Portal vein thrombosis and infiltrative HCC: A pictoral review

Abdominal Radiology, Vol.42, Januar 2017, S. 159 – 170

Ch.P. Serein et al., Philadelphia

Ein Leberzellkarzinom (HCC) ist sowohl im MRT als auch im CT oft nicht erkennbar. In 68 – 100 % der Fälle zeigt sich eine Karzinomausdehnung in die Pfortader. Im CT lassen sich maligne Pfortader-Thromben in 86 % der Fälle mit einer Spezifität von 100 % erkennen. Sie stellen somit ein indirektes Zeichen für das Vorliegen eines HCC dar. Eine frei durchgängige Pfortader schließt allerdings ein HCC nicht aus.

Das Leberzellkarzinom (HCC) hat die drittgrößte Karzinom-Todesrate weltweit. Es kann im Ultraschall (US) leicht übersehen werden. Da aber in 68 bis 100 % ein HCC mit einer Pfortader-Venen-Thrombose (PVT) einhergeht, kann der Nachweis einer PVT auf ein HCC hinweisen.

80 % der HCC entstehen aufgrund einer Zirrhose. Das arterielle Enhancement eines HCC im CT oder MRT ist gering. Ein verspätetes wash-out kann allerdings dafür ein Zeichen sein. Im CT und MRT beginnt das HCC bei durchgehender Pfortader eine Kontrastmittel-Anreicherung in der spätarteriellen Phase zu zeigen und wird in der portalen Phase am besten dargestellt. Im US werden maligne Thromben nur mit einer diagnostischen Sensitivität von ca. 20 % dargestellt, im CT mit einer Sensitivität von 86 % und einer Spezifität von 100 %.

In einer Studie ergaben sich drei wichtige Merkmale für das Vorliegen eines malignen Pfortader Thrombus: HCC größer als 5 cm, Entfernung des Tumors von der Pfortader weniger als 2 cm und ein arterielles Enhancement des Pfortader-Thrombus. Wenn alle drei Kriterien erfüllt waren, ergab sich eine Sensitivität von 100 % und eine Spezifität von 90 % hinsichtlich des Vorliegens eines malignen Pfortader-Thrombus.

Da infiltrative HCCs häufig bei Vorliegen einer Leberzirrhose kaum erkennbar sind, liefern erst maligne Pfortader-Thrombosen einen Hinweis auf ein HCC. Eine dynamische KM-MRT ist hierbei die beste diagnostische Maßnahme. Die meisten HCC sind bei der MRT gegenüber dem Lebergewebe hypointens bei T1-Sequenzen und hyperintens bei T2-Sequenzen.

Differenzialdiagnostisch zu einem HCC kommen in Frage: intrahepatische Metastasen, intrahepatische

Gallengangserweiterungen, fokale Fibrosen, intrahepatische Fettablagerungen, Pankreasgang-Karzinome, neuroendokrine Tumoren sowie Cholangiokarzinome.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass ein maligner Thrombus in der Pfortader ein Hinweis auf das Vorliegen eines HCC sein kann. Eine freie Pfortader schließt jedoch ein HCC nicht aus.

 

Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.