Viele reden darüber – wir scannen seit zwei Jahren aus der Ferne!

Die Besonderheit von CuraScan, neben der technischen Umsetzung bei allen gängigen MRTs, ist der eigene MTR-Pool, von dem Klienten in Phasen von Personalmangel profitieren. Das CuraScan-Team hat über die letzten Jahre einige Erfahrungen sammeln können und weiß, worauf es ankommt.

Angefangen bei der Bedarfsanalyse über die Synchronisation der Prozessabläufe bis hin zur Zusammenarbeit mit den Praxisteams wurde ein Ablauf erarbeitet und etabliert, der individuell auf die Bedürfnisse der Praxis / Krankenhausabteilungen angepasst wird und sich kontinuierlich weiterentwickelt. Das Leistungsspektrum hat sich dadurch erweitert und geschärft. Zusammen mit ihrem Team entwickelt Mona Schneider für radiologische Praxen und Krankenhausabteilungen ein individuell angepasstes MRT-Fernsteuerungs-Konzept. Aus verschiedenen Bausteinen wurden inzwischen drei Lösungsansätze mit Leistungen für Anwendungsszenarien entwickelt (siehe Abbildung).

Die Modelle haben sich aus den Bedürfnissen und Kundenvorstellungen sowie den Erfahrungen in der täglichen Fernsteuerung aus den vergangenen zweieinhalb Jahren abgeleitet. Das Modul ‚Coaching‘ wurde ausgebaut und umfasst u. a. die Einarbeitung Neuer sowie Remote-Unterstützung bei komplexeren oder noch nicht so häufig durchgeführten Untersuchungen. Auch Schulungen im Cardio-CT sind möglich.

Eigener Personalpool

Curagita hat einen eigenen Personalpool aufgebaut, der alle gängigen MRT-Modelle abdecken kann. Somit kann das Team auch schnelle Verfügbarkeiten zusichern, wie es in akuten Personalengpässen gebraucht wird. Die Kolleginnen und Kollegen decken das gesamte Untersuchungsspektrum mit Sonderkompetenzen wie mpMRT-Prostata, Cardio-MRT sowie MRT-gesteuerte Biopsien ab.

„Das stelle ich mir schwierig bei uns vor.“

Am 7. März 2024 bot sich für Praxismanager/innen aus dem Netz die Gelegenheit, Fragen zur Fernsteuerung radiologischer Geräte von einer erfahrenen Remote-MTR aus erster Hand beantworten zu lassen. Zehn Netzpraxen waren dabei. Verena Bohn ist seit Jahren fest im MTR-Pool des Remote Scanning-Teams (CuraScan) und teilte gemeinsam mit Teamleiterin Mona Schneider gerne die Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit den Netzpraxen.

Wie wird CuraScan in den Netzpraxen eingesetzt?

Unterschiedlich, für viele Praxen scannen wir einen festen Tag in der Woche und helfen in Urlaubs- oder Krankheitsphasen aus. Rand­zeiten oder Einarbeitung von neuen Mitarbeiter/innen sind auch oft gefragt. Die Erfahrung hat gezeigt, dass zu Beginn eine gewisse Skepsis da ist, die sich über die Zeit immer mehr auflöst und wir dann vielfältig eingesetzt werden.

Was sind die größten Erfahrungen aus den ersten beiden Jahren?

Jedes Praxisteam ist anders und die Akzeptanz sehr unterschiedlich. Es ist wichtig, das gesamte Team bei der Umsetzung miteinzubeziehen und mitzunehmen, da es sich um einen gewissen Changemanagement-Prozess handelt.

Wie lange dauert es ab Kontaktaufnahme, bis eine Praxis mit Remote Scanning starten kann?

Grundsätzlich ist die Umsetzung sehr zeitnah möglich. Wenn die IT-Infrastruktur und die Terminkoordination passen, dann kann ­CuraScan innerhalb von vier Wochen installiert, geschult und betriebsbereit sein.

Was ist technisch zu beachten, Stichwort Datensicherheit, Technik und IT?

Die technische Voraussetzung ist je nach Umsetzung nicht hoch. Es muss eine SRS-Verbindung, also eine Verbindung zwischen den relevanten Anlagen und Curagita, hergestellt werden. Diese Verbindung ist sicher und geschützt. Bei Siemens-Geräten ist Expert-I Voraussetzung, MRTs anderer Hersteller werden via KVM-Switch und DVI-Splitter angeschlossen. Zudem ist eine stabile Internetverbindung notwendig.

Wie wird sich Remote Scanning in den nächsten Jahren entwickeln und wie wird Curagita die Leistungen entsprechend anpassen?

Wir glauben, dass Remote Scanning in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Praxen, MVZ und Krankenhäuser wollen sich zukunftssicher aufstellen und müssen es auch in Zeiten, in denen die Personaldecke immer dünner wird und das Streben nach flexiblen Arbeitszeitmodellen zunimmt. Wir entwickeln unsere Leistung stetig weiter, aktuell sind wir z. B. dran, eine Buchungsplattform zu entwickeln, die Abläufe und Prozesse für die teilnehmenden Praxen weiter vereinfacht.

Was bringt Remote Scanning für radiologische Praxen?

Remote Scanning wird oft als Goodie für Mitarbeiter eingesetzt. Es bietet die Möglichkeit, an bestimmten Tagen von zuhause aus zu arbeiten, und das kommt bei den MTR gut an. Auch im Erziehungsurlaub kann zum Beispiel stundenweise remote gearbeitet werden. Unser Team gibt zusätzlich Unterstützung bei bestimmten Untersuchungen, die die eingesetzten Kolleg/innen vor Ort nicht abdecken können. Das Remote Scanning Team kann bei Personalengpass auch ganze Schichten übernehmen. Damit müssen Patienten nicht abbestellt werden.

Wie sieht die Arbeitsteilung bei einer Untersuchung aus?

Die Arbeit wird zwischen Patientenmanager (vor Ort) und MTR (remote) geteilt. Als Patientenmanager oder -managerin bezeichnen wir die Person, die in der Praxis am Gerät die Patienten ausschließlich lagert. Durch die Aufteilung können zum Beispiel bei einer Anordnung zweier MRT-Geräte „Rücken an Rücken“ oder „Nebeneinander“ durch eine Patientenmanagerin die Patienten an beiden Geräten gleichzeitig betreut werden und unser Remote Team steuert per Videoübertragung den MRT in Abstimmung mit ihr. Die Remote MTR muss sich auf das Team vor Ort verlassen können, z. B. dass kein Patient mit Herzschrittmacher im Gerät liegt, und umgekehrt muss sich das Praxisteam vor Ort auf uns verlassen können. Was wir da machen, ist richtige Teamarbeit.

Welche Qualifikation müssen die Patientenmanager haben?

Durch die Teamarbeit zwischen Patientenmanager und externer MTR ergeben sich neue Möglichkeiten. Tatsächlich können Medizinstudenten, Quereinsteiger oder auch Azubis die Lagerung übernehmen sowie MTR, die für bestimmte Untersuchungen in der Steuerung nicht qualifiziert wären.

Wie stimmt ihr euch denn ab bei Lagerung und ­Untersuchung?

Wir setzen Kameras ein. So kann ich die Patientenlagerung einsehen und besser Anweisungen geben. Ich kann sogar die Patienten in der Röhre sehen, während die Untersuchung läuft. Bei Unwohlsein erkenne ich das sofort und wir können reagieren. Die Kameras werden nur live gestreamt, wenn remote gefahren wird. Es findet keine Datenspeicherung statt.

Habt ihr auch Kontakt zu den Ärzten?

Ja, das habe ich. Meistens geht es um Nachfragen seitens der Ärzte und Absprachen.

Und ihr könnt alle Geräte bedienen?

Ja, alle gängigen MRT-Hersteller können wir abdecken wie Siemens, Philips oder auch GE. Verena Bohn untersucht seit 2015 standortübergreifend remote und hat sich in viele Geräte eingearbeitet.

Gab es Vorbehalte bei den bisherigen Praxen?

Ja, meist sind es abstrakte Vorbehalte. Es gab zum Beispiel Angst wegen der eingesetzten Kameras bei den Patientenmanager/innen und möglichen Überwachungen. Das konnten wir dann mit Informationen und Aufklärung entkräften. Und wie reagieren die Patienten auf das Teamwork? Der Patient bekommt eigentlich die remote Arbeit nicht mit. Wir empfehlen unseren Praxen aber, darüber im Aufklärungsbogen zu informieren – ist aber nicht Pflicht.

Wie kann ich denn jetzt eine externe MTR buchen?

Wir haben viele Optionen, wie man remote einsetzen kann. Wir sind beispielsweise bei einer Netzpraxis bei Randzeiten eingestiegen und haben dann angefangen, ihre MTR vor Ort mit einzubeziehen. Aktuell scannen wir bei einigen Praxen regelmäßig einen Tag die Woche und helfen bei Urlaubsvertretung oder Krankheitsfällen aus. Beginnt eine neue Zusammenarbeit, komme ich in die Praxis zum Onboarding vorbei, um die Arbeitsweise zu besprechen, Wünsche abzuklären oder unterstütze auch die eigenen MTR für eine remote Steuerung zwischen den Standorten.