Open Petition: Einsatz von diagnostisch qualifizierten MFA in Bereitschaftsdiensten zur Abfederung des MTRA-Mangels

Angeregt aus den Reihen der Radiologienetz-Mitgliedspraxen hat das Netzmanagement das Thema Einsatz von MFA in Bereitschaftsdiensten zur Abfederung des akuten MTRA-Fachkräftemangels und Verbesserung der Versorgungssituation in Form einer Open Petition aufgenommen. Diese wurde mit dem radiologischen Fachbeirat abgestimmt. Sie steht für die nächsten sechs Monate online zur Unterschrift durch möglichst viele Befürworter unter diesem Link zur Verfügung. 

Bis Mitte April hatten bereits 141 Personen die Petition unterschrieben. Ein Großteil davon scheinen Ärzte zu sein, aber auch andere Berufsgruppen wie MTRA sowie MTA/MFA. Es freut uns sehr zu sehen, wie viel Anklang die Petition findet. So finden sich auch in den Kommentaren Stimmen von Befürwortern. Ein Beispiel dafür:

„Der Fachkräftemangel MTRA ist gravierend und wird sich aufgrund der Demographie verschärfen. Die Ausbildungsplätze und damit nachrückenden Fachkräfte reichen bei weitem nicht aus, die vorhandenen und weiter entstehenden Lücken zu füllen.”

Gleichzeitig hat sich mittlerweile der MTA-Berufsverband DVTA in einer mehrseitigen Stellungnahme gegen die Petition ausgesprochen. „MTRA Beruf in Gefahr“ tituliert ihr Post auf LinkedIn mit einem Stop-Zeichen. Von den Verbandsvorsitzenden wird eine Aushöhlung der Qualitätsanforderungen an nicht-ärztliches diagnostisches Untersuchungspersonal und damit eine Schwächung des MTRA-Berufsbilds befürchtet. Doch sowohl die Kommentierungen dieser Stellungnahme auf LinkedIn als auch auf der Seite der Open Petition durch andere MTRA zeigen, dass der Berufsverband nicht einstimmig für die Akteure in den Praxen spricht. „Bin leitende MTA-L mit vielen Jahren Berufserfahrung im CT und kann dies nur befürworten“, schreibt beispielsweise eine Unterschreiberin der Petition. Und ein ehemaliger leitender MTRA aus einer Hamburger Großpraxis schreibt, dass es gute Argumente für beide Positionen gäbe. Er selbst hat den Praxisbetrieb inzwischen zugunsten einer Industrieposition verlassen und spricht sich dafür aus, dass die Ursachen des Fachkräftemangels bekämpft werden müssen. 

Das Radiologienetz will mit seiner Open Petition eine von vielen Stellschrauben drehen, die helfen, den Personalmangel zu bekämpfen. 

Insgesamt ist es für alle Beteiligten zweckdienlich, das Thema MTRA-Mangel in die öffentliche Diskussion zu bringen und alle Aspekte zu beleuchten, die dazu dienen, diesen Mangel baldmöglichst zu beheben, um die diagnostische Versorgung in der Praxis und der Klinik weiter sicherstellen zu können. Neben den schriftlichen Diskussionen in den sozialen Medien denkt das Netzmanagement auch über die Gestaltung eines persönlichen konstruktiven Austauschs nach – möglichst auch mit den entsprechenden Entscheidungsträgern im BMG/BMU. Aber bis dahin sollten noch viele weitere Unterstützer gefunden werden, um die Brisanz des Themas besser zu unterstreichen!

Ex unitate vires – mit geeinten Kräften!

 

Hier kommen Sie zur Open Petition