Camea GmbH: Recruiting ausländischer Fachkräfte „leicht gemacht“?

Geboren wurde die Kooperation Anfang 2022 als Unterstützung für vom MTR-Mangel gebeutelte radiologische Netzpraxen. Inzwischen hat sich die Kooperation zur eigenständigen Dienstleistung entwickelt, die seit Januar 2025 als Tochter-Unternehmen von Curagita den gesamten radiologischen Markt bedient und das Geschäftsfeld auf Pflegefachkräfte erweitert. Die Erfahrung bei der Personalsuche mit unseren eigenen Praxen legte den Dschungel an Recruitern auf dem Markt offen. Sie haben es sicher ähnlich erlebt: Wie bei Immobilien-Maklern auch, sind Vermittlungsagenturen eher intransparent und Leistungsumfang und -qualität höchst unterschiedlich. Bei den Verhältnissen braucht es definitiv nicht noch den weiteren Recruiter. Und als der versteht sich Camea auch nicht.

Camea setzt auf ein Team professioneller Projektmanager:innen, ausgebildeter Personaler:innen, einem eigenen Entwicklungsteam und schulischer Fachkräfte – versteht sich also vielmehr als Projektkoordinator statt "nur" Recruiter. Und das für alle Parteien: für die Praxis und das Praxisteam, das ausländische Talent, den Recruiter, die Behörden und Drittanbieter wie Sprach- und Weiterbildungsinstitute. Allesamt werden von Camea mit Standards und Effizienz angeleitet und koordiniert. Das erzeugt weniger Aufwand in den Praxen bei erfolgreichem Ergebnis. Damit setzt Camea einen neuen Standard im internationalen Recruiting.

Neben den Praxen im Radiologienetz bietet das junge Unternehmen unter Leitung von Luisa Schmidt-Tophoff seine Dienste auch Krankenhäusern und MVZ-Verbünden an. Insbesondere letztere legen in letzter Zeit zunehmend die Personalbeschaffung von MTR in ­Cameas Hände. Karin Rother zum Beispiel, ist Managerin im Evidia MVZ Speyer. Sie berichtet von ihren Erfahrungen während des Recruiting- und Anerkennungs-Prozesses. Wir haben sie zum Recruiting-Prozess befragt:

Recruiting-Prozess

Wie empfinden Sie Cameas Fachkraft-Profile und den Auswahlprozess?

„Wir haben zwei ausländische Fachkräfte vorgestellt bekommen – zunächst schriftlich, mit Lebensläufen, sodass wir einen ersten Eindruck gewinnen konnten. Danach fanden die Interviews statt, in Begleitung von Camea. Wir haben uns da sehr gut auf die Interviews vor- und nachbereitet gefühlt. Es war für uns ein neuer Prozess, so ein Online-Bewerbungsverfahren – da hatten wir anfangs schon Bedenken wegen sprachlicher Barrieren. Aber es war eine von Camea organisierte Übersetzerin dabei, das hat uns Sicherheit gegeben – und den Bewerbern sicher auch. Interessanterweise haben wir sie gar nicht gebraucht, weil beide MTR sehr gutes Deutsch gesprochen haben.“

Wurden Ihnen ausländische Fachkräfte fristgerecht vorgestellt?

„Ja, das ging wirklich sehr schnell. Vom Kooperationsbeginn bis zur Vorstellung der Bewerber waren es, glaube ich, nur drei Wochen. Das hat uns ehrlich gesagt überrascht – wir haben mit längerer Wartezeit gerechnet.“

Wie hat Camea Sie während der Interviews und der Entscheidungsfindung unterstützt?

„Camea führte Vorgespräche mit den ausländischen Fachkräften und nahm beim Interview eine Art Zwischenposition zwischen Bewerbern und uns ein. Die Gespräche selbst führten wir, mithilfe von Cameas Leitfaden, sehr eigenständig im direkten Austausch mit den Bewerbern. Im Anschluss wurden die Interviews gemeinsam mit Camea nachbesprochen, inklusive unserer Eindrücke und dem Feedback der Bewerber, wodurch ein schneller Rückmeldeaustausch möglich war.“

Nach der zweifach erfolgreichen Personalsuche von MTR gingen die Praxis und Camea in den Anerkennungsprozess über, wobei Camea hier per Vollmacht des MVZs die Behördenkommunikation übernahm. Erfahrungen aus der Vergangenheit hatten gezeigt: Der Prozess der fachlichen MTR-Anerkennung aus dem Ausland bringt allerlei bürokratische Hürden mit sich, weil er eben auf Landesebene unterschiedlich gestaltet ist, und kann schnell zu einer Überlastung der Kapazitäten bei Praxismanager:innen führen. Hier die Rückmeldungen vonseiten des Evidia MVZ Speyer:

Anerkennungsprozess – ­Hürden-lauf im ­Bürokratiedschungel

Wie empfinden Sie Camea‘s Gesamtprozess der ­Anerkennung ausländischer Fachkräfte?

„Bei Camea lief das sehr gut. Wir haben ihnen Vollmachten erteilt, sodass sie eigenständig mit Behörden wie der Ausländerbehörde kommunizieren konnten. Als Praxis waren wir dadurch weitgehend aus dem bürokratischen Prozess rausgenommen – was für uns sehr hilfreich war, da wir dafür weder die Erfahrung noch die Kapazitäten gehabt hätten. Das hat uns gezeigt, dass es über Camea wesentlich einfacher und sicherer läuft – vor allem, um keine Bewerber zu verlieren, weil wir selbst nicht schnell oder erfahren genug im Verfahren sind. Da möchte ich vielleicht auch noch sagen: Man hat ja als Arbeitgeber auch eine gewisse Verantwortung. Die eine Mitarbeiterin war jetzt schon vor Ort bei uns – das war natürlich etwas einfacher. Aber wir als Arbeitgeber haben ja die Verantwortung, dass die Fachkräfte, die aus dem Ausland zu uns kommen, gut aufgehoben sind – und dass es nicht daran scheitert, dass sie eventuell ihre Heimat verlassen und dann in Deutschland nicht gut betreut werden. Ich denke, das ist ein ganz wichtiger Punkt: Dass wir als Arbeitgeber Vertrauen schaffen – damit eine ausländische Fachkraft auch den Schritt wagt, bei uns anzufangen und eine gute neue Heimat findet. Und das können wir mithilfe von Camea sicherstellen.“

Gab es während des Anerkennungsprozesses Herausforderungen, und wie hat Camea Sie dabei unterstützt?

„Im Vergleich: Bei einer Bewerberin hatten wir anfangs versucht, das Anerkennungsverfahren selbst zu übernehmen, insbesondere die Arbeitserlaubnis zu organisieren – und sind dabei auf große Schwierigkeiten gestoßen. Letztendlich hatten wir unheimlich Schwierigkeiten mit der Arbeitsgenehmigung vom Arbeitsamt, weil uns einfach die Erfahrung fehlte. Dann haben wir Camea mit ins Boot geholt. Und danach lief der Prozess deutlich reibungsloser – die Mitarbeiterin konnte zum 1.4. bei uns anfangen, also wirklich sehr zügig. Da waren wir sehr dankbar dafür.“

Wie unterstützt Camea Sie im Umgang mit den Behörden und der Dokumentation?

„Wir haben Camea die Vollmacht übertragen, die gesamte Kommunikation mit Behörden wie der Ausländerbehörde zu übernehmen. Sie halten uns regelmäßig über den aktuellen Stand auf dem Laufenden. Bisher gab es nur sehr wenige Rückfragen, was uns als Praxis deutlich entlastet hat – sowohl zeitlich als auch fachlich. Camea kennt die Prozesse, weiß, welche Dokumente benötigt werden, und übernimmt diese Aufgaben zuverlässig für uns.“

Begleitung & Integration

Visum, Einreise, Wohnungssuche, Behördengänge und der erste Arbeitstag – nicht jeder kann den Organisationsmarathon als Praxis über eigene Kapazitäten stemmen. Eine Auslagerung entlastet das Team. Christiane Pazolt (FA für Diagnostische Radiologie) und Nicole Gerhard (Leitende MTR) vom Meliva MVZ Westpfalz, sind ebenfalls froh, Unterstützung durch die Dienstleister bei Camea zu erhalten:

Wie empfinden Sie unsere Organisation bzw. Begleitung der Einreise und des 1. Arbeitstags?

„Die Bewerberin hat uns von der Umzugs- und Einreiseorganisation mit Camea erzählt, dass es für sie sehr einfach war – von der Organisation im Heimatland über die Ankunft am Flughafen, bis hin zu ihrer Vorstellung bei unserem Team. Camea hatte für sie sogar die Wohnung eingerichtet und sie während der gesamten Eingewöhnungszeit intensiv begleitet. Sie kam in die Praxis und war eigentlich schon in das Leben in Deutschland integriert.“

Das Camea-Team steht auch dem Radiologie Team Offenburg als fester Ansprechpartner zur Verfügung und sorgt dafür, dass ein Zusammenwachsen als Team gelingt. Praxismanagerin Ramona Jacobi bringt es auf den Punkt:

Was unternimmt Camea zur verbesserten Integration Ihrer ausländischen Fachkräfte in Deutschland?

„Camea unternimmt ganz viel für die Verbesserung der Integration der Fachkräfte. Unter anderem auch vor der Einreise: Alle ausländischen Fachkräfte reisen schon mit B2-Sprachkenntnissen nach Deutschland ein. Es werden dann auch weiterführende, regionale Sprachkurse organisiert. Zudem steht das Team von Camea auch den Fachkräften als Betreuer zur Seite. Das heißt, wenn irgendwelche Sorgen oder Nöte seitens unserer Fachkräfte auftreten, ist Camea immer zur Stelle. Es kann alles besprochen werden. Auch der Austausch mit anderen ausländischen Fachkräften wird gefördert.“

Aktuell verfügt Camea über 15 neue MTR aus der Türkei, Jordanien, Albanien, Tunesien, Marokko bzw. Ägypten, welche von Camea vorab geprüft wurden und sich bereits im Prozess der Antragsbearbeitung durch die Behörden befinden. Das fünfköpfige Camea-Team arbeitet außerdem mit der MTR-Schule Heidelberg und dem Regierungspräsidium Stuttgart an gemeinsamen Online-Kursen für die Defizitbehebung in Deutschland.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.camea.care.