Mobility of the arytenoid cartilage in glottic carcinoma: a CT image study

Acta Oto-Laryngologica, Vol. 143, Nr. 4, 2023, S. 315–322
L. Wang et al., Nanning / China

Glottis-Karzinome bedingen Bewegungsstörungen der Stimmlippen, die mittels CT untersucht werden können und die das T-Staging bedingen. Larynx-Ca-Patienten mit abgeschwächter Mobilität der Stimmlippen haben eine deutlich schlechtere ­Prognose als bei Stimmlippen mit normaler Mobilität (70 % vs. 11%). Gegenüber der Laryngoskopie ist die CT im Frühstadium weniger geeignet, da die frühen Schleimhautveränderungen nicht erkennbar sind.

Das Larynx-Karzinom (LC) ist der häufigste maligne Tumor im Hals- Kopfbereich. Larynxbewegungen erfolgen durch das Zusammenspiel von Nerven, Muskeln und deren Verbindungen. Veränderungen nur einer dieser Strukturen verursachen Respirations- und Phonationsstörungen.

Die Stimmlippenbeweglichkeit ist der Schlüssel für die Wahl der Therapie und für die Prognose. Larynx-Karzinom-Patienten mit abgeschwächter Stimmlippenmobilität haben ein signifikant geringeres Überleben gegenüber Patienten mit mobilen Stimmlippen (70 % vs. 11%). Ein T-Staging des LC beruht auf der Evaluation der Stimmlippenbewegung mittels Laryngoskopie, wobei diese allerdings wegen der subjektiven Beurteilung häufig fehlgedeutet wird. Eine bessere Diagnostik ergibt die CT. Der Aryknorpel eignet sich besonders für die dreidimensionale CT-Darstellung.

In der vorliegenden Studie sollte die Mobilität des Aryknorpels bei Vorhandensein eines Glottis-Ca evaluiert werden. Es wurden von Dezember 2019 bis Mai 2021 39 Patienten mit einem Plattenepithel-Karzinom der Glottis untersucht. Es handelte sich um 37 Männer (94,9 %) und um zwei Frauen (5,1 %) mit einem Durchschnittsalter von 61 Jahren (42–81 Jahre). Alle Patienten erhielten eine transnasale Laryngoskopie sowie eine CT-Untersuchung. Es wurden drei Gruppen gebildet: 1. Glottisläsion im Bereich der anterioren zwei Drittel einer Stimmlippe (VC) mit normaler Mobilität (n=13). 2. Glottisläsion des posterioren Drittels einer VC mit normaler Mobilität (n=16). 3. Glottisläsion mit einseitiger abnormer VC-Mobilität (n=10). Die CT erfolgte von der Zungenbasis bis zur oberen Trachea. Die erste Scan-Session erfolgte in ruhiger Atmung, die zweite Session in „eee“-Phonation.

In der Gruppe 1 ergaben sich keine statistische Signifikanzen zwischen der betroffenen und der Kontrollseite für alle Messungen. In Gruppe 2 zeigte sich, dass sich jede Messung zwischen den beiden Seiten signifikant unterschied. Die CT-Daten der Gruppe mit abnormaler Mobilität zeigten eine starke Übereinstimmung mit den Laryngoskopie-Daten. Die Inspirationswerte der Läsionsseite unterschieden sich signifikant von denen der Kontrollseite.

Zusammenfassend: Bei Läsionen der Stimmlippen im Sinne eines LC mit normaler Mobilität bestimmt man mit der CT u. a. die Positionsänderung des Aryknorpels, die durch den raumfordernden Effekt des Tumors bedingt ist. Darüber hinaus lässt sich frühzeitig eine abgeschwächte AC-Bewegung erkennen, die durch Laryngoskopie noch nicht sichtbar ist.