Wie Marie Curie Radium und Polonium mitentdeckte

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„Elemente des Lebens“ heißt der neue Kino-Film über das Leben und Wirken von Marie Curie. Die iranisch-französische Filmemacherin Marjane Satrapi portraitiert die Lebens- und Liebesgeschichte der Ausnahmeforscherin – nicht zum ersten Mal, doch auf ihre eigene Art und Weise – und zeichnet eine starke Frau, die sich mit Intellekt, harter Arbeit und Konsequenz die Türen in die für Männer vorbehaltene Forschung im beginnenden 20. Jahrhundert selber öffnet.

Zu den Frauen, die die Wissenschaft mit ihrer Lebensleistung nachhaltig beeinflussten, zählt ohne Zweifel die Physikerin und Chemikerin Marie Curie. Sie hat in der männerdominierten Wissenschaft des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts gemeinsam mit ihrem Mann Pierre Curie und ihrem an der Sorbonne zuständigen Doktorvater Henri Becquerel an Strahlungsphänomenen mit Radium geforscht. Sie war die erste Frau, die 1903 mit dem Nobelpreis geehrt wurde. Acht Jahre später durfte sie noch einmal für ihre außerordentlichen Leistungen nach Schweden reisen zur Verleihung des Nobelpreises für Chemie „in Anerkennung ihrer Verdienste um den Fortschritt der Chemie durch die Entdeckung der Elemente Radium und Polonium, durch Isolierung des Radiums und die Untersuchung der Natur und der Verbindungen dieses bemerkenswerten Elements“. Sie prägte den Begriff „radioaktiv“. „Man muss an seine Berufung glauben und alles daransetzen, sein Ziel zu erreichen.“ Dies ist wohl der rote Faden ihres Lebens – und auch die Hauptmessage des spannungsvoll inszenierten Films. 

Rosemund Pike verkörpert eine starke aufstrebende Persönlichkeit mit Willensstärke, die mit ihren wissenschaftlichen Überzeugungen die etablierte akademische Männerwelt der Sorbonne provoziert und zum Umdenken zwingt. Viele Gegner stehen auf dem Plan. Nur Pierre Curie (gespielt von Sam Riley) erkennt sie als Wissenschaftlerin an und forscht gemeinsam an der später als „Radioaktivität“ bekannten Strahlung.

Marie Curie kämpft für ein selbstbestimmtes Leben und für ihre Forschung. Eingebettet in die private, ebenfalls durch den frühen Unfalltod ihres Ehemannes und einer in den Gazetten breitgetretenen Affäre mit dem Forscherkollegen Paul Langevin von Dramen geprägte Lebensgeschichte, traut Marjane Satrapi den Kinobesuchern durchaus zu, sich mit den Inhalten der Arbeit Curies auseinanderzusetzen. Und sie hält dem Zuschauer bewusst vor Augen, dass wissenschaftliche Erkenntnis eben nicht in jedem Fall der Menschheit dienen muss. In Vorblenden auf spätere Dekaden verweist sie auf die dramatischen Folgen von Curies Forschung wie den Abwurf der Atombombe über Hiroshima.

Fazit

Daumen hoch vom weiblichen Teil des Redaktionsteams für diesen Film. Wir wünschen uns auch in Zukunft mehr Geschichten über Persönlichkeiten in der Medizin und ihre Forschung und die Faszination der Erkenntnis über unsere Welt im Kinoformat. Denn so, wie Pierre und Marie ihre Leidenschaft für die Physik und die Erforschung von Strahlung an ihre Tochter Irene weitergaben, die selbst in die elterlichen Fußstapfen als Forscherin trat und einen Nobelpreis für die Entdeckung der künstlichen Radioaktivität erhielt, so kann dieser Film junge Menschen faszinieren – nicht zuletzt auch für das Fachgebiet der Radiologie und ihren Einsatz im Dienst am Menschen.

Bild: Wikipedia

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