausgebildet haben. Loyalität ist ein Modebegriff des Managements: Unternehmen investieren in Kundenbindung und nennen diese im Erfolgsfall Treue.

Die Loyalität im Radiologienetz war von Anfang an völlig anders: Nicht die Beziehung zwischen Kunde und Unternehmen, also Radiologe und Curagita stand im Mittelpunkt, sondern die Beziehungen zwischen den Kunden, oder, wie es konsequenterweise im Radiologienetz heißt: zwischen den Mitgliedern! Die Loyalität der Mitglieder untereinander – sie herzustellen, zu befördern, auszudehnen, zu vertiefen: Das ist die Aufgabe von Curagita seit einem Vierteljahrhundert. Und wir haben viel investiert, um dieses Ziel zu erreichen.

Mit Erfolg: Die Radiologen haben sich in stets steigender Anzahl auf regelmäßige persönliche Begegnungen eingelassen. Sie haben Themen gemeinsam besetzt und von Curagita ausarbeiten lassen. Sie haben gemeinsam Entscheidungen getroffen und in ihren Praxen die Umsetzung sichergestellt. Innerhalb der Gruppe waren sie kritisch, nach außen jedoch traten sie deutlich geschlossen auf und wurden deshalb auch so wahrgenommen. Konflikte wurden innerhalb der Gruppe offengelegt und oft genug aufgelöst. Und die Rolle der Curagita wurde durch die Radiologen aktiv und dynamisch entwickelt: als Initiator, als Sekretär, als Umsetzer, als Schlichter, als Berater, als Manager, als Schule – aber eben niemals als gleichberechtigtes Mitglied oder gar mehr. Viele Unternehmen bringen Radiologen in eine zumindest partielle Abhängigkeit (Banken, Industrie, IT-Anbieter, etc.) Was jedoch Curagita ihren „Kunden“ anbietet, entscheiden Radiologen. Formal geschieht dies nicht zuletzt durch die Besetzung eines Aufsichtsratsmandats durch ein von allen Radiologen gewähltes Mitglied. Die Abhängigkeit ist umgekehrt.

Von der so entstandenen Loyalität der Radiologen untereinander profitieren die Mitglieder: Sie orientieren sich aneinander, sie sind besser informiert, sie senken ihre Ausgaben, steigern ihre Einnahmen. Es haben sich Mitgliedspraxen im Radiologienetz zusammengeschlossen, die sich zuvor als Konkurrenten wahrgenommen haben.

Diese Erfolge wurden von außen sehr genau beobachtet: Es gab Neider, es gab Feindschaften, es gab Misstrauen. Und es gab vor allem Bewunderung: Bei der Industrie, bei anderen Ärztenetzen, die den Erwartungen ihrer Mitglieder nicht gerecht wurden. Curagita hatte über die Jahre zahlreiche Anfragen aus dem In- und Ausland von Ärzten und anderen Heilberuflern, die sich dafür interessierten, selbst ein derartiges Modell aufzusetzen.

Wie wird sich die Loyalität der Radiologen untereinander in Zukunft entwickeln?

Aus meiner Sicht gibt es Grund zur Sorge: Die persönlichen Begegnungen nehmen zugunsten digitaler Austauschvarianten ab. Musste sich früher jeder Radiologe einen Sitzplatz unter seinen Kollegen am gemeinsamen Tisch aussuchen, so verbirgt er sich heute hinter einer schwarzen Kachel auf einem Bildschirm und ärgert sich über die Ton- und Bildqualität. Kann Vertrauen und Loyalität remote entstehen? Viele jüngere Radiologen wollen unmittelbare Ergebnisse sehen und lieber aus bestehenden Lösungen auswählen, als mühsam und ungewiss gemeinsam welche zu entwickeln. Erst vor Kurzem in die Praxis eingestiegene Radiologen nehmen die Erfolge des Radiologienetzes als gegeben an und machen sich nicht bewusst, dass es sich um erarbeitete Leistungen handelt, die den Einsatz aller benötigen, um stabil zu bleiben. In den Händen dieser Radiologen liegt die Zukunft des Radiologienetzes. Jedenfalls deutlich mehr, als in den Händen einer ­Curagita, die von ihnen abhängt.

Gemeinsam sind wir stark

Für Dr. Johannes Schmidt-Tophoff, kurz JST bzw. in der „DUZ-Kultur“ von Curagita einfach „Johannes“, ist Curagita ein Lebensprojekt und Herzensanliegen. Das hat er am 19. März zum 25. Firmenjubiläum in einer E-Mail an alle im Team sehr persönlich zum Ausdruck gebracht. Seine Worte erlauben einen authentischen Eindruck vom Kommunikationsstil des Hauses: offen, selbstbewusst, durchaus selbstkritisch, aber immer mit nach vorne gerichtetem Blick!
 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich danke Euch für die Glückwünsche zu meinem 25-jährigen Dienstjubiläum. Obwohl ich lieber über die nächsten 25 Jahre reden würde, fühle ich mich durch Eure Gratulation geehrt und halte in Freude nach einem typischen Curagita-Tag inne: Darunter ein frühmorgendliches Telefonat mit einem Radiologen, der an seine Nachbarpraxis rankommen will, Gespräche zu einem neuen KM, zu einer großen KM-Ausschreibung, zu neuer KI, zu einem neuem CuraScan-Wettbewerber, zu Akquisekandidaten, zur nächsten Vollversammlung und zum Abschluss ein Gespräch in einer langjährigen Mitgliedspraxis mit Frank und Timo mit den jungen Nachfolgern, die fragen, was das Netz eigentlich bringt. Dazwischen Sorgen um einen erkrankten Mitarbeiter, um Firmen-PKWs, um Rechtsverfahren und um den Umzug in ein neues Büro. Und täglich grüßt das Murmeltier … Warum ich 25 Jahre mehr Zeit bei der Arbeit und mit Euch als mit meiner Familie und beim Schlaf verbracht habe, ist einfach zu erklären: Neben Gelderwerb, Verantwortung und Pflichtgefühl (ja, ich weiß, typisch Generation X) konntet Ihr Euch hoffentlich selbst von meiner ehrlichen Freude überzeugen, mit Euch kompetenten, kreativen, netten und engagierten Kollegen zusammenzuarbeiten und gemeinsam was zu bewegen! Jede Stunde mit Euch ein Gewinn und ein Lernerfolg! Viele Erlebnisse, die mein Leben ausmachen. Gleiches gilt für unsere Mitglieds-Radiologen, die uns vertrauen, von denen wir täglich lernen können und denen wir gerne Dienst und Leistung schulden. Was ich beigetragen habe, ist sicherlich die Bereitschaft zum unternehmerischen, freilich kalkulierten Wagnis, jedes Jahr alles neu zu riskieren und neue Wege zu beschreiten. Wenn ich hier Vorbild gewesen sein sollte, will ich es gerne sein. Mein Wegbegleiter Michael hätte dazu gesagt: We‘ll rock radiology! Und er war der Oberrocker. Nicht unerwähnt bleiben leider auch 25 Jahre Misserfolge, falsche Einschätzungen, Fehler, Ungerechtigkeiten, unnötige Animositäten und vertane Chancen, die aber den überwiegenden Erfolg kaum zu schmälern vermögen. In diesem Sinne wandle ich Eure Glückwünsche um in Energie für die kommenden Jahre. Egal, woher und wie stark der Wind weht, unsere Segel sind auf Anpassung gesetzt, unsere Mannschaft mit Kapitänen gekrönt und unser Kurs flexibel gesteckt.

Danke Euch,
Johannes

Curagita erweitert Manpower: 27 Neuzugänge seit 2022

Nach dem Verkauf der DeRaG und der Neuausrichtung des Curagita-Teams vom Betreiber zum Dienstleister haben wir das eigene Team erfolgreich aufgestockt, um unsere (vielen neuen) Mitgliedspraxen optimal mit Waren, Projekten und Dienstleistungen versorgen zu können.

In den letzten zwei Jahren begrüßten wir 27 Neuzugänge. Einige sind „alte“ Neue oder „neue“ Alte, also ehemalige Mitarbeiter, die wir mit unserem neuen Kurs und Schwung wieder zurückgewinnen konnten: Andrea Salwat, Carsten Krüger, Bernd Nagel, Artem Krot. Wir bilden auch aus, sowohl in Lehrberufen als auch duale Studenten und haben aktuell drei junge Frauen und einen jungen Mann mit an Bord, die durch unsere Abteilungen touren, um zu lernen. Mit Luisa Schmidt-Tophoff kam die Tochter des Curagita-Gründers fest ins Team, eine dynamische und ehrgeizige junge Betriebswirtin, die zuvor wie ihr Vater einstmals ein Start-up (zum Recruiting ausländischer Pflegekräfte) gegründet hatte – ein schönes Zeichen, nicht nur für den stolzen Vater, sondern auch für das übrige Team, das die Weichen der Unternehmensfortführung hier gestellt sehen kann.

Neue Dienstleistungen, neue Qualifikationserfordernisse: Zum Thema Remote Scanning haben wir seit 2022 einen MTR-Pool aufgebaut, der MRT-Untersuchungen in Praxen fernsteuert und/oder das Praxispersonal schult. Um ausländische MTR schneller unseren Mitgliedspraxen zur Verfügung zu stellen, stellen wir die CuraTalents seit diesem Jahr erstmal bei Curagita an. Wie so viele Unternehmen versuchen wir tagtäglich, durch spannende Aufgaben und ein gutes Miteinander, die vielen neuen Kolleginnen und Kollegen zu integrieren und ihre Begeisterung für unsere Ideen und unsere Dynamik zu entfachen. Dazu gehören natürlich auch gemeinsame Unternehmungen wie ein weihnachtlicher Kochevent, Skifahren in Garmisch und eine nächtliche Schneewanderung auf dem Heidelberger Königsstuhl. Liefen die Kollegen in früheren Jahren gemeinsam den Heidelberger Halbmarathon, besuchen sie heute das Palazzo-Varieté und haben dort Spaß zusammen. Die Aktivitäten haben sich verändert, der offene und freundliche Spirit auf unseren Gängen blieb erhalten und das gemeinsame Mittagessen im Küchenbereich ist eine feste Institution.

Unsere Eigengewächse

Von Anfang an hat Curagita selbst auch Nachwuchs ausgebildet mit dem Ziel, für die Betreuung der Netzpraxen die qualifizierten Mitarbeiter mit dem speziellen Out-of-the-box-Spirit von Curagita bereitzustellen.

Manche unserer ehemaligen Auszubildenden sind bis heute geblieben, andere gingen und kamen zurück. Das macht uns auch ein Stück stolz, denn Menschlichkeit und Vertrauen sind uns ebenso wichtig wie die Entwicklung von Fähigkeiten. Hätten Sie gedacht, dass diese Kolleginnen und Kollegen schon bei uns gelernt bzw. mit uns dual studiert haben: Araz Artin, Daniel Ellwanger, Mona Schneider, Nada Stanoiev, Kristina Crni, Bea Boissier, Sabrina Hipp, Dennis Bickel, Artem Krot, Christina Hörner?

Wichtig ist Curagita auch, zentrale Stellen im Unternehmen durch „Eigengewächse“ zu besetzen – eine schöne Perspektive in der Personalentwicklung für die Mitarbeiter. Mona Schneider leitet beispielsweise die Bereiche CuraProtect und CuraScan nach langen Jahren im Netzmanagement. Anfang 2024 rückten mit Jean-Marc Lempp und Boris Kögler zwei langjährige Mitarbeiter auf in den Kreis der Geschäftsleitung und führen die Bereiche IT respektive Verbundeinkauf künftig als Prokuristen. Auch Frank Vogel war erst viele Jahre als Geräte-verantwortlicher Prokurist in der Curagita aktiv, bevor er zum Vorstand befördert wurde, was im Übrigen von allen Curagitanern mit einem Sonderapplaus gefeiert wurde, da Frank „einer von uns“ ist, was ihn auch nach drei Jahren im Vorstand immer noch auszeichnet.

Familiy, Pets & Friends

Dass wir ein internationales Team mit Menschen aus 12 Nationen sind, wissen bereits viele. Das macht unser Zusammenleben bunt und spannend. Dass auch Vierbeiner ihre arbeitstägliche Heimat im Heidelberger Büro in der Ringstraße haben, dürfte den aufmerksamen Lesern unserer News ebenfalls bekannt sein: mit Oscar, Rosie und Ole haben wir drei regelmäßige und bestens sozialisierte tierische Mitarbeiter, die sich schon auch mal in Meetings zu Wort melden, wenn sie nicht gerade dran sind😉.

Zählt man die vielen Kinder zusammen, die von Curagitaner/innen bzw. den Partnerinnen in den letzten Jahren geboren wurden, drängt sich der Eindruck auf, dass in der Ringstraße ein fruchtbares und zugleich familienfreundliches Klima herrscht, welches den jungen Eltern ermöglicht, Job und Kids unter einen Hut zu bekommen. Flexible Arbeitszeiten, kollegiales Miteinander und vertrauensvolle Homeofficeoptionen tragen hier auch einen wichtigen Teil dazu bei.

Bernd und Beate Nagel (ehemals Stanizok und ehemals Curagita-Kollegin) sind übrigens das einzige Ehepaar, das sich bei Curagita getroffen und gefunden hat. Beate ist übrigens eine von circa 15 ehemaligen Curagitanern, die inzwischen leitende Positionen in anderen Radiologieunternehmen einnehmen. Kaderschmiede sind wir also auch noch – zum ersten Alumnitreffen im vergangenen Winter kamen viele und diskutierten über Radiologie 2030.

Radiologienetz-Slam 2023

(Eva Jugel, Netzmanagerin)

Gruppe der Aktiven, der Verzweifelten, der besonders Schlauen, der Effizienten, der Teamplayer, der Gestalter – was sind wir? Was sind Sie? Wozu brauchen wir uns?

Der Lonesome Cowboy Dream ist ausgeträumt, / die meisten Praxen sind inzwischen aufgeräumt.

Radiologie kennt nicht nur Diagnose, Befund und Weiterleitung zur Therapie, / sondern man beschäftigt sich inzwischen auch intensiv mit ROI, EBIT und Synergie.

Wollen Sie das? Ist hier nicht die Frage. / Es ist vielmehr das Gebot der Stunde und die Lage,

Wie denn die Zukunft aussieht, das beschäftigt viele Ihrer Kolleginnen und Kollegen / Szenarien, Planungen, Honorarentwicklung – nicht nur die Strategen.

Das geht nicht alleine und auf die Schnelle Da helfen Vernetzung und Austausch über Praxisgrenzen hinaus. / Organisiert und gestaltet, so kommt gleich mehr heraus.

Die Schwarmintelligenz soll gemeinsam klingen, / das soll Radiologienetz Ihnen allen bringen

Gruppe der Aktiven, der Verzweifelten, der besonders Schlauen, der Effizienten, der Teamplayer, der Gestalter – was sind wir? Was sind Sie? Wozu brauchen wir uns?

Sie nutzen die Formate um sich zu informieren / oder zu bestimmten Themen zu kommunizieren

Sie beteiligen sich an Pilotprojekten oder begrenzen sich aufs Konsumieren,

Sie suchen die Best Practice oder den individuellen Rat, / schätzen es, wenn wir – im Vergleich zu vielen anderen „Institu­tionen“ schreiten zügig zur Tat.

Sie wollen von der Transparenz im Netz und den kurzen Kommunikations-Wegen profitieren / und können die Erfahrungen anderer effizient in Ihre Praxis transportieren und manches Mal auch implementieren.

Aus Ihrem Kreis sind so viele Inhalte im Radiologienetz entstanden, / die wir vorher noch gar nicht bedachten oder kannten.

Aus Ihrem Bedarf wurden Projekte und Dienstleistungen, denen wir ­ein Gesicht geben, / damit Sie Ihnen künftig verein­fachen das Praxisleben.

Ihre Nachfrage und Ihr Interesse am Netz und den Services sind für uns der tägliche Saft. / Fehlt etwas, lassen Sie es uns wissen! Wir übernehmen gerne und gestalten, denn das ist unsere Leidenschaft.

Gemeinsam mit Ihnen sind wir die Gruppe der Aktiven, auf keinen Fall der Verzweifelten, auf jeden Fall der besonders Schlauen, der Effizienten, der Teamplayer, der Gestalter – wir brauchen Sie, Sie brauchen ein­ander und wir hoffen, Sie brauchen auch uns!

 

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