Prediction of lateral pelvic lymph-node metastasis in low rectal cancer by magnetic resonance imaging

World Journal of Surgery, Vol.40, Aprol 2016, S. 995 – 1001, A.Ishibe et al., Yokohama / Japan

Becken-Lymphknotenmetastasen bei Rektum-Karzinomen werden mittels MRT im Vergleich zur Histologie mit einer Sensitivität von 75 % und einer Spezifität von 69 % diagnostiziert. Bei 16 von 84 Patienten (19,9 %) mit Lymphknoten- Dissektion wurden Lymphknoten- Metastasen nachgewiesen. Mit PET-CT-Untersuchungen müsste es möglich sein, die Sensitivität zu erhöhen, damit eine Lymphknoten-Dissektion vermieden werden kann.

Bei Vorliegen eines tiefsitzenden Rektum-Karzinoms (RK) kann die laterale Lymphknoten-Dissektion (LLND) die Überlebensrate verbessern. In dieser Studie sollte der diagnostische Wert der MRT hinsichtlich der lateralen Lymphknoten-Metastasen (LM) bei Patienten ermittelt werden, bei denen eine Karzinomresektion mit LLND durchgeführt wurde.

Von April 2008 bis März 2012 wurden 84 Patienten in die prospektive Studie aufgenommen. Es handelte sich um 53 Männer (63,1 %) und 31 Frauen (36,9 %). Kein Patient war vorbehandelt. Bei allen Patienten wurde das laterale Lymphknotenareal in fünf Gruppen eingeteilt: 1) Iliaca communis-Areal; 2) proximales Iliaca-interna-Areal; 3) distales Iliaca-interna-Areal; 4) Iliaca-externa-Areal; 5) Obturator-Areal.

Bei allen Patienten wurde die totale mesorektale Exzision (TME) vorgenommen einschließlich der lateralen Dissektion der Lymphknoten. Bei 80 Patienten erfolgte die Lymphknoten-Dissektion (LD) beidseitig, bei 4 Patienten einseitig. Die durchschnittliche Zahl der entnommenen Lymphknoten betrug 13,6 pro Patient. Bei 16 Patienten (19,9 %) wurden LM bei der histologischen Untersuchung entdeckt. Sechs Patienten hatten einen befallenen Lymphknoten, vier Patienten zwei und sechs Patienten hatten drei oder mehr befallene Lymphknoten. Ein doppelseitiger Lymphknotenbefall wurde bei zwei Patienten entdeckt.

Bei Gruppe 1 fanden sich drei Patienten (18,8 %), bei Gruppe 2 und 3 waren es 11 Patienten (68,8 %), bei Gruppe 4 ein Patient (6,3 %) und bei Gruppe 5 waren es neun Patienten (56,3 %). Die präoperative MRT zeigte von den 16 Patienten mit LM bei 12 Patienten ein positives, bei vier Patienten ein negatives Ergebnis (möglicherweise hätten diese durch PETCT erkannt werden können). Die Sensitivität betrug 75 %, Spezifität 69,1 %, PPV 36,4 %, NPV 92,2 %, Treffsicherheit 70,2 %.

Die durchschnittliche Größe der negativ dargestellten Lymphknoten betrug 5,7 mm (3 – 18 mm), die befallenen Lymphknoten waren mit 15mm (2 – 35 mm) signifikant größer.Die Drei-Jahres-Überlebensrate betrug im Stadium I 85,7 %, im Stadium II 82,3 % und im Stadium III 69,3 %. Die Drei-Jahres-Rezidivrate lag bei 6 %, wobei es jedoch keine Lymphknotenrezidive gab.

Bei 68 Patienten (81 %) wurden histologisch keine Lymphknotenmetastasen gefunden, so dass hier die LLND unnötig gewesen wäre. Einerseits können die autonomen Nerven für die genito-urinale Funktion bei der Dissektion verletzt werden, andererseits steigt ohne LLND das Risiko für ein Rezidiv. Deswegen ist die präoperative Lymphknoten-Diagnostik wichtig, um unnötige LLND zu verhindern. Durch weitere Studien mit PET-CT-Untersuchungen sollte es möglich sein, die diagnostische Wertigkeit hinsichtlich Lymphknoten-Metastasen zu verbessern.

 

Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.