Remote Scanning: „Ich freue mich auf den Moment, in dem sich diese zukunftsweisende Technik hier etabliert hat”

Verena Bohn arbeitet seit über 20 Jahren als MTA – 15 davon u.a. am MRT. Ihre langjährige Erfahrung und fachliche Expertise bringt sie seit Januar in das neu gebildete Remote Scanning-Team von Curagita ein (lesen Sie dazu unser Status-Update: Digitalisierungsprojekte). Im Interview berichtet sie von ihren spannenden ersten Wochen, worauf es bei der Zusammenarbeit zwischen Steuerung aus der Ferne und Lagerung vor Ort ankommt und welche Vorteile sich aus der Tele-Lösung für Praxis, Personal und nicht zuletzt Patienten ergeben.

Frau Bohn, Sie sind seit Januar als MTRA Teil des neuen Remote Scanning-Teams bei Curagita. Was hat Sie motiviert, sich auf diese Stelle zu bewerben? Was erwarten Sie sich?

VBO: Ich habe schon immer gern im Bereich Schnittbild gearbeitet und kannte die Abläufe des Remote Scannings bereits vorher. Diese Arbeit macht mir nicht nur viel Spaß, ich schätze sie auch als enorm zukunftsorientiert ein. Denn mit dem Remote Scanning bin ich besonders effizient und bediene bis zu drei Geräte gleichzeitig. Ich kann damit das Personal vor Ort unabhängig von meinem Standort fachlich unterstützen. Entsprechend erwarte ich mir, in meiner neuen Position den Praxen ihre Arbeit erleichtern zu können.

Wie haben Sie Ihre ersten Wochen erlebt?

VBO: Die ersten vier Wochen waren vor allem aufregend und spannend. Jeder Tag hat etwas Neues bereitgehalten. Ich startete in Woche eins mit einem Besuch in der Conradia Hamburg. Dort habe ich mir ein genaues Bild der Räumlichkeiten gemacht und die Kollegin kennengelernt, mit welcher ich in Zukunft zusammenarbeite. Ich erfuhr zudem die Arbeitsabläufe des Personals vor Ort. So konnte ich überblicken, was es zu beachten gilt, welche Besonderheiten in der Praxis herrschen und worauf das Personal dort Wert legt.

In Woche zwei haben wir dann bereits remote zusammengearbeitet. Dabei übernahm ich die Steuerung von zu Hause aus, meine Kollegin vor Ort die Lagerung. Ihr stand hierfür in den ersten Wochen noch eine MTRA als Backup zur Seite, die sich in dieser Zeit um ihre Einarbeitung kümmerte. Seit dem letzten Januartag ist die Einarbeitung abgeschlossen und wir arbeiten nun zu zweit am Scanner.

Die Kollegin vor Ort ist dabei so etwas wie mein verlängerter Arm. Sie kümmert sich um die Fragestellungen, checkt Laborwerte und übernimmt natürlich die Lagerung. Wir sind währenddessen im steten Austausch. Das System selbst ermöglicht uns hierfür eine Chatfunktion sowie Telefonie – darüber behalten wir den gemeinsamen Blick über alle Werte.

Wie gestaltete sich die erste Zusammenarbeit mit Ihrer Kollegin vor Ort konkret? Wovon hängt Ihrer Einschätzung nach ein gelungener Einsatz ab?

VBO: Die Zusammenarbeit gestaltete sich sehr gut. Bei unserem ersten Lauf waren wir beide recht aufgeregt, er lief jedoch problemlos ab und wir konnten alle Fragen klären. Ich bin, dank meiner langjährigen Scanning-Erfahrung, eine routinierte Fachkraft und bringe dadurch viel Geduld mit. Ich denke, das erleichtert die Zusammenarbeit ein wenig. Insgesamt war es eine schöne Erfahrung mit meiner neuen Kollegin vor Ort, wir hatten viel Spaß.

Das beiderseitige Vertrauen ist besonders wichtig, um einen Einsatz erfolgreich durchzuführen. Es war also von großem Vorteil, dass wir uns in der ersten Woche auch persönlich kennenlernen konnten. Nicht immer hat man den Luxus, sogar eine ganze Woche zusammenarbeiten zu können, bevor man in die Remote-Arbeit wechselt. Es hat mir ermöglicht, die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden noch besser zu verstehen sowie den Praxisaufbau nachzuvollziehen. Ich habe dadurch erfahren, welche Wege meine neue Kollegin zurückzulegen hat. Auf diese Art kann nicht nur die Praxis, sondern auch deren Patienten rundum zufrieden gestellt werden.

Wie wichtig ist es, dass die Kommunikation zwischen Steuerung und Lagerung funktioniert?

VBO: Die Kommunikation zwischen Steuerung und Lagerung ist das A und O – ergo ist sie extrem wichtig für die Zusammenarbeit. Dass wir uns so gut verstehen, hat uns ermöglicht, schnell die besten Lösungen für uns zu finden. Über die Chat-Option des Systems können wir stetig in Kontakt bleiben. Sollte etwas schneller geklärt werden müssen, können wir problemlos über das System telefonieren. Natürlich muss hierfür die Technik funktionieren, man benötigt vor allem eine stabile Internetverbindung. Sind alle Voraussetzungen des Herstellers erfüllt, gibt es jedoch selten Probleme an dieser Stelle.

Welche Fertigkeiten, Erfahrungen und Qualifikationen bringen Sie ins neue Team ein?

VBO: Ich habe bereits 20 Jahre Erfahrung als MTA, wovon ich seit 15 Jahren am MRT und diversen anderen Gerätetypen arbeite. In all den Jahren war ich sowohl im Krankenhaus als auch in niedergelassenen Praxen tätig. Hier konnte ich fundierte Einblicke in diverse diagnostische Fragestellungen gewinnen. Das ermöglicht mir nun, mein Team mit meiner Fachkenntnis zu unterstützen.

Welche Vorteile bietet Ihrer Ansicht nach die neue Dienstleistung Remote Scanning für eine Praxis?

VBO: Durch Remote Scanning ist es insbesondere möglich, Praxen mit Personalknappheit auszuhelfen. Das bezieht sich sowohl auf allgemein unbesetzte Stellen als auch Fehlzeiten wegen Urlaub oder Krankheit. Zudem kann das Personal in der Praxis von überall aus eingearbeitet werden. Remote Scanning ist also vor allem eine Entlastung und bietet Unterstützung. Darin erkenne ich auch große wirtschaftliche Vorteile, da die Praxen damit eventuellem Leerstand entgegenwirken können.

Aus der Ferne ist die Arbeit nun ganz anders als in der Praxis. Auch wenn es erst seit Kurzem ist: Wie erleben Sie Ihren Arbeitsalltag heute im Vergleich zu einer Vor-Ort-Tätigkeit in der Praxis?

VBO: Um ehrlich zu sein: vor allem ruhiger. Mein Ablauf ist geregelter, ich arbeite keine Nachtschichten oder Wochenend-Dienste. Ich war zuvor in einem Klinikum tätig und dort ist auch die Radiologie stark von Covid-19 betroffen. Insbesondere also nach zwei Jahren Pandemie empfinde ich die Ruhe und Beständigkeit des Remote Scannings als enorm angenehm. Vor allem, da ich dennoch die Arbeit ausüben kann, die mir Spaß macht und die ich liebe!

Auch von Remote Work muss man sich entspannen – welchen Ausgleich schaffen Sie sich zur Arbeit?

VBO: Meinen Ausgleich finde ich in der Natur und mit meinen Tieren. Ich habe einen Hund und ein Pferd, verbringe also gern die Zeit an der frischen Luft. Seit Jahren ist der Pferdesport mein Hobby, insbesondere das Dressurreiten. Aktiv draußen zu sein ist für mich perfekte Entspannung.

Welche beruflichen Wünsche haben Sie für die nächsten fünf Jahre, was erhoffen Sie sich?

VBO: Ich hoffe, dass sich das Remote Scanning weiter ausbaut. Ich freue mich auf den Moment, in dem sich diese zukunftsweisende Technik in Deutschland etabliert hat, wie es beispielsweise in den USA bereits der Fall ist.

Insgesamt möchte ich, wie bereits in den letzten 20 Jahren, auch in den nächsten fünf vor allem den Beruf ausüben, der mir viel Freude bereitet!

Verena Bohn


Ihr Ansprechpartner für Remote Scanning:

Boris Kögler

koecuragita.com



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