Unexplained bone pain is an independent risk factor for bone metastasis in newly diagnosed prostata cancer: A prospective study
Urology, Vol.99, Januar 2017, S.148-154, H.E. Zacho et al., Aalborg/Dänemark
Bei Patienten mit neu entdecktem Prostata-Karzinom, die Knochenschmerzen angeben, sollte unbedingt ein Knochenszintigramm durchgeführt werden, da Knochenschmerzen einen prognostischen Faktor für das Vorliegen von Knochenmetastasen darstellen.
Die klassischen Zeichen für das Vorliegen von Knochenmetastasen (BM) bei vorhandenem Prostata-Karzinom (PK) sind PSA-Wert, Gleason-Grad und T-Stadium. In der vorliegenden prospektiven Studie sollte untersucht werden, ob Knochenschmerzen einen unabhängigen Risikofaktor für Knochenmetastasen bei neu entdecktem Prostata-Karzinom darstellen.
567 Patienten wurden von 2008 und 2009 in die Studie aufgenommen. Bei allen Patienten wurde eine Knochenszintigraphie durchgeführt. Bei 149 Patienten wurden CT und MRT für die Diagnostik durchgeführt.
Von den 567 Patienten mit neu entdecktem PK hatten 81 Patienten (14,3%) Knochenmetastasen. Bei 50 von 190 Patienten mit Knochenschmerzen waren diese durch gutartige Knochenerkrankungen erklärbar. Bei insgesamt 69 Patienten waren die Knochenschmerzen unerklärlich. Patienten mit BM hatten einen höheren PSA-Wert und höhere Gleason-Grade als die Patienten ohne BM.
Die Ergebnisse zeigen, dass Knochenschmerzen bei Patienten mit neuentdecktem Prostata-Karzinom einen signifikanten Prognose-Faktor für das Vorhandensein von BM darstellen. Ebenfalls hat sich gezeigt, dass ein hoher PSA-Wert ein Prognose-Faktor für BM ist. Insgesamt sollte bei Patienten mit neuentdecktem PK, die unerklärliche Knochenschmerzen angeben, immer eine Knochenszintigraphie durchgeführt werden.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.