Update der S3-Leitlinie Prostatakarzinom

Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. wurde das fünfte Update der S3-Leitlinie Prostatakarzinom erarbeitet. Grundlegende Änderungen und Neuerungen gab es in insgesamt vier Kapiteln unter anderem zu folgenden Themen: Früherkennung, multiparametrische MRT (mpMRT, MR-Prostatographie) in der Primärdiagnostik, Brachytherapie, fokale Therapie, adjuvante Strahlenbehandlung, lokale Therapien beim oligometastasierten Prostatakarzinom und PSMA-PET/CT in der Ausbreitungsdiagnostik.

„Zentral für die Radiologie sind die neuen Empfehlungen zur mpMRT in der Primärdiagnostik und zur PSMA-PET für den Nachweis von Prostatakarzinom-Metastasen. Vor Aktiver Überwachung (AS) und nach negativer Biopsie ohne vorherige mpMRT schreibt die Leitlinie jetzt sogar eine ergänzende mpMRT vor“, sagt Prostata-Spezialist der Conradia PD Dr. Matthias Röthke, der gleichzeitig Vorstandsmitglied der AG Uroradiologie der Deutschen Röntgengesellschaft (DRG) ist.

Die für die Radiologie inhaltlich relevanten Änderungen/Ergänzungen sind folgende:

  • Zusätzlich zur mpMRT-gestützten Biopsie sollte im Rahmen der Erstbiopsie eine systematische Biopsie erfolgen.
  • Die mpMRT nach geltenden Qualitätsstandards sollte in der Primärdiagnostik eingesetzt werden. Unter Primärdiagnostik werden dabei alle Maßnahmen verstanden, die bis zum Vorliegen einer histologisch bestätigten Primärdiagnose außerhalb von Studien erfolgen.
  • Nach negativer systematischer Biopsie ohne vorherige MRT soll bei fortbestehendem Karzinom-Verdacht eine Bildgebung mittels mpMRT, den geltenden Qualitätsstandards entsprechend, erfolgen.
  • Patienten, die eine aktive Überwachung erwägen, sollen vor Indikationsstellung eine den geltenden Qualitätsstandards entsprechende mpMRT erhalten.
  • Die PSMA-PET hat eine höhere Genauigkeit (accuracy) für den Nachweis von Prostatakarzinom-Metastasen als die Kombination aus Computertomographie und Knochenszintigraphie. Die PSMA-PET/CT kann beim High-Risk Prostatakarzinom (Gleason-Score 8-10 oder T-Kategorie cT3/cT4 oder PSA ≥ 20 ng/ml) zur Ausbreitungsdiagnostik eingesetzt werden.

Zur Leitlinie:www.leitlinienprogramm-onkologie.de

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Ihr Ansprechpartner

PD Dr. M. Röthke

m.röthkeconradia.de