Externes Management von Bau- und Großgeräteprojekten einer radiologischen Praxis

Praxis-Umzüge, Neu-/Umbauten oder ein MRT-Gerätetausch – bauliche Maßnahmen in der Radiologie gehen mit besonderen Ansprüchen an die Planung und Ausführung einher. Für diese Spezialfälle führt unser Geräteteam Heidelberg technische, betriebswirtschaftliche und organisatorische Expertise, Erfahrung und Experten zusammen.

Je größer das Gerät, desto aufwändiger ist ein Austausch bzw. die Einbringung in die Praxisräume. Das Geräteteam der Curagita betreut seit über zehn Jahren Mitgliedspraxen, wenn es um aufwändige Gerätewechsel geht. Circa sechzig solcher Projekte hat das Team fachlich begleitet, etwa für Beratung zum Gerätetausch, für die Erstellung eines Raum-Konzeptes oder für die Suche eines geeigneten Herstellers. Insbesondere die Conradia Praxen wurden ganzheitlich von der Planung bis zur schlüsselfertigen Übergabe gemanagt.

Aktuell werden drei Großprojekte von Netzmitgliedern vorbereitet. Andrea Salwat leitet das Curagita-Team, das außer ihr noch ihren langjährigen Kollegen und Diplom-Ingenieur Timo Neuhaus sowie ein bundesweites Netzwerk von spezialisierten Architekten, Statikern, Käfigbauern und weiteren radiologischen Spezial-Dienstleistern umfasst. Sie ist überzeugt, dass sie mit ihrer Erfahrung Praxen nicht nur zeitlich entlasten kann, sondern durch ein wohlgeübtes Procedere einen umfassenden Prozess managt, der vor kostspieligen Fehlern bewahren kann. Für den CuraCompact hat sie vier Musterprojekte skizziert und die jeweilige Vorgehensweise idealtypisch vorgestellt.

Musterprojekt 1: Einbau eines MRT im laufenden Praxisbetrieb

Ist ein Gerät auszutauschen, so soll der Vorgang möglichst wenig den laufenden Praxisbetrieb stören. Dieses ist laut Andrea Salwat das am häufigsten vorliegende Szenario. Ausfallzeiten sind unerwünscht und mit der richtigen Planung auf ein Minimum zu reduzieren. Dass es möglich ist, haben vergangene Projekte vielfach bewiesen. Mit guter Vorbereitung und Abstimmung zwischen Praxis, Hersteller und Geräteteam kann ein Wechsel bei fortgesetztem Praxisbetrieb erfolgen.

Hier die Eckdaten aus einem realen Projekt: Die Curagita ist mit der Gerätebeschaffung MRT beauftragt worden. Der Umbau ist geplant und die Vorbereitungen sind weitestgehend abgeschlossen. Bereits in der Planungsphase erstellt das Geräteteam der Curagita ein Konzept, um bei dem vorgesehenen Gerätetausch den Praxisbetrieb so wenig wie möglich zu stören:


  • Bereitstellung eines separat abgetrennten Arbeitsbereiches mit eigenem Eingang
  • langfristige Terminabstimmung der nicht vermeidbaren Einschränkungen für den Praxisbetrieb, um die Patientenplanung rechtzeitig zu gewährleisten
  • Errichtung einer Staubschutzwand im Flur, welche die restlichen im Betrieb befindlichen Bereiche in der Praxis schützt
  • Auslagerung der Befundung für einen definierten Zeitraum inklusive Curagita IT-Unterstützung

 

Den Praxiseigentümern wird mit der Projektbetreuung durch das Heidelberger Team ein großer Koordinationsaufwand abgenommen. Die Kommunikation an typischen reibungsvollen Schnittstellen der einzelnen Gewerke läuft geplant und weitestgehend im Hintergrund ab. Das gibt der Praxis Freiraum, sich auch während der Einbauphase vollkommen auf die Arbeit im parallel weiterlaufenden Praxisbetrieb konzentrieren zu können.

Musterprojekt 2: Planung neuer Praxisräume von Grund auf

Gott hat die Welt in sieben Tagen erschaffen. So manche Praxisinhaber wüssten sicher gerne, wie lange er für die Planung, die Gerätebeschaffung und für den Umzug der Praxis in ein neues Domizil benötigt hätte. Keine Frage: Umzug, gar Neubau in der Radiologie ist ein äußerst aufwändiges Unterfangen. Viele Aspekte und Faktoren sind von Anfang an zu bedenken, angefangen bei der örtlichen Infrastruktur bis hin zum Wärmeabtransport im späteren laufenden Betrieb. ‚Gott‘ kann das Geräteteam nicht spielen. Doch einmal für das Umzugsprojekt an Bord geholt, bringt die vielfach erprobte Unterstützung die Sicherheit, an alles zu denken und den Freiraum, Spezialisten mit Umsetzungserfahrung an Bord zu haben. Hier die Schilderung der Projektsteps eines Praxisneubaus

 

Technische und finanzielle Planung gehen Hand in Hand

 Eignungsprüfung mit Standortanalyse

Gemeinsam mit der Praxis führt das Geräteteam der Curagita mit dem Bauträger eine Vorab-Prüfung der Räume auf deren Nutzbarkeit durch. Bereits von Beginn an wird auf später im Detail zu betrachtende Themenfelder aus dem Bereich der Statik, des Brandschutzes, Schallschutz sowie die Anschlussleitung Strom und Kältetechnik ein Augenmerk gelegt. Die Standort-Analyse betrachtet auch entfernte KO-Kriterien für den Einbau eines MRT wie den Verlauf von Straßen- und U-Bahnen. Aufzüge spielen in der Bewertung möglicher Störfelder ebenso eine wichtige Rolle.  

 Workflow-Analyse

Sämtliche Abläufe innerhalb der bestehenden Praxis werden mit den Verantwortlichen besprochen. Daraus wird eine Workflow-Analyse erstellt und eventuelle Schwachstellen identifiziert, die es für die Zukunft zu optimieren gilt. Die Ergebnisse fließen in die Planung der neuen Praxis ein.
 

 Vorentwurf Skizze, detaillierter Praxisplan

Auf Grundlage der Grundfläche und der ersten durch die Architekten des Bauträgers gelieferten Pläne erstellt das Geräteteam eine Skizze als Vorentwurf. Dieser visualisiert und dient daher als gute Diskussionsbasis. Natürlich sollte er auch die Ergebnisse der Workflow-Analyse einbeziehen. Oftmals gibt es schon einen Hersteller der Wahl für die Praxis, mit dessen Unterstützung ein konkreter Entwurfsplan erstellt wird. Dieser enthält nun bereits die Aufstellung eines MRT inklusive der Peripherie (Technik, Kälte- und Klimatechnik) und kann dabei auch weitere Anforderungen berücksichtigen wie Raum für Modalitäten wie z.B. eine Röntgenanlage oder einen eigenständigen Praxisbereich für das Mammo-Screening. Je konkreter, desto besser: bestenfalls sind im Plan ebenfalls schon alle benötigten Praxisräume wie Empfang, Warteräume, Arztzimmer und Personalaufenhaltsräume aufgezeigt.
 

 Begehung vor Ort / Statische Prüfung

Steht der Planentwurf, erfolgt die statische Überprüfung des vorgesehenen MRT-Aufstellungsraums. In dieser Phase können aufgrund der Ergebnisse nochmals Anpassungen (z.B. Raum-Vergrößerung, Raumreserven für die Geräteein- und Ausbringung) notwendig werden.
 

 Energie-Optimierung aus Prozesswärme

Um für die enorm steigenden Energiekosten optimal aufgestellt zu sein, wird eine mögliche Rückgewinnung bzw. Verwendung der Prozesswärme der MRT-Geräte mit den Projektpartnern besprochen. Der Fachplaner des Hausarchitekten prüft dazu die durch die Geräte entstehende Abwärme und Möglichkeiten, diese über die Heizungsanlage des Hauses als Wärmelieferant für weitere Nutzflächen einzuspeisen. Dieser Projektstep gewinnt durch die aktuelle Energiesituation eine noch stärkere Relevanz. 
 

  Förderungsberatung

Das Geräteteam der Curagita kennt Förderquellen wie zum Beispiel die Digitalisierungsprämie L-Bank (Baden-Württemberg) sowie diverse KFW Programme wie 295 Modul 4 (Prozessabwärme) und KFW Energieeffizienzprogramm 242, 243, 244. Möglichkeiten der Inanspruchnahme werden mit den beauftragenden Praxen routinemäßig durchgesprochen.
 

  Gerätekonfiguration mit Herstellern für Gesamtkostenkalkulation

Parallel zur Planung laufen Konfigurationsgespräche zur Auswahl der notwendigen Geräteausstattung, um eine erste Gesamtkalkulation vornehmen zu können. [Icon] 2. Statik-Prüfung mit finalem Aufstellungsplan Nach einer finalen statischen Messung und Überprüfung durch den Statiker wird seitens des Herstellers der finale Aufstellungsplan angefertigt.
 

   2. Statik-Prüfung mit finalem Aufstellungsplan

Nach einer finalen statischen Messung und Überprüfung durch den Statiker wird seitens des Herstellers der finale Aufstellungsplan angefertigt.

 

   Antrag für Hausanschluss Strom

Als letzter Schritt der Vorbereitung aller technischen Maßnahmen wird ein Antrag zur Installation eines stärkeren Hausanschlusses „Strom“ gestellt, um später den Gerätepark problemlos erweitern zu können. Eine spätere Erweiterung wird übrigens auch schon im aktuellen Kälte- und Klimakonzept berücksichtigt. [Icon] Investitionsrechnung Nach Abschluss der Planung geht es in die Phase der Preis-Verhandlungen mit den Herstellern der vorgesehenen Geräte. Hier macht das Curagita-Geräteteam eine Rechnung über die gesamte Gerätelaufzeit auf, um möglichst hohe Kostentransparenz zu erhalten und Alternativen vergleichbar zu machen.

 

   Investitionsrechnung

Nach Abschluss der Planung geht es in die Phase der Preis-Verhandlungen mit den Herstellern der vorgesehenen Geräte. Hier macht das Curagita-Geräteteam eine Rechnung über die gesamte Gerätelaufzeit auf, um möglichst hohe Kostentransparenz zu erhalten und Alternativen vergleichbar zu machen.

 

Musterprojekt 3: Aufstellung einer Finanzierung zur Sanierung des Geräteparks

Es kann vorkommen, dass der installierte Gerätepark nicht mehr wettbewerbsfähig ist, die Praxis allerdings aus wirtschaftlichen Gründen Neuinvestitionen scheut oder gar während der Planung in eine finanzielle Notlage gerät. In solchen Fällen unterstützt das Geräteteam Praxen bei der Suche nach einer geeigneter Finanzierung. Auch hier gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, die von Leasingangeboten der Hersteller bis zu Sanierungskrediten von Finanzdienstleistern reichen. Curagita kann auf bestehende gute Kontakte zu verschiedenen Banken zurückgreifen, über welche Praxen in der Vergangenheit Sanierungskredite beziehen konnten. Das Geräteteam unterstützt die Praxis bei der Gesprächs-Vorbereitung durch die Erarbeitung eines überzeugenden Zukunftskonzepts zusammen mit den Praxisinhabern. Dieses beinhaltet Zahlen, Daten und Fakten über den Markt radiologischer Untersuchungen sowie regionale und Praxis bezogene Wachstumsprognosen. Auf dieser Basis können Bankengespräche gut vorbereitet werden und führten in der Vergangenheit zügig zu Finanzierungszusagen.

Musterprojekt 4: Einrichtung Referenzpraxis für Marktinnovation

Der Hitachi Open 1,2T wurde vor drei Jahren als erstes Gerät in der Niederlassung bei Conradia am Standort München aufgestellt. Es handelte sich um den stärksten Magneten in offener Bauweise in der Niederlassung. Um ein solches Projekt in einem wettbewerbsintensiven Umfeld wie München von Anfang an professionell und erfolgreich umzusetzen, bedurfte es neben der umfassenden technischen und finanziellen Planung und Umsetzung durch das Geräteteam weiterer strategischer Projektunterstützung. Dies reichte von der Standortanalyse und -auswahl bis zur Vermarktung. Das Geräteteam wurde hier durch weitere Curagita-Ressourcen verstärkt, um die Conradia in München bestmöglich zu unterstützen.

Die Projektleistungen waren dabei umfassend:


  • Standortanalyse
  • Praxiskonzept: hier wurde mit Kooperationspartnern (Orthopäden/Kardiologen) ein Konzept entwickelt, das neben der MRT-Diagnostik eine sportwissenschaftlich angeleitete Physio-/Kräftigungstherapie vorsah.
  • Suche passender Räumlichkeiten in München samt Erschließung
  • Finanzierung (Übersicht, Verhandlung, Abschluss)
  • Vollständige Planung der Praxis mit den Architekten
  • Verhandlung mit allen Ausbaugewerken inklusive Vertrags- und Konditionenverhandlung
  • Rechnungscontrolling der einzelnen Gewerke während der Umbauphase
  • Organisation und Überwachung aller Gewährleistungsbürgschaften der Nachunternehmer
  • Raumausstattung und Möblierung der Praxis
  • Abnahme und schlüsselfertige Übergabe an Conradia Team München
  • Marketingkonzept des neuen Standorts

 

Unser Motto: alles können, nichts müssen

Natürlich sind Bau- und Geräteprojekte oft auch Herzensprojekte der Praxispartner. Die Entscheidung, hier etwas „aus der Hand zu geben“, fällt sicherlich nicht leicht. Dennoch: während ein Praxispartner oder ein Praxismanager wahrscheinlich nur ein bis zweimal in seinem Arbeitsleben eine neue Praxis baut und vielleicht nur durchschnittlich fünfmal einen MRT beschafft, hat er mit dem Curagita-Geräteteam eine mindestens zehnmal höhere Erfahrungsbasis an seiner Seite, die Geld, Zeit und Nerven spart. Dabei ist der Umfang der Unterstützung exakt wie gewünscht angelegt – alles eine Frage der vorhandenen Ressourcen, Erfahrungen und Kompetenzen in der Praxis und der Absprache, wie umfangreich die Unterstützung aussehen soll.


Ihre Ansprechpartnerin

Andrea Salwat
salcuragita.com

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