Status-Update: Digitalisierungsprojekte im Radiologienetz

Zur Online-Frühjahrs-Vollversammlung am 23. März 2022 erhielten die Mitglieder neben neuen Informationen und aktuellen Meldungen aus Netz- und Berufspolitik auch einen Lagebericht zu den digitalen Praxisprojekten im Radiologienetz. Es folgt eine Übersicht zum aktuellen Stand.

Curagita Remote Scanning Team

Seit Jahresbeginn beschäftigt Curagita ein Team mit zwei festangestellten MTRA und einem erweiterten Pool zur Fernsteuerung von (Siemens-)MRT. Das Team arbeitet bereits dauerhaft für die Hamburger Conradia. Wie schon mehrfach berichtet, können Praxen in unterschiedlicher Weise von dieser neuen Dienstleistung profitieren:

  • Buchung der Software und reibungslose Implementierung durch das Curagita-Projektmanagement (inkl. Schulungen, Datenschutzkonformität, IT-Leistungen). Dies bietet sich für größere Praxen an, die in Eigenregie mit eigenen Ressourcen ihre standortübergreifende Versorgung optimieren wollen
  • Zusätzliche Buchung von MTRA-Leistungen als Vertretungen für urlaubs- und krankheitsbedingte Ausfälle
  • Fachlicher MTRA-Support bei spezialisierten Untersuchungen

Für die gelungene Implementierung des Remote Scannings sollten Praxen eine ausreichende Vorlaufzeit einplanen.

Lernen Sie Verena Bohn aus dem Remote Scanning Team kennen und lesen Sie das Interview ab Seite 20.

Thema Nummer 1: Es fehlen allerorts ärztliche und nichtärztliche Ressourcen

Der Fachkräfte- und Nachfolgermangel wurde bereits auf dem Radiologentag als akuter Engpass benannt. Auch hier müssen die mittelständischen Freiberufler sich gegen bundesweit aufgestellte Groß-Arbeitgeber behaupten, die teilweise mit eigenen Schulen und Karriereperspektiven durch Management- oder Spezialisten-Laufbahnen ehrgeizige Leistungsträger auf dem Arbeitsmarkt anlocken. Netzmanagerin Eva Jugel stellte hier gleich drei Netzprojekte zur Abstimmung, die helfen könnten, die Mangelsituation besser zu bewältigen: 

  1. eine offene Petition für die Erlangung der Fachkunde für Strahlenschutz für MFA, um künftig Bereitschaftsdienste auch mit deren Hilfe zu stemmen; 
  2. ein Netzprojekt zur Rekrutierung ausländischer MTRA; 
  3. eine Employer Branding-Kampagne mit eigenem Netzlabel „Jobs mit Durchblick“. 

 

Über die Umsetzung dieser Projekte stimmten die Netzmitglieder online bis Ende Januar ab. Für die geplante Open Petition stimmten fast alle Umfrageteilnehmer, obgleich sich alle im Klaren darüber sind, dass es sich um das Projekt mit der geringsten Erfolgswahrscheinlichkeit handelt (siehe auch Artikel Open Petition S. 35). Mehr Praxen interessierten sich für ein gemeinsames Rekrutierungsprojekt ausländischer MTRA. In der Summe schätzten sie ihren jährlichen Bedarf für die nächsten drei Jahre auf ca. 25 zu rekrutierende Kräfte. Dieses Projekt wird weiter vorangetrieben, erste Gespräche mit Recruiting-Organisationen laufen bereits. Employer Branding ist ein wichtiges Thema für viele Praxen. Ein gemeinsames Netzlabel fanden in der Umfrage jedoch nur einige wenige interessant, so dass diese Entwicklung zunächst zurückgestellt wird. Trotzdem beherrscht das Thema die Praxismanager-Treffen, wo verschiedene Einzelaspekte bereits diskutiert bzw. Best Practices ausgetauscht wurden.

Neo-Q: Befundungssoftware RadioReport®

PD Dr. Alexander Baur und Dr. Petra Chmelik aus der Conradia Berlin haben im Herbst vergangenen Jahres die Befundungssoftware RadioReport® von Neo-Q eingehend getestet und überwiegend positiv bewertet. Curagita hat nun Mitgliederkonditionen mit Neo-Q für die Radiologienetz-Praxen verhandelt. Für viele Praxen ist die standardisierte Befundung inzwischen ein wichtiges Thema der nahen Zukunft. Gleichzeitig macht es ein Umlernen in der Befundung erforderlich und kostet anfangs erstmal mehr, statt weniger Zeitaufwand. 

Das komplette Interview zu PD. Dr. Baurs Erfahrungen mit der Befundungssoftware finden Sie auf dem CuraCompact Blog.

Vara: Webbasierte Software für Mammografie-Screening

Vara ist Anbieter einer webbasierten Workflow-Lösung für die Erst- und Zweitbefundung im Mammographie-Screening. Sie dient zum einen dazu, die Arbeitslast durch die Kombination von Mensch und KI zu senken und zum anderen Karzinome durch eine Vorselektion ohne Sensitivitätsverlust schneller zu erkennen. Die Vara-Software kann durch Schnittstellen zu den Mammografie-Screening-Softwares MaSc und MammaSoft einfach integriert werden.

Im Radiologienetz gibt es insgesamt 18 Programmverantwortliche Ärztinnen und Ärzte (PVÄ). Daher hat das Team von Frank Vogel Kontakt zu diesem Start-up aufgenommen und verhandelt Radiologienetz-Mitgliederkonditionen.

Softwarebasierte Dosismanagement-Systeme

Ab dem 1. Januar 2023 ist ein Medizinphysik-Experte (MPE) für dosisintensive Untersuchungen miteinzubeziehen. Dies geht zumeist mit der Beschaffung und Implementierung eines Dosismanagement-Systems einher. Wir haben verschiedentlich bereits berichtet.

Bei einem Produkttest verschiedener Software-Lösungen in den Conradia-MVZ hatte sich DoseM von Infinitt als eine sehr gute Lösung herausgestellt. Lesen Sie hierzu auch das Interview mit Alexander Ritter aus der Radiologie Lüneburg, S. 51. In der Folge verhandelte Curagita für Radiologienetz-Mitglieder rabattierte Konditionen. Seit Kurzem kann man über Curagita auch teamplay von Siemens (sowohl in der erweiterten kostenpflichtigen Version als auch in Kombination mit MPE-Ressourcen) buchen. 

Bei Interesse bitten wir um baldige Kontaktaufnahme bzw. Beauftragung, um zeitliche Engpässe in der zweiten Jahreshälfte zu vermeiden.


Ihre Ansprechpartner:

Frank Vogel

fvocuragita.com

Boris Kögler

koecuragita.com