Offener Brief des Fachbeirats zur Kooperation mit Siemens: Mitgliederzusammenhalt für größten Verbunderfolg

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir alle haben vor 16 Jahren das Radiologienetz gegründet, um gemeinsam eine Verhandlungsmacht aufzubauen. Ziel war und ist es, durch Professionalität und Volumenbündelung Kostensynergien für jede einzelne Netzpraxis zu realisieren. Wir als Ihre gewählten Fachbeiräte können Ihnen versichern: Mit dem Siemens-Kooperationsvertrag ist uns das für unsere Wartungsverträge eindrucksvoll gelungen!

Wir schreiben Ihnen heute, da sich durch die Verzögerung der CuraTOPWartungsverträge für Siemens-Geräte bei einigen von Ihnen Unsicherheit breitgemacht hat. Sie fragen sich, warum alles so lange dauert und ob die neuen Verträge tatsächlich die Leistungen der bestehenden Verträge zu besseren Konditionen vollständig umfassen. Geschürt wurde das auch durch Gerüchte darüber, was in den Verträgen an Leistungen und Nichtleistungen enthalten ist. Als Radiologienetz-Fachbeirat sehen wir das mit Sorge, da eine der werthaltigsten Vereinbarungen der Radiologienetz-Geschichte beschädigt zu werden droht.

Eines vorweg: Ja, den Vertrag mit Siemens, der einen potentiellen Verbundvorteil von einer Million Euro netto pro Jahr realisiert, gibt es tatsächlich! Wir haben uns vergewissert und bestätigen, dass auch auf Siemens-Seite erhebliches Interesse am großen Kundenkreis Radiologienetz besteht. Die Verzögerungen bei der Umsetzung des CuraTOP-Vertrages resultieren vor allem aus Nachverhandlungen, um bisher nicht eingeschlossene Sonderverträge in das Abkommen zu integrieren.  Wir alle, die wir den Prozess sehr engmaschig verfolgen konnten, staunen, wie lange die Verhandlungen mit einem Großunternehmen dauern – vergleichbar in unserem Praxisalltag allenfalls mit der Bürokratie der Kassenärztlichen Vereinigung.

Am Ende zählt das Ergebnis: Nach wie vor steht der 1. Januar 2016 als Vertragsbeginn fest, die Konditionen werden rückwirkend gewährt, somit lassen sich auch die berechneten Ersparnisse rückwirkend erzielen.

Wir haben ebenfalls nachgefragt, ob sämtliche Inhalte Ihrer bestehenden Wartungsverträge PerformanceTOP in einen CuraTOP übernommen werden. Das ist der Fall! So ist die Magnetabsicherung in allen im Zuge der Kooperation neu abgeschlossenen Verträgen enthalten, wenn der Magnet auch vorher Teil der Vereinbarung war.

Die Inhalte und Ergebnisse des mit der Siemens-Führung ausgehandelten Kooperations-Vertrages kamen offensichtlich verspätet in einzelnen Vertriebsregionen von Siemens an. Hier lief und läuft noch nicht alles rund und es gibt so manche Versuche von Direktabschlüssen mit dem Versprechen eines besonders günstigen Angebots, aber natürlich nur „wenn Curagita nichts davon erfährt“.  Außerdem könne man angeblich bei einem Gerätekauf durch mit weiteren Leistungen verknüpfte Pauschalangebote noch mehr Geld sparen. Bitte lassen Sie sich dadurch nicht verunsichern! Bis heute unterbietet das CuraTOP-Angebot alle nachgewiesenen Siemens-Angebote, übrigens auch für weniger gängige Produkte. Curagita bietet dabei eine hohe Transparenz, was im eindeutigen Interesse von uns Radiologen im Verbund liegt.

Bei aller Transparenz netzintern fordern wir Sie jedoch an dieser Stelle dazu auf, die im §7 Punkt 2 unseres Radiologienetzvertrags beschriebene Gesellschafterpflicht zur Verschwiegenheit zu wahren! Leider wurden Vollversammlungscharts an NichtMitglieder und die Industrie weitergegeben. Das kann ganz schnell zum Bumerang werden und unsere Verhandlungsstärke und damit auch die Verhandlungserfolge gefährden – zum Nachteil aller Mitgliedspraxen!

Weitere Befürchtungen von Mitgliedern, die uns erreichten, beziehen sich auf eine verminderte Kulanz von Siemens gegenüber CuraTOP-Kunden. Das ist kaum zu erwarten. Kulanz ist ein wichtiges Instrument für Siemens bei der Vertrauensbildung gegenüber den Kunden. Und als solchen will Siemens uns Radiologen im Radiologienetz mit 148 SiemensGroßgeräten ja nicht verlieren.

Verzögerung und Gerüchte sind Mittel, die Geschlossenheit des Verbundes, die auf unserer Verhandlungsstärke beruht, aufzubrechen, um so eventuell auf die eine oder andere eigene Marge nicht verzichten zu müssen. Bitte lassen Sie sich von solchen Manövern nicht irritieren!

Lassen Sie uns auch jetzt wieder den Mitgliederzusammenhalt demonstrieren, der diesen Verhandlungserfolg überhaupt erst möglich gemacht hat! Für Rückfragen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Mit kollegialen Grüßen

Ihr Fachbeirat und der radiologische Aufsichtsrat der DeRaG

fachbeirat_portraits