Radiologienetz 2017: Fachbeirat erarbeitet Netzstrategie

Der Radiologienetz-Fachbeirat hat in seinen letzten Sitzungen im Oktober und November über die Weiterentwicklung des Verbundes beraten. Dr. Thilo-Andreas Wittkämper stellte im Namen des Gremiums die Grundzüge der Diskussion auf dem Radiologentag vor. Wittkämper zeichnete zunächst ein kurzes Bild der aktuellen Lage des Radiologienetzes: Man habe in den vergangenen 15 Jahren viel erreicht: Es gebe zahlreiche Verbundprojekte, in denen jeweils Gruppen von Mitgliedern Ergebnisse gemeinsam erzielen konnten, die für eine einzelne Praxis nicht realisierbar gewesen wären, z. B. die Ersparnis bei den Serviceverträgen mit Siemens. Curagita habe sich als Full- Service-Dienstleister für Radiologiepraxen etabliert. Und die DeRaG biete als genossenschaftliches System sowohl eine Investitions-Chance als auch eine Option für die Nachfolgeregelung. Trotz dieser vorzeigbaren Erfolge sieht der Fachbeirat neue Herausforderungen für das Netz: Die zu erwartenden Reformen im Gesundheitswesen erfordern eine frühzeitige Anpassungsstrategie. Gleichzeitig hängt das Interesse am Radiologienetz in den Mitgliedspraxen noch zu sehr an einzelnen Personen. Das hat zur Folge, dass beim Ausscheiden eines langjährigen aktiven Netzmitglieds der Generationswechsel bzw. die Übergabe des „Radiologienetz-Staffelholzes“ in der Praxis nicht gelingt, was im Worst Case zum Ausscheiden der Praxis aus dem Netz führen kann. Die Curagita leidet aus Sicht des Fachbeirats an ihrer Doppelrolle als Dienstleistungsunternehmen für das Netz auf der einen und als Managementgesellschaft für die DeRaG-Praxen auf der anderen Seite. Weiterhin gibt es immer wieder Angriffe auf Radiologienetz von außen. Was dann aus Sicht des Fachbeirats direkt überführt zu einem weiteren Thema, nämlich die systematische Weiterentwicklung und Pflege des Images von Radiologienetz, Curagita, DeRaG, aber auch der „Curagita-Praxen“ und der „Curagita-Radiologen“.

Als zentralen Punkt für die künftige Arbeit sieht der Fachbeirat weiterhin die Berufspolitik. Da der berufspolitische (Mit-)Gestaltungsspielraum der niedergelassenen Radiologen aus quantitativen und strukturellen Gründen erwiesenermaßen gering sei, werde sich die berufspolitische Arbeit im Netz auf eine „aktive Überwachung“ konzentrieren. Das beinhaltet den Informationsaustausch, die kontinuierliche Risikoanalyse und die Zusammenarbeit mit Meinungsführern und Multiplikatoren.

Der Fachbeirat hat zudem zahlreiche Themen identifiziert, bei denen eine gemeinsame Bearbeitung im Netz im Rahmen von Verbundprojekten für die einzelne Praxis Vorteile bringt und so zu einer Stärkung des Netzes führen soll. Beispielhaft nannte Wittkämper Projekte zur MTA-Gewinnung, zur ITInfrastruktur oder auch zur Nachfolgeproblematik. Konkrete Gedanken hat sich der Fachbeirat bereits zu einer Weiterentwicklung der Vollversammlungen als „Roter Faden im Netz“ gemacht (vgl. Artikel zu den Vollversammlungen). Ziel ist es, dabei, die Basis des Netzes zu verbreitern und mehr Ärzte aus den Mitgliedspraxen einzubeziehen – insbesondere bei den Praxen, wo der Kontakt heute vor allem nur zu einem oder wenigen Praxispartnern besteht.

Vorschläge, Ergänzungen, Anregungen, Kommentare und Diskussionen sind von Fachbeiratsseite erwünscht. Diese sollen dann im Januar 2017 aufgegriffen werden, wenn der Fachbeirat in Klausur geht, um die Radiologienetzstrategie 2017 ggf. zu komplettieren und dann bereits in die Planung der Umsetzung einzusteigen. Das Strategiepapier des Fachbeirats können Sie per E-Mail an netzmanagement@ curagita.com anfordern.

Ihr Ansprechpartner: Der Fachbeirat

Dr. Marco Anders, Dr. Reinhard Bock, Dr. Udo Bühring, Dr. Carsten Figge, Dr. Christoph Hahn, Prof. Dr. Henrik Michaely, Dr. Frank Müller, Dr. Peter Nunninger, Dr. Klaus-M. Ricken, Dr. Friedrich-Wilhelm Roloff, Dr. Frank Rosa, Dr. Stefan Schneider, Dr. Joachim Söldner, Ulrich Sous, Jürgen Witt, Dr. Thilo-Andreas Wittkämper, Dr. Wilfried Wolfgarten Der Fachbeirat nach seiner Sitzung im November in Heidelberg

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