Value of quantitative collateral scoring on CT angiography in patients with acute ischemic stroke

American Journal of Neuroradiology, Vol.39, Juni 2018, S. 1074-1082

A.M.M. Boers et al., Amsterdam

Mittels CTA wird nach intrazerebralem Arterienverschluss ein quantitativer Kollateralgefäß-Score (qCS) zur Bestimmung der Kollateralkapazität bei Patienten mit Schlaganfall angefertigt, wobei dadurch die Frage beantwortet werden soll, ob eine endovaskuläre Therapie erfolgreich sein kann. Ein qCS von 30 % ist nach erfolgreicher Therapie auf 54 % angestiegen.

Für den Verschluss einer großen intrazerebralen Arterie mit konsekutivem Schlaganfall wurde eine CTA-Standardisierung entwickelt, mit deren Hilfe die Frage beantwortet werden sollte, ob mit Hilfe eines Kollateralgefäß-Score eine endovaskuläre Therapie (EVT) erfolgreich sein könnte.

Es wurde eine Technik eingeführt, die automatisch die Kollateralkapazität durch eine „single-phase“-CTA quantifiziert.

442 Patienten mit Verschluss der A. carotis interna, der Karotis-Bifurkation oder der M1- oder M2-Segmente der A. cerebri interna wurden in die Studie aufgenommen. Es handelte sich um 183 Frauen (41,4 %) und 229 Männer (58,6 %) mit einem Durchschnittsalter von 64,8+/-13,8 Jahren.

Das mögliche „tissue-at-risk“ wurde aufgrund der segmentalen Gefäßversorgung geschätzt und mit der Gegenseite verglichen. Die segmentale Gefäßversorgung wurde eingeordnet mit den Werten eines zerebro-arteriellen Atlas, der aus 700 MRT-Angiographien erstellt worden war. Der quantitative Kollateralscore wurde als das Verhältnis des vaskulären Bildes zwischen den Hemisphären berechnet. Das Infarktvolumen wurde mittels Non-KM-CT bewertet und der qCS mit dem visuellen CS verglichen.

Es zeigte sich, dass beide Verfahren hinsichtlich der Bestimmung des Infarktvolumens gleichwertig waren. Ein qCS von 30 % war nach endovaskulärer Therapie auf 54 % angestiegen im Sinne eines guten funktionellen Ergebnisses.

Insgesamt stellte sich heraus, dass das quantitative Kollateralscoring mittels CTA die Kollateralkapazität bei Patienten mit akutem Schlaganfall darstellen kann. Dies erleichtert die Entscheidung hinsichtlich einer endovaskulären Therapie und ist gleichzeitig ein Vorhersagefaktor für einen therapeutischen Erfolg. Darüber hinaus kann der qCS im Gegensatz zur üblichen subjektiven Beurteilung der Kollateralisierung bei Schlaganfallpatienten leicht standardisiert werden.