Stille Post Déjà-Vu: Das kommt mir doch bekannt vor!?

Es kommt völlig unerwartet: das Gefühl, diesen einen Moment schon einmal erlebt zu haben – ein Déjà-Vu. Doch woher kommt diese Empfindung? Wie der Business Insider Deutschland berichtet, haben Neurologen der University of St. Andrews in Großbritannien nun erstmals ein Déjà-Vu künstlich erzeugt und damit Licht ins Dunkel gebracht.

21 Probanden wurden im Rahmen eines Experimentes verschiedene Begriffe zum Thema „Schlaf“ vorgelesen, zum Beispiel „Nacht“ und „Kissen“. Die Worte „Schlaf“ und „schlafen“ wurden nicht genannt. Trotzdem glaubten die meisten Teilnehmer später, genau diese Begriffe gehört zu haben.

Die anschließende Frage, ob man sich an ein Wort, welches mit „s“ beginnt, erinnern kann, wurde von den meisten Testpersonen hingegen verneint. Daraufhin sollten die Probanden noch einmal genau überlegen, ob sie die Worte „Schlaf“ oder „schlafen“ tatsächlich gehört haben.

Was war passiert? Die vielen Begriffe, die sich um das Thema „Schlaf“ drehten, erzeugten eine falsche Erinnerung an das Wort. Ein Déjà-Vu wurde ausgelöst.

Mittels MRT untersuchten die Wissenschaftler die Gehirnaktivitäten der Testpersonen während des Experiments. Die Daten zeigten, dass der Hippocampus während des Déjà-Vu kaum aktiv war. Das Gedächtnis war somit nicht in den Prozess involviert. Erhöhte Aktivität wurde hingegen im frontalen Gehirnbereich gemessen, der für Entscheidungsprozesse zuständig ist.

Die Wissenschaftler schlussfolgerten, dass ein Déjà-Vu das Ergebnis eines Konfliktes im Gehirn darstellt. Dieses glaubt eine Erinnerung zu haben, welche jedoch im Gedächtnis nicht zu finden ist. Das Gehirn kann nicht entscheiden, ob nun tatsächlich eine Erinnerung vorliegt oder nicht. Das dabei entstehende Gefühl projiziert sich als Déjà-Vu.

Quelle: „Forscher erklären den erstaunlichen Grund, warum ihr Déjà-Vus habt“, www.businessinsider.de/

forscher-erklaeren-den-erstaunlichen-grund-warum-ihr-dj-vus-habt-2018-3, Stand: 05.04.2018