Unexplained bone pain is an independent risk factor for bone metastases in newly diagnosed prostata cancer: A prospective study

Urology, Vol.99, Januar 2017, S. 148 – 154, H.D. Zacho et al., Aalborg / Dänemark

Unerklärliche Knochenschmerzen bei Patienten mit Prostata-Karzinom sind ein prognostischer Faktor für das Vorliegen von Knochenmetastasen. So sollte bei Neuentdeckung eines Prostata-Karzinoms immer eine Knochenszintigraphie durchgeführt werden. Der PSA-Wert ist darüber hinaus der wichtigste Einzelfaktor für die Vorhersage von Knochenmetastasen.

Die „European Association of Urology“ empfiehlt eine Knochenszintigraphie (KS) bei Patienten mit neu entdecktem Prostatakarzinom (PK). In 35 % der PK-Patienten sollen degenerative Knochen/Knorpel-Veränderungen vorliegen. In dieser Studie sollte ein Zusammenhang zwischen Knochenschmerzen und Knochenmetastasen (KM) untersucht werden. 567 Patienten wurden untersucht.

Im Knochenszintigramm wurden nichtmaligne, zweifelhaft maligne, wahrscheinlich maligne und multiple Metastasen klassifiziert. Die Diagnose Knochenmetastasen wurde gestellt, wenn das Knochenszintigramm und die MRT bzw. die CT eindeutig positiv waren.

Das Alter der 567 Patienten betrug 69 Jahre (42 – 96 Jahre). 205 Patienten (36 %) gaben gutartige Knochenerkrankungen an. 69 Patienten (12 %) hatten unerklärliche Knochenschmerzen. Bei Patienten ohne KM lag dieser Prozentsatz bei 9 %. Bei Patienten mit KM lag er mit 31 % statistisch signifikant höher und gilt daher als prognostischer Faktor für das Vorliegen von KM.

Der PSA-Wert betrug bei 498 Patienten ohne unerklärliche Knochenschmerzen 13,7 ng/ml (1,5 – 15,357ng/ml), bei 69 Patienten mit unerklärlichen Knochenschmerzen 25,8 ng/ml (4,1 – 2139 ng/ml).

Diese Studie zeigte, dass unerklärliche Knochenschmerzen bei neuentdecktem Prostata-Karzinom einen signifikant prognostischen Faktor für das Vorhandensein von Knochenmetastasen

darstellen. Dies bedeutet, dass bei Patienten mit unklaren Knochenschmerzen immer eine Knochenszintigraphie durchgeführt werden sollte, unabhängig von anderen Parametern. Darüber hinaus zeigt die Studie, dass der PSA-Wert der wichtigste Einzelfaktor für die Vorhersage von Knochenmetastasen darstellt.

Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.