Long-term outcomes of endoscopic resection versus open surgery for locally advanced sinonasal malignancies in combination with radiotherapy
Journal of Neurological Surgery, Part B, Vol. 85, Februar 2024, S. 28–37
Q. Lin et al., Peking/ China
Von 267 Patienten mit sinonasalen Tumoren wurden 221 Patienten (82,8 %) offen und 46 Patienten (17,2 %) endoskopisch operiert. Eine Dura- bzw. intrazerebrale Beteiligung lag in der Endoskopie-Gruppe bei 80,7 % bzw. 100 %, bei der offen operierten Gruppe bei 89,6 % bzw. 95,9 %. In der Endoskopie-Gruppe wurden alle Patienten postoperativ bestrahlt, 82,6 % mittels IMRT mit einer mittleren Dosis von 69,96 Gy. 134 Patienten mit offener OP (60,6 %) erhielten eine präoperative Radiotherapie. Insgesamt wurden 124 von 221 Patienten (56,1 %) mittels IMRT bestrahlt. Die Fünf- bzw. Zehn-Jahresüber-lebens-Rate für die Endoskopie- Gruppe lag bei 69,9 % bzw. 44,7 %, für die offen operierte Gruppe bei 64,6 % bzw. 56,1 %. Es ergaben sich zwischen beiden Gruppen keine signifikanten Unterschiede.
Maligne sinonasale Tumoren repräsentieren 3 %–5 % aller Kopf-Hals-Karzinome und weniger als 1 % aller Malignome. Die Standardtherapie besteht trotz der Komplexität der Anatomie in der en-bloc-Resektion. Als Komplikationen gelten Fazialisverletzungen und Narben.
Bei dieser retrospektiven Studie (Januar 1999 bis Dezember 2016) hatten von 267 Patienten 175 ein Plattenepithel-Ca (65,5 %) und 95 Patienten (35,5 %) ein Adeno-Karzinom. Alle Tumoren befanden sich im Stadium T3-4b und wurden operiert. Insgesamt erhielten 46 Patienten (17,2 %) eine endoskopische OP. Es handelte sich um 30 Männer (65,2 %) und 16 Frauen (34,8 %) mit einem Durchschnittsalter von 53 Jahren (45–61 Jahre). 221 Patienten (82,8 %) wurden offen operiert. Es handelte sich um 155 Männer (70,1 %) und 66 Frauen (29,9 %) mit einem Durchschnittsalter von 51 Jahren (43–60 Jahre).
Alle 46 Patienten der Endoskopie-Gruppe erhielten postoperativ eine Radiotherapie, davon wurden 38 Patienten (82,6 %) mittels IMRT (intensity-modulated radio-therapy) behandelt. Die mittlere Dosis auf das Tumorvolumen betrug 69,96 Gy. 134 Patienten (60,6 %) mit der offenen OP erhielten eine präoperative Radiotherapie, 124 Patienten (56,1 %) eine IMRT. Von den 221 Patienten hatten 50 Patienten (22,6 %) den Tumor in der Nasenhöhle, 171 Patienten (77,4 %) im paranasalen Sinus. Eine Dura-Beteiligung zeigte sich bei der Endoskopie- Gruppe in 80,7 %, bei der offen operierten Gruppe in 89,6 % der Fälle. Eine intrazerebrale Beteiligung lag in der Endoskopie- Gruppe in 100 % der Fälle vor, bei der Gruppe mit offener OP in 95,9 %.
Wenn der Primärtumor orbitale Strukturen, die Fossa pterygopalatina oder die Gehirnsubstanz infiltriert hatte, wurde eine präoperative Strahlentherapie durchgeführt. Eine postoperative Strahlentherapie wurde erforderlich bei fortschreitender Tumorgröße, perineuraler, lymphatischer oder vaskulärer Invasion sowie bei Lymphknotenbefall.
Die Fünf- und Zehn-Jahresüberlebensraten betrugen 69,9 % bzw. 44,7 % für die Endoskopie- Gruppe, sowie 64,6 % bzw. 56,1 % für die Gruppe mit offener OP. Komplikationen entstanden bei der Endoskopie- Gruppe in 13 %, bei der Gruppe mit offener OP in 21,7 % der Fälle. Am häufigsten zeigte sich ein Liquorleck bei 4 von 46 Patienten (8,7 %) und es gab postoperative Infektionen in 9 % der Fälle.
Insgesamt zeigte sich, dass die endoskopische Tumorresektion hinsichtlich der Überlebensrate gegenüber der offenen Operation keine wesentlichen Unterschiede ergab, insbesondere wenn eine höhere Strahlendosis mit neuer IMRT-Technik verwendet wurde.