MRI of odontogenic maxillofacial infections: 
diagnostic accuracy and reliability

Oral Radiology, August 2022, doi.org/10.1007/s11282-022-00646-7

J. Heikkinen et al., Turku/Finnland

 

Mit einer Hals-MRT lassen sich odontogene Abszesse genau erkennen und der verursachende Zahn ist zuverlässig zu identifizieren, mit einer Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit von 0,95/0,84/0,92. Bei 106 Patienten, 63 % Männer, 37 % Frauen, mit akuten odontogenen Infektionen wurde die MRT eingesetzt (kontrastverstärkte, fettunterdrückte T1- und T2-gewichtete Bilder). Bei der Mehrzahl der Patienten zeigte die MRT ein Knochenmark-Ödem. Artefakte zeigten sich in weniger als 10 %.

Therapeutische Möglichkeiten von odontogenen Infektionen umfassen Antibiotika, Inzisionen und Drainagen von Abszessen. Eine frühzeitige Diagnose ist der Schlüssel zur Vermeidung von schweren Komplikationen. Denn fortgeschrittene orale Infektionen können zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, einschließlich Atemwegsaffektionen, vaskuläre Komplikationen, Blutvergiftung und Mediastinitis. Co-Morbiditäten können die Erkrankung deutlich verschlimmern. Die MD-CT der Halsweichteile und der knöchernen Strukturen gilt als das diagnostische Standardverfahren bei akuten odontogenen Infektionen. Eine bessere diagnostische Genauigkeit bietet jedoch die MRT.

Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie waren die Charakterisierung und die diagnostische Genauigkeit der MRT-Untersuchungen bei odontogenen Infektionen. Von April 2013 bis Dezember 2018 wurde bei 106 Patienten mit einer akuten odontogenen Infektion eine KM-MRT-Untersuchung durchgeführt. Es handelte sich um 67 Männer (63,2 %) und um 39 Frauen (36,8 %). Bei 81 Patienten (76 %), von denen 73 Patienten (90 %) operiert wurden, zeigten sich ein oder mehrere Abszesse. Bei den operierten Patienten hatten vier Patienten falsch positive und 69 Patienten richtig positive Befunde. Für die MRT-Diagnostik zeigte sich eine Sensitivität von 0,95, eine Spezifität von 0,84 und eine Genauigkeit von 0,92.

Die häufigste Abszesslokalisation zeigte sich submandibulär (49 %), gefolgt vom sublingualen Raum (18 %). Von den 87 chirurgischen Eingriffen wurden 52 (60 %) intraoral, 35 (40 %) extraoral durchgeführt. Es wurden kontrastverstärkte, fettunterdrückte T1- und T2-gewichtete Bilder angefertigt sowie diffusionsgewichtete Bilder für die Zahnidentifikation und für das Knochenmark-Ödem. Artefakte waren bei CT-Untersuchungen größer als beim MRT (10 %).

Insgesamt lassen sich mit einer Hals-MRT odontogene Abszesse genau erkennen und der verursachende Zahn zuverlässig identifizieren.