Superior tumor detection for 68Ga-FAPI-46 versus 18F-FDG PET/CT and conventional CT in patients with cholangiocarcinoma
The Journal of Nuclear Medicine, Vol. 64, Juli 2023, S. 1049–1055
K.M. Pabst et al., Essen, Heidelberg, München, Münster
Bei 10 Patienten mit einem intra- oder extrahepatischen Cholangiokarzinom wurde ein neuer Tracer im PET/CT-Verfahren eingesetzt: 68Ga-FAPI-46. Dieser Tracer wurde verglichen mit 18F-FDG und mit der konventionellen KM-CT. Dabei zeigte sich eine deutliche Überlegenheit des neuen Tracers gegenüber den zwei anderen Modalitäten hinsichtlich des Primär-Tumors mit einem größeren SUVmax von 14,5 versus 5,3. Damit ist ein besseres Staging des Cholangiokarzinoms möglich.
Das Management eines Cholangiokarzinoms (CK) ist abhängig vom aktuellen Staging. Ein CK entsteht aus dem intra- und extrahepatischen Gallentrakt. Es ist der zweithäufigste Lebertumor, wird oft zufällig und meistens zu spät entdeckt und hat eine schlechte Prognose. Die Diagnose eines CK erfolgt primär durch die KM-MRT-Cholangiopankreatographie. Die zusätzliche Ganzkörper-CT wird zur Entdeckung von Fernmetastasen eingesetzt. Der Einsatz der 18F-FDG PET/CT ist limitiert durch das inhomogene intratumorale Uptake. Der „fibroblast activation protein (FAP-)spezifische Inhibitor“, an Ga gekoppelt, ist für das PET/CT bei Vorliegen eines CK mit Erfolg entwickelt worden.
In dieser Arbeit wurden Vergleiche von 68Ga-FAPI-46 PET/CT mit 18F-FDG-PET/CT und mit KM-CT durchgeführt. Es wurden zehn Patienten untersucht, sechs Männer, vier Frauen mit einem Durchschnittsalter von 55,5 Jahren (40–49 Jahre). Sechs Patienten hatten ein intrahepatisches CK, vier Patienten ein extrahepatisches CK. Alle Tumoren wurden bei allen drei Modalitäten richtig diagnostiziert. 68Ga-FAPI-46 PET/CT hatte die höchste Nachweisrate für Lymphknoten- und Fernmetastasen im Vergleich zu den beiden anderen Modalitäten.
Bei den Primärtumoren war SUVmax für 68Ga-FAPI-46 PET/CT signifikant höher als für 18F-FDG PET/CT (14,5 vs. 5,3). Zwischen extra- und intrahepatischer Tumorlokalisation gab es keine Unterschiede. Die KM-CT stellte bis jetzt die Methode der Wahl dar, um ein Staging beim CK zu eruieren, wobei sich in der Literatur große Unterschiede hinsichtlich der Sensitivität von Lymphknotenmetastasen (28 %–86 %) und bei der Spezifität (74 %–95 %) zeigen. Der neue Tracer im PET/CT war allen anderen Modalitäten diesbezüglich deutlich überlegen.
Therapeutisch kommt die radikale Entfernung des Primärtumors einschließlich der Lymphknoten in Betracht. Bei inoperablen intrahepatischen Tumoren kann eine lokale ablative Intervention angewandt werden (z.B. Radioembolisation mit 90Y-Mikrosphären oder transarterielle Chemoembolisation). Bei Vorliegen von Fernmetastasen kommt eine Chemotherapie in Betracht.