Risk factors for total laryngectomy associated proximal esophageal stricture formation in head and neck cancer patients

Zeitschrift für Gastroenterologie, Vol. 62, Febr. 2024, S. 193–198
D. Schulz et al., München

Ösophagusstrikturen nach totaler Laryngektomie sind die häufigsten Komplikationen mit der Folge von Fehlernährung durch ständiges Verschlucken und von pulmonalen Erkrankungen durch Aspiration. Bei Diabetikern und Alkoholkranken war das Strikturrisiko doppelt so hoch wie bei „Normal“-Personen. Signifikant prädiktive Faktoren waren Alter über 65 Jahre, Lymph­knoten über 1 cm, Diabetes, Alkoholmissbrauch und erhöhtes CRP.

Die Entwicklung einer Ösophagusstriktur ist eine der Hauptkomplikationen nach einer Laryngektomie bei Patienten mit einem Platten-Epithel-Karzinom. In der vorliegenden Studie sollten die Risikofaktoren evaluiert werden, die mit dem Auftreten von Ösophagusstrikturen assoziiert sind.

Retrospektiv wurden 170 Patienten nach totaler Laryngektomie wegen eines Karzinoms zwischen 2007 und 2017 untersucht. Von den 170 Patienten (154 Männer, 16 Frauen) mit einem Durchschnittsalter von 63,8 Jahren (40–87 Jahre) erhielten 36 Patienten (21,1%) eine Endoskopie. Bei 32 Patienten musste eine endoskopische Dilatation wegen einer deutlichen Striktur durchgeführt werden. Diese Strikturen gehen einher mit erheblicher Reduktion der Lebensqualität. Diese ist bedingt durch ständiges „Verschlucken“ mit den anschließenden Folgen einer Fehlernährung und von pulmonalen Erkrankungen . Signifikante prädiktive Faktoren für eine Striktur waren Alter (über 65 Jahre), Lymphknoten über 1 cm, fortgesetzter postoperativer Alkoholmissbrauch, Diabetes mellitus und erhöhtes C-reaktives Protein (CRP). Bei Diabetikern war die stenotische Symptomatik zweimal häufiger als bei Nicht-Diabetikern. Bei 24% der Patienten, die weiterhin Alkohol konsumierten, war das Risiko einer Stenosenentwicklung signifikant größer als ohne Alkoholkonsum.

Die Ösophagusstrikturen sind assoziiert mit einer durch Strahlentherapie induzierten chronischen Entzündung. Lokale Injektionen von Steroiden können die lokale Entzündung reduzieren und einer Striktur vorbeugen. Zu der Entzündungsthese passt die Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP). 17 von 32 Patienten benötigten mehr als drei Dilatationen, um die Dysphagie zu mildern. Neben der totalen Laryngektomie wurde in 91,2 % der Fälle eine Halsdissektion durchgeführt. Ein erhöhter Lymphknotenstatus ist signifikant assoziiert mit einem größeren Risiko für eine proximale Ösophagusstenose.

Insgesamt zeigten sich symptomatische Strikturen in 18,8 % der Fälle. Alter, Lymphknotenstatus, anhaltender Alkoholmissbrauch und Diabetes mellitus waren die prädiktiven Faktoren. Für rezidivierende Stenosen (mehr als drei Dilatationen) war die Erhöhung des CRP prädiktiv.