Generationswechsel in Praxis und Fachbeirat: Family Business bei den Nunningers

Dr. Peter Nunninger ist Radiologe in Weinheim/Heppenheim und von Beginn an mit dabei im Radiologienetz als aktives Mitglied und in vielen Funktionen. Sein Sohn Dr. Max Nunninger ist in die väterliche Praxis eingestiegen und hat damit auch gleich die Netzpräsenz hochgefahren, als Mitglied im Fachbeirat und als Podiumsteilnehmer auf dem letzten Radiologienetz-Tag.

Eineinhalb Jahre nach dem Einstieg seines Sohnes Max als Praxisgesellschafter in die Radiologie Weinheim/Heppenheim ist für Dr. Peter Nunninger Ende September Schluss. „Mit 73 Jahren kann man ja mal privatisieren“, schmunzelt er. Seine Frau habe ihre Anteile an ihrer Kinderarztpraxis auch schon veräußert und Enkelkinder in Bayern gäbe es auch, die man künftig häufiger besuchen möchte.

Welche Rolle das Radiologienetz für ihn in den letzten 25 Jahren spielte? Hier holt er weit aus. „Wir haben als Zweier-Praxis begonnen. In dieser Zeit war man als Einzelkämpfer unterwegs. Aber natürlich hatte ich immer schon viele Kontakte zu Kollegen, z.B. zu Dr. Günther Schneider, der sich dann in Wiesloch niedergelassen hat. Durch unsere Netzmitgliedschaft wurde der Austausch „getaktet“. Man sah sich regelmäßig und konnte sehen, wie es bei den verschiedenen nicht-medizinischen Themen in anderen Praxen läuft.“ Als Beispiel aus ganz früher Zeit nennt er den Austausch zu Filmpreisen, wobei die Kostensynergien durch Beschaffung für ihn nie im Vordergrund standen. „Für mich waren die Zusammenkünfte immer interessant und es hat menschlich gepasst und sich daher nie wie eine Pflicht angefühlt“, erklärt er seine regelmäßige Teilnahme an den Netztreffen und auch sein Engagement im Fachbeirat seit Gründung im Jahr 2010 und kurze Zeit später die Übernahme eines Aufsichtsratsmandats in der Deutsche Radiologienetz AG (DeRaG). „Die DeRaG war ein spannendes Projekt ganz zu Beginn der Konsolidierungsphase in der niedergelassenen Radiologie. Wir Radiologenaktionäre wussten, dass wir Radiologie können und die Curagita das betriebswirtschaftliche Know-how mit einbringt. Trotzdem hat sich nicht alles so entwickelt wie geplant. Insbesondere die Idee, dass Radiologienetz-Mitglieder ihre Praxen in die DeRaG einbringen, ging nicht auf“, konstatiert er. Insgesamt blickt er auf die gemeinsame Zeit im Netz positiv zurück. Ein spezielles Projekt nennt er nicht, sondern hebt den „bunten Mix“, der sich bot, hervor. Ein Leuchtturmprojekt für ihn: „Vielleicht das Mammographie-Screening. Hier hat Curagita sehr gut unterstützt von der Ausschreibung bis zur Etablierung des Programms.“

Einen konkreten Rat an seinen Sohn will er nicht weiter­geben. „Er wird es anders machen. Und das ist gut so.“ Trotzdem ist er natürlich sehr froh, sein Lebenswerk in familiäre Nachfolgerhände übergeben zu können.

Und Nachfolger Dr. Max Nunninger hat natürlich eigene Pläne, freut sich aber, das radiologische Unternehmen fortführen zu können und will auch am diagnostischen Spektrum erstmal nichts ändern. „Die Praxis ist bestens etabliert, mit künftig 11 Ärzten/innen sind wir bestens aufgestellt“, sagt er. Das Radiologienetz ist für ihn der Kanal, um sich mit anderen Niedergelassenen auszutauschen. Auf die bestehenden guten Kontakte und die Vernetzung seines Vaters mit anderen Praxen konnte er von Anfang an zurückgreifen. So trifft er sich regelmäßig in Mannheim zur Konsensuskonferenz im Mammographie-Screening mit den jungen Kollegen Dr. Johannes Mattern aus Heidelberg oder PD Dr. Till Schneider aus Wiesloch. Da er aus der Berliner Charité direkt nach Weinheim gewechselt hat, bestehen noch viele Kontakte zu radiologischen Kollegen/innen im stationären Bereich. Die Möglichkeit, sich auf Vollversammlungen oder im Fachbeirat zu unternehmerischen Themen niedergelassener Radiologen auszutauschen, findet er daher besonders bereichernd. Demnächst steht sogar eine Hospitation bei einer befreundeten Netzpraxis an. „Das bestehende Netzwerk mit den Informationen, die ich für den Ausbau meines unternehmerisches Know-hows beziehe, schätze ich“, sagt er. Inhaltlich fände er eine Weiterentwicklung in Richtung Expertennetz wünschenswert. „Mein Vater erzählte, dass es in den Praxen der Metropolregion schon früh Ideen gab, sich fachlich auszutauschen, z.B. bei speziellen Fällen. Wenn die Technik heute eine einfachere Vernetzung zwischen Praxen ermöglichen könnte und man kollegiale Fallbesprechungen im Netz darüber abhalten könnte, wäre das meiner Meinung nach ein toller Netz-Vorteil für alle Radiologen/innen.“

Mindestens genauso praktisch und hilfreich wie die kollegiale Vernetzung findet er den kurzen Weg zum Curagita-Team, das für alle Bereiche einer radiologischen Praxis schnelle und effektive Hilfe bereithält. „Die Google-Kärtchen, die mir Daniel Ellwanger neulich vorbeibrachte, waren klasse. Ebenso der kurzfristige Webseiten-Support von Artem Krot, der die Überarbeitung des Praxisauftritts begleitet. „Ich frage mich, wie Praxen ohne den Zugriff auf ein solches Radiologieerfahrenes Team ihren Alltag effizient bewältigen können“, sagt er zum Abschluss. Vielen Dank an beide Doktores für das Gespräch!

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