Radiation dosage for percutaneous PAD treatment is different in cardiovascular disciplines: Results from an eleven year population based registry in the metropolitan area of Hamburg
European Journal of Vascular and Endovascular Surgery, Vol.53, Februar 2017, S.215-222, C.A. Behrendt et al., Hamburg
Mit der weltweiten Zunahme der peripher-arteriellen Verschlusskrankheit (PAD) nehmen auch die endovaskulären Revaskularisations-Maßnahmen zu: von 2005 bis 2009 um etwa 46%. Damit stieg die Strahlenbelastung. Das mittlere Dosisflächenprodukt (DAP) lag bei 12,5 Gy/cm2. Bei Frauen war es mit 11,5 Gy/cm2 signifikant niedriger als bei Männern mit 13,3 Gy/cm2. Das geringste DAP wurde mit 7,1 Gy/cm2 in gefäßchirurgischen Zentren erreicht.
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAD) nimmt weltweit zu. In Deutschland nahm die Zahl der peripher-endovaskulären Revaskularisations-Maßnahmen von 2005 bis 2009 um 46% zu. Im Jahre 2013 wurden bei 230.000 Patienten periphere Interventionen durchgeführt. Das bedeutet eine Zunahme der Strahlenbelastung, wobei das Risiko von stochastischen Effekten zu strahleninduzierten Malignomen führen kann. Gemäß den internationalen Richtlinien soll nach dem ALARA-Prinzip verfahren werden (As Low As Reasonable Achievable). Das Dosis-Flächenprodukt (DAP) korreliert mit der Gesamtenergie, die der Patient während der Durchleuchtungszeit erhält.
In dieser Studie sollten über 11 Jahre die Behandlung und die Veränderungen der Strahlenexposition in einer großen Population (Metropolregion Hamburg) dargestellt werden. Zwischen Januar 2004 und Dezember 2015 wurden 24.000 Patienten, bei denen eine endosvaskuläre Revaskularisation (ER) durchgeführt wurde, in die Studie aufgenommen. Stadium II A+II B nach Fontaine (intermittent claudication) betraf 61% der Patienten, Stadium III + IV betraf 39% der Patienten.
Es nahmen folgende Abteilungen an der Studie teil: Gefäß-Chirurgie, Radiologie, Angiologie, innere Medizin einschließlich Kardiologie. Die Zahl der Revaskularisations-Maßnahmen nahm von 894 im Jahre 2004 auf 3.195 im Dezember 2005 signifikant zu (p<0,001). Es handelte sich um 60,3% Männer und 39,7% Frauen. Das Durchschnittsalter der Männer war mit 70 Jahren (62-76 Jahre) signifikant geringer als das Durchschnittsalter der Frauen mit 74 Jahren (67-81 Jahre).
Das mittlere DAP betrug 12,5 Gy/cm2 (4,0-35,2 Gy/cm2). Das mittlere DAP bei Frauen war mit 11,5 Gy/cm2 (3,5-32,4 Gy/cm2) signifikant geringer als bei Männern mit 13,3 Gy/cm2 (4,3-37,4 Gy/cm2), insbesondere in den Stadien II A und II B. Bei den 70 bis 79-jährigen männlichen Patienten war das DAP mit 11,2 Gy/cm2 signifikant geringer als bei allen Männern mit 13,6 gy/cm2.
Die niedrigsten DAP-Werte fanden sich bei Patienten mit Ulcera oder Gangrän (Stadium IV). Das geringste DAP gab es bei den gefäßchirurgischen Zentren (7,2 vs. 18,0 Gy/cm2). Obwohl das mittlere DAP im höheren Lebensalter signifikant höher war als bei jungen Patienten, ergab sich keine lineare statistische Korrelation zwischen Alter und DAP.
____________________________________________________________________________
Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.