Qualität mit KI: Optimierung von Mammographie-Aufnahmen

Während die gängigen Mammographie-Screening-KI-Applikationen vor allem zur Effizienzsteigerung in der Befundung eingesetzt werden, gibt es in der radiologischen Praxis im kurativen Bereich auch andere Use-Cases, bei denen nur ganz spezielle KI-Applikationen zum Einsatz kommen können. Zum Beispiel, wenn es um die Bildqualität geht. Die entsprechende Anfrage beim CurAcademy-Team landete bei Kathrin Spieler, die einen speziellen Inhouse-Workshop für das anfragende Praxisteam konzipierte. Ergebnis: Wenn Routine und Erfahrung Hand in Hand gehen – und dazu noch die Fähigkeiten künstlicher Intelligenz ergänzt werden – entsteht echte Qualitätsverbesserung.

Auslöser: Qualitätskontrolle mit Lernpotenzial

Nachdem die Praxis von der Kassenärztlichen Vereinigung zur Qualitätsprüfung aufgefordert worden war, stellte sich heraus: Die Bildqualität war verbesserungswürdig. Weil das Team keine Screening-Praxis ist und nur kurative Mammographien durchführt, hat man es mit einer schwierigen Klientel und damit auch mit besonders anspruchsvollen Fragestellungen zu tun. Kathrin Spieler hat selbst 12 Jahre lang Mammographien durchgeführt. Sie ließ sich anonymisierte Bilddaten übergeben und analysierte sie im Vorfeld des Inhouse-Workshops mithilfe des KI-Programms für Brustkrebsdiagnostik b-rayZ. Das System erkennt typische Fehler bei der Faltenbildung, unzureichende Belichtung oder Aufnahmen mit unvollständiger Brustdarstellung und bewertet diese über ein Ampelsystem in Echtzeit.

„Gerade für Teams, die nicht täglich Mammographien anfertigen, ist das eine tolle Hilfe“, erzählt Spieler. „Man sieht sofort, dass etwas nicht passt – und darauf kann man im Workshop aufbauen.“

Praktisches Training mit Fingerspitzengefühl

Im Sommer traf sich Kathrin Spieler dann direkt mit den MTR und MFA der Praxis zu einem intensiven Workshop. Gemeinsam analysierten sie die häufigsten Fehler – etwa bei der Darstellung der intramammären Falte (IMF) oder des Brustmuskelrandes – und übten anschließend zwei Stunden lang am Gerät. „Mammographieren ist echtes Handwerk“, sagt Spieler mit einem Lächeln. „Jede Brust ist anders – man braucht Erfahrung, Geduld und Einfühlungsvermögen. Theorie allein reicht da nicht.“

Im kommenden Februar ist ein Follow-up-Termin geplant, um die Fortschritte gemeinsam zu überprüfen. Und schon jetzt zeigt sich: Der einmalige Einsatz von b-rayZ und die praxisnahe Schulung geben den Mitarbeitenden heute mehr Sicherheit im Alltag und haben zur Qualitätsverbesserung der Aufnahmen in der kurativen Mammographie in der radiologischen Praxis beigetragen.

B-RayZ wie übrigens circa 40 weitere KI-Applikationen können radiologische Praxen über die CuraHub Plattform nutzen. Die KI-Lösungen werden unkompliziert verfügbar gemacht und können flexibel genutzt werden, teilweise auch als Testversion – das ist perfekt für Praxen, die mit überschaubarem Aufwand punktuell Unterstützung bei der Qualitätskontrolle wünschen.