Weniger Reibungsverluste durch klare Spielregeln
Am Anfang steht eine kaum widerlegbare Behauptung: in jeder Praxis, jedem MVZ, jeder Klinikabteilung besteht das Risiko, dass es im Verlauf der Jahre zu Unstimmigkeiten und sogar „offenen“ Streitigkeiten unter den Gesellschaftern, Teilhabern, leitenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt. Dies kann eskalieren in schlimmen Streitigkeiten über Banalitäten (z. B. die Farbe der Wartezimmer-Stühle), dahinter stehen jedoch oft persönliche Befindlichkeiten der Gesellschafter bzw. Ärzteschaft. Häufig werden hierbei auch die an-gestellten (nichtärztlichen) Teammitglieder mit hineingezogen.
Wie kann es soweit kommen? Neben grundsätzlichen Interessensunterschieden, auch beispielsweise aufgrund divergierender Privatinteressen, sind die Ursachen auch im Regelwerk der Praxis und der Zufriedenheit der einzelnen Partner mit diesem Regelwerk zu suchen. Wieviel arbeitet jeder (Punkte vs. Euro, Medizin vs. Management)? Wieviel Stimmanteile hat jeder und korrespondiert das mit seinem realen Einfluss z.B. auf Zuweiser, Patienten oder Personal?
Zuweilen sind Konflikte aber auch schlicht das Ergebnis mangelnder Kommunikation und mangelnder Fähigkeit zur Konsensfindung im Zusammenhang mit divergierenden Zielvorstellungen, z.B. hinsichtlich der weiteren Geschäftspolitik/-strategie (Reinvestitionen, Aufgabe von Geschäftsfeldern, Eingehen von Kooperationen, etc.).
Ungelöste Konflikte können eskalieren, wie etwa durch bewusste Schädigung der Praxis/MVZ/Klinikabteilung durch einen oder mehrere Gesellschafter, durch Missbrauch der Mehrheitsmacht in der Gesellschafterversammlung oder andere „Verstöße“ innerhalb des Führungsteams, wenn z.B. ein Gesellschafter plant, sich aus der gemeinsamen Gesellschaft zu verabschieden, um sich allein mit seinem Patienten- bzw. Zuweiserstamm und ggf. abgeworbenen kostbaren nicht-ärztlichen Mitarbeitern andernorts selbständig zu machen.
Oft schwelen Konflikte schon über einen längeren Zeitraum, bevor es zum offenen Streit kommt. Ist dieser einmal ausgebrochen, ist schnelles und konsequentes Handeln erforderlich, um die Eskalationsdynamik zu stoppen, die durch die Beteiligten irgendwann nicht mehr selbst beherrscht werden kann. Die Einschaltung eines neutralen Kommunikators oder auch Mediators zu diesem Zeitpunkt kann helfen, Regeln zu definieren, die von allen akzeptiert eine Fortführung der Zusammenarbeit möglich machen und wieder zur konstruktiven Zusammenarbeit zurückfinden lassen.
Aus der Erfahrung von RadioLogic lässt sich zusammenfassen, dass die häufigsten Konflikte unter den Gesellschaftern die eigentliche Geschäftsführung/-politik betreffen. Hier ist das Team der RadioLogic im Wesentlichen auf zwei Problemkonstellationen gestoßen:
1. Wechselseitige Blockade der Gesellschafter bei der Geschäftsleitung (Pattsituationen) und durch Einengung des Gesellschafter-Geschäftsführers
2. Misstrauen der Minderheitsgesellschafter bezüglich der Geschäftsführung des Mehrheits-Gesellschafter-Geschäftsführers wegen zu großer (oder mutmaßlicher) Eigenmächtigkeit.
Unsere Lösungsansätze:
Sofern der Gesellschafterstreit darin be- steht, dass sich die Gesellschafter hinsichtlich der Geschäftsführung wechselseitig blockieren oder der Geschäftsführer über zu geringe Entscheidungsspielräume klagt, kommen folgende Lösungen in der Regel mit gutem Ergebnis zum Einsatz:
1. Aufteilung der Aufgabenbereiche (kaufmännische/medizinisch mehrere Geschäftsführer)
2. Erlass einer Geschäftsordnung, auch zur Aufteilung von Aufgaben- bzw. Ressortgebieten
3. Bildung von Ressort-Geschäftsführung (für medizinische Bereiche: NUK, Schnittbild, konventionelle Diagnostik, Interventionen etc.) Aufgaben- & Schwer- punkt-Matrix (Personal, Marketing, EDV-/IT-Themen, etc.) Natürlich gibt es nicht die eine richtige Lösung, sondern die gewählten Ansätze hängen von der Größe der Praxis oder Abteilung und den dort agierenden Verantwortungsträgern ab. Die externe Unterstützung durch das RadioLogic-Team hat in den meisten Fällen eine Katalysator-Funktion, oft gelingt es, den Weg für eine neue Art der Kommunikation und Zusammenarbeit zu bereiten und mehr Transparenz und Offenheit zu fördern.
Ihre Ansprechpartner
Thomas Pfeifer
Thomas M. Lüttgen
RadioLogic GmbH
Tel.: (06406) 83 11 01