Vision 2035 von BVMed für MedTech-Branche bestätigt Radiologie 2030-Thesen
In einem gemeinsamen Projekt haben der Arbeitskreis Digitalisierung (AKD) des Bundesverbandes Medizintechnologie (BV Med e.V.) und die FutureManagementGroup AG eine Vision für die digitale Medizintechnik für das Jahr 2035 entwickelt. Diese Vision soll ein konkretes, erstrebenswertes und realisierbares Bild des datenbasierten Versorgungskosmos der kommenden zehn Jahre erschaffen, welches in der Weiterentwicklung von Medizintechnik und Digitalisierung als Leitlinie gelten soll. Größte Chancen, aber auch größte Herausforderungen biete die digitale Tranformation der Gesundheitsversorgung für die Medizintechnik-Branche in den nächsten Jahren. Diese sollen strategisch und gemeinsam durch die Branche angegangen werden. Hinter dem AKD stehen 20 Unternehmen aus allen Bereichen der MedTech-Branche, hinter dem BVMed etwa 300 Hersteller und Lieferanten der Medizintechnikbranche.
Die erarbeitete Vision zeichnet einen datengetriebenen Versorgungskosmos für das Jahr 2035 auf einem neuen Level zielgerichteter und unmittelbarer Versorgung. Fachkräfte werden dort eingesetzt, wo sie am meisten gebraucht werden. Der Fachkräftemangel erweist sich in den Diskussionen „als neuralgischer Punkt“, so das Executive Summary. „Nur wenn medizintechnische Geräte und Lösungen dieses Problem lösen helfen, kann eine gerechte, innovative und zukunftsfähige Gesundheitsversorgung aufrechterhalten werden und sich ein modernes Gesundheitssystem entwickeln.“
Als Resultat liefert die Studie die folgende Vision für das Gesundheitssystem 2035: „Datenbasierte Medizintechnik hat einen neuen Level zielgerichteter und unmittelbarer Versorgung geschaffen und geholfen, Fachkräfte dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht werden.“
Der Weg, diese Vision in die Realität zu überführen, ist komplex. Die dargestellten Lösungsansätze befassen sich mit Bildungsangeboten, Datenflüssen und der Entwicklung weiterer datenbasierter Medizintechnik sowie mit Finanzierungsmöglichkeiten und Marktzugängen.
Daraus ergibt sich eine Reformagenda mit ersten, klar definierten Schritten – konkret mit Anforderungen für die digitale Transformation im deutschen Gesundheitswesen, für datengenerierende Medizinprodukte und Sensorik, für Robotik und Versorgung über Augmented Reality sowie für künstliche Intelligenz in Medizinprodukten. Zum anderen werden Engpässe definiert sowie „Visionskandidaten“ ausgearbeitet, von welchen der „Fachkräftereichtum“ als der Vielversprechendste gilt.
Parallelen zum Szenario Radiologie 2030
Die im Szenario Radiologie 2030 beschriebenen Thesen und Trends weisen starke inhaltliche Gemeinsamkeiten zu den Inhalten der BVMed-Studie auf. Das bestärkt die Validität beider Veröffentlichungen. Das Szenario Radiologie2030 verdichtet die Trends am Ende zu konkreten Zukunftsszenarien, worauf in der BVMed-Studie verzichtet wird. Auf dem BMC Kongress am 29. Januar hat Natalie Gladkov, Leiterin Referat Digitale Medizinprodukte bei BVMed, gemeinsam mit Dr. Johannes Schmidt-Tophoff die neue Orientierung im Gesundheitswesen durch Zukunftsszenarien diskutiert.
