Screening-Updates

Im Mammographie-Screening hat sich im letzten Jahr einiges getan. So mussten Kapazitäten in den Screening-Einheiten geschaffen werden, um die zusätzlichen Teilnahmeberechtigten seit Juli 2024 versorgen zu können.

Seit Januar 2025 werden Frauen zwischen 70 und 75 Jahren nun von den zentralen Einladestellen der Länder-KVen zur Screening-Mammographie eingeladen. Die Teilnahmequoten der Einheiten variieren zwischen 40 und über 60 Prozent. Vor dem Hintergrund der drohenden GOÄ-Reform sind die extrabudgetären Einnahmen aus dem Screening besonders attraktiv und eine hohe Teilnahmequote ist daher wünschenswert. Gleichzeitig ist der Generationswechsel der PVÄ und auch der Screening-MTR schon in vollem Gange und die Personalressourcen sind knapp. Die für das Lungenscreening vorgesehene obligatorische KI-Einbindung, die im ersten Schritt die menschliche Doppelbefundung nach der aktuellen Lungenkrebs-Früherkennungsverordnung ersetzen wird, ist für das Mammographie-Screening nicht in Sicht. Trotzdem ist Kollege KI in vielen Mammo-Screening-Regionen bereits im Einsatz. Mal heißt er VARA, mal Lunit, mal B-rayZ. Angestoßen aus dem Radiologienetz wurde nun ein Erfahrungsaustausch über die Screening-Einheiten hinweg. Aus der Historie heraus gibt es viele Screening-Praxen im Netz. Der Faden wurde aufgenommen, ein Termin für den Sommer wird bereits vorbereitet.

Die erforderliche Mindestteilnahme für das Lungenkrebs-Screening als Netzprojekt konnte im Januar nicht erreicht werden. Viele Interessierte im Radiologienetz warten ab, was der GBA-Beschluss, der Ende des zweiten Quartals erwartet wird, beinhaltet. Vermutlich ist nicht annähernd mit einer ähnlichen Struktur und Organisation wie im Mammographie-Screening zu rechnen. Das macht die Aktivierung der Zielgruppe dann um so schwerer, da die Betroffenen vermutlich nicht durch persönliche Einladungen mit Terminvorschlag kontaktiert werden können, sondern über aufwendige Marketing-Maßnahmen erreicht werden müssen. Die Marketingplattform dafür ist bereits programmiert und kann schnell ausgerollt werden. Die KI-Applikation Contextflow hat sich im Radiologienetz-Webinar bereits präsentiert und wird derzeit von einigen Netz-Praxen über die KI-Plattform des Netzes getestet. Erste Rückmeldungen der teilnehmenden Radiologen stimmen positiv. Auch ein Kooperationsvertrag mit dem Universitätsklinikum Heidelberg, Prof. Hans-Ulrich Kauczor, und der angeschlossenen Thoraxklinik, Prof. Claus Peter Heußel, für die Zweitbefundung wurde bereits zum Radiologienetz-Tag letzten November konsentiert und im Januar final unterzeichnet. Die konkreten Vereinbarungen stehen natürlich unter dem Vorbehalt der konkreten Ausgestaltung der Screening-Konditionen, auf die alle nun gespannt warten.