Suchmaschinenoptimierung (SEO) für die Praxis-Webseite: Der Weg zur Praxis beginnt online
Wer vom Haus- oder Facharzt eine Überweisung für die Radiologie bekommt, sucht vielleicht schon beim Verlassen der Praxis mit dem Smartphone nach einem Radiologen in der Nähe. Wer gefunden werden möchte, sollte also in erster Linie im Netz auffindbar sein. Im zweiten Schritt sollte die Web-Präsenz auch suchmaschinenoptimiert sein.
Vor zwanzig Jahren war es mit der Auffindbarkeit im Internet eine einfache Sache: Eine Webseite allein reichte in der Regel schon, um im jeweiligen Fachgebiet unter den ersten Treffern bei Google, Bing, und Co. zu erscheinen. Das hatte wenig mit der Qualität der gebotenen Web-Präsenz zu tun. Es lag einfach daran, dass die Konkurrenz noch auf einen Eintrag in den Gelben Seiten setzte. Heute gibt es vor allem in Ballungsräumen kaum noch Praxen, die keine eigene Website unterhalten. Diese konkurrieren natürlich um die Aufmerksamkeit der Patienten. Und wenn jemand „Radiologie“ in die Suchleiste eingibt, werden ihm nicht nur Radiologiepraxen angezeigt, sondern auch andere Webseiten, die sich mit dem Thema beschäftigen, beispielsweise Wikipedia.
Die Praxis-Webseite konkurriert natürlich nicht mit allen Praxen weltweit. Wenn der User seinem Browser den Standortzugriff erlaubt, bekommt er relevante Treffer aus der Umgebung angezeigt. Aber auch hier gilt: Die eigene Webseite muss entsprechend optimiert sein, um unter den lokalen Treffern angezeigt zu werden. Das ist nur einer der Aspekte, die bei der Suchmaschinenoptimierung (engl. search engine optimization - SEO) zum Zug kommen.
Onpage-Optimierung: Mehr als Keywords
Bei der Suchmaschinenoptimierung unterscheidet man zwischen der Onpage- und der Offpage-Optimierung. Bei ersterer kommen inhaltliche und technische Gesichtspunkte zum Tragen. Aus technischer Sicht geht es hierbei darum, die Webseite so zu verbessern, dass sie optimal von den Suchmaschinen erfasst werden kann. Zu den wichtigen Aspekten zählen hier zum Beispiel die Struktur der Links zu den Unterseiten, der Aufbau der Navigationselemente aber auch die Ladegeschwindigkeit oder auch die sogenannten Meta-Angaben, das sind Informationen zu der Seite, die für den User nicht sichtbar sind, aber von den Suchmaschinen ausgelesen werden.
Zur technischen Sicht gehört auch, dass Suchmaschinen Nutzern bedienerfreundliche Inhalte bieten wollen. Ob Desktop-PC, Tablet oder Smartphone: Patienten suchen von verschiedenen Geräten aus nach einer Praxis in ihrer Nähe. Ohne eine für den mobilen Zugriff optimierten Seite ist ein gutes Ranking bei Google und Co. also nicht mehr möglich.
Was die inhaltliche Seitenoptimierung angeht, wurde lange Zeit auf die Verwendung relevanter Stichworte (Keywords) geachtet, also jenen Begriffen, die Nutzer in die Suchmaske einer Suchmaschine eingeben. Dabei geht es nicht darum, so oft wie möglich die relevanten Suchbegriffe auf der Seite unterzubringen. Denn ist die sogenannte Keyword-Dichte zu hoch, erscheint der Inhalt den Suchmaschinen suspekt. Gemeinhin empfiehlt sich eine Keyword-Dichte von 1 bis 2,5 Prozent. Das bedeutet, das Wort „Radiologie“ sollte nicht mehr als drei Mal in einem Text mit hundert Wörtern verwendet werden. Es gilt also, die Suchworte gezielt auszuwählen und im Seiteninhalt unterzubringen.
Bei der Recherche der Keywords lohnt sich die Patientenperspektive. Die Frage lautet also: Nach welchen Begriffen suchen potenzielle Patienten, wenn sie nach einer radiologischen Praxis in ihrer Nähe suchen? Naheliegende Begriffe wären hier sicherlich „Radiologie“, „Röntgen“ oder „MRT“. Diese gelten als generische Keywords. Die Nachfrage danach ist hoch – und damit auch die Konkurrenz. Je weniger ein Keyword gefragt ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass es andere Anbieter auch nutzen – eine Gelegenheit, sich von den Mitbewerbern abzuheben. Darum lohnt sich die Recherche spezifischer Keywords sowie von Mehrwort-Keywords. Wenn ich beispielsweise eine Kardio-MRT anbiete, ist es unter Umständen lohnenswert, die Seite auf die Keywords „Herz MRT“ oder „Herzdiagnostik“ zu optimieren. Bei der Recherche kann man auf die Hilfe kostenloser Tools wie das Keyword-Tool von Google AdWords setzen. Hier werden die Keywords samt monatlicher Suchanfragen pro Suchbegriff aufgelistet.
Die alleinige Konzentration auf diese Suchbegriffe führt jedoch nicht zum Ziel. Denn Suchmaschinen ziehen neben technischer Aspekte auch die Qualität der Inhalte bei der Bewertung von Webseiten ein. Ziel ist es schließlich, Nutzern die relevantesten Inhalte zu bieten. Eine bloße Aneinanderreihung bestimmter Keywords macht noch keinen informativen Text. Dazu zählen Überschriften, die Organisation des Textes (Absätze, Zwischenüberschriften etc.) sowie Bilder, die wiederum mit (unsichtbaren) Attributen gekennzeichnet werden können. Auch Aktualität spielt eine Rolle.
Offpage-Optimierung: Über die Grenzen der Webseite hinausdenken
Das Suchmaschinen-Ranking lässt sich auch abseits der eigenen Webseite verbessern. Bei der Offpage-Optimierung geht es darum, Rückverweise auf die eigene Seite, sogenannte Backlinks, zu erzeugen. Google & Co. bewerten dabei sowohl Qualität als auch Quantität von Links, die auf die Seite verweisen. Diese können von anderen Webseiten kommen, aber auch von Likes, Shares und Retweets auf Facebook oder Twitter, sogenannte „Social Signals“. Eine eigene Facebook-Seite kann also bei der Positionierung der Praxis-Webseite eine große Hilfe sein.
Fazit: Neben Expertise ist Geduld gefragt
Die Keyword-Recherche und das Erstellen informativer Inhalte kann zwar prinzipiell eigenständig geleistet werden, aber durchaus viel Zeit in Anspruch nehmen. Bei der technischen Umsetzung einer suchmaschinenoptimierten Seite braucht es jedoch den technischen Blick, den nur Experten leisten können. Neben Know-how ist zudem noch etwas Anderes gefordert: Geduld. Eine heute optimierte Seite wird morgen nicht auf dem ersten Platz der Suchergebnisse erscheinen. Die Maßnahmen erfordern in der Regel etwas Zeit, um zu greifen. Und mit einer einmaligen Optimierung ist es leider auch nicht getan. Es ist empfehlenswert, sich mindestens zweimal im Jahr mit diesem Thema zu beschäftigen, um nachhaltig ganz oben zu landen.
Ihr Ansprechpartner:
Jörg Wenzel (W4)
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