The diagnostic value of computed tomography in delayed complications after cochlear implantation
Acta Otolaryngologica, Vol. 13, Oktober 2020, S. 1-6
Wolber et al., Köln
49 Frauen (57,6%) und 36 Männer (42,4%), Durchschnittsalter 28 Jahre, mit einem Cochlea-Implantat (CI), wurden computertomographisch untersucht. Die häufigsten Spätkomplikationen waren ein Versagen des Implantats je nach Altersgruppe zwischen 28% und 37,5%. Bei sechs Patienten (7,1%) zeigten sich Elektrodenverschiebungen, bei vier Patienten (4,8%) eine Mastoiditis, bei je einem Patienten ein Cholesteatom bzw. eine Magnetversetzung. in zwei Fällen musste das CI explantiert werden. Bei 70 Patienten (82,4%) zeigten sich trotz Beschwerden keine CT-Veränderungen.
In Deutschland wurde bisher bei mehr als 50.000 Patienten ein Cochlea-Implantat (CI) eingesetzt. Komplikationen werden nach dem Zeitpunkt des Auftretens in frühe (innerhalb von sieben Tagen postoperativ) und verzögerte Komplikationen klassifiziert. Geringe Komplikationen treten in bis zu 10%, schwere Komplikationen in weniger als 1% der Fälle auf. Zur Diagnostik von Komplikationen wird in der Regel die CT eingesetzt, mit der eine Diskontinuität oder Versetzung der Elektrodendrähte oder des Magneten festgestellt werden kann. Aber auch Infektionen, Knochendestruktionen oder meningeale Reaktionen lassen sich nachweisen.
Von Januar 2008 bis Dezember 2017 wurden 85 Patienten untersucht. Es handelte sich um 49 Frauen (57,6%) und 36 Männer (42,4%) mit einem Durchschnittsalter von 28 Jahren (7 Monate bis 80 Jahre). Acht Patienten (9,4%) waren 0-4 Jahre alt, 25 Patienten (29,4%) 5-17 Jahre, 52% Patienten (61,2%) 18 Jahre und älter. Die mittlere Zeit zwischen Implantation und CT-Untersuchung betrug 4,3 Jahre (10 Tage bis 64,6 Jahre).
Die CT erfolgte aus folgenden Gründen: Fehlfunktion des Implantats (20%), Cephalgie (20%), Hämatom der Kopfhaut (15,3%), Geräteausfall (11,8%), Schwindel (10,6%), lokale Infektion (7,1), Trauma (5,9%), Meningismus (3,5%), Tinnitus (3,5%), Gesichtslähmung (2,4%).
Bei Patienten zwischen 0 und 4 Jahren waren die häufigsten Komplikationen ein Hämatom der Kopfhaut und ein Versagen des Implantats jeweils mit 37,5%, bei den 5- bis 17-jährigen Patienten ein Hämatom in 24% und ein Geräteausfall in 28%, bei den über 18-jährigen eine Fehlfunktion des Implantats in 30,8% und eine Cephalgie in 26,9% der Fälle. Bei 70 Patienten (82,4%) zeigten sich trotz Beschwerden im CT keine Auffälligkeiten.
Von den 85 Patienten wurden 26 Patienten (30,6%) operiert. Bei 14 Patienten (53,8%) wurde das Gerät ausgetauscht, bei vier Patienten (15,4%) wurden die Elektroden neu eingestellt, bei zwei Patienten (7,7%) wurde das CI-Gerät explantiert und bei zwei Patienten (7,7%) eine Revision des Implantationsbettes durchgeführt. Bei vier Patienten (15,4%) erfolgten sonstige Revisionen. Zusammenfassend sollte bei Komplikationen nach CI eine HCT durchgeführt werden.
Autor: Prof. Dr. U. Klein