Klausurtagung des Fachbeirats: Berufspolitik 2017 und Zukunftsszenario 2030
Wie angekündigt hat sich im Januar der Radiologienetz-Fachbeirat zu einer Klausurtagung getroffen, um die Rahmenbedingungen für die künftige Arbeit festzuzurren. Zudem stand ein Gespräch mit dem Geschäftsführer des Berufsverbands der Deutschen Radiologen auf dem Programm.
Zu Beginn der Sitzung erörterten die Fachbeiräte die Themenfelder, die aus ihrer Sicht auf die berufspolitische Agenda für das Jahr 2017 gehören und mit welcher Priorität sie im Gespräch mit Herrn Henkel angesprochen werden sollten. Die Auswirkungen der Bundestagswahl 2017 und einer möglichen Bürgerversicherung standen genauso ganz oben wie die Kontrastmittel-Vergütung. Außer an vergütungstechnischen Fragen hat der Fachbeirat insbesondere ein Interesse daran, zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen und Änderungen von Rahmenbedingungen auszuloten, fach- und sektorübergreifend, um sich in Netz und Praxis entsprechend besser vorbereiten zu können.
Gespräch mit BDR-Geschäftsführer Henkel
Mit dieser berufspolitischen Agenda gingen die Fachbeiräte ins Gespräch mit Markus Henkel, dem Geschäftsführer des Berufsverbandes der Deutschen Radiologen (BDR), der allerdings explizit nicht für den Verband als Ganzes sprach, sondern seine persönlichen Ansichten kundtat. Beim Abgleich der Themenfelder ergab sich nur wenig Kongruenz: Wichtigste Themen für den Berufsverband sind demnach die Reformen von GOÄ und EBM – hier bringe sich der BDR intensiv auf operationaler Ebene ein, so Henkel. Daneben gibt es einen dritten für den BDR zentralen Themenkomplex: die Schaffung administrativer Rahmenbedingungen für Niedergelassene wie Bedarfsplanung, ASV und Weiterbildungsordnung. Für den Berufsverband sind Investorengruppen, die in die Radiologie drängen, kein Thema. Die Arbeit des BDR ist darauf ausgerichtet, dass zumindest in der Theorie und von den Rahmenbedingungen her eine Gemeinschaftspraxis mit zwei bis drei Partnern auf dem Land wirtschaftlich überlebensfähig ist und eine wohnortnahe Vollversorgung sicherstellen kann.
Das Gespräch mit Herrn Henkel hat sich unterm Strich nach einhelliger Meinung des Fachbeirates durchaus gelohnt: Zum einen hat es innerhalb des Fachbeirates für eine Homogenisierung des Wissensstandes gesorgt und zum anderen den Weg für eine mittelfristige, wie auch immer geartete Kooperation bzw. einen kontinuierlichen, konstruktiven Informationsaustausch mit dem BDR bereitet. Es wurde eine Einladung an Henkel sowie den BDR-Vorsitzenden Dr. Detlef Wujciak ausgesprochen, zum Radiologentag im November zu kommen und sich gerne auch in Form eines Beitrags zu beteiligen.
Strategiepapier Radiologienetz 2017
Nach dem Gespräch stand die Weiterentwicklung des Strategiepapiers Radiologienetz 2017 auf der Tagesordnung. Dabei einigten sich die Fachbeiträte auf Schwerpunktthemen für die Vollversammlungen im laufenden Jahr.
Radiologie 2030: Zukunftsstudie
Der Fachbeirat diskutierte im Anschluss, ob eine Aktualisierung des erfolgreichen Projekts „Radiologie 2020“ aus dem Jahr 2006 sinnvoll ist. Dr. Michael Kreft stellte die Idee und einen Projektplanentwurf für eine Zukunftsstudie „Radiologie 2030“ vor. Der Fachbeirat empfiehlt, das Projekt wie geplant umzusetzen, jedoch mit „dosiertem Engagement“ und möglichst hohem Praxisbezug. So sollen einerseits neue Informationen für das Radiologienetz gesammelt und gleichzeitig Öffentlichkeitsarbeit für Netz und DeRaG betrieben werden.
RaDiagnostiX - Prostata
Außerdem erörterte der Fachbeirat auf seiner Klausurtagung, warum für den nachhaltigen Erfolg des Versorgungsprojektes RaDiagnostiX - Prostata der gemeinsame und einheitliche Auftritt sowie die Einhaltung aller wesentlichen Vereinbarungen unabdingbar ist. Eine teilnehmende Praxis rechnet nämlich – entgegen dem Beschluss der RaDiagnostiX-Fokusgruppe – die multiparametrische MRT der Prostata teilweise noch auf Kasse ab. Der Fachbeirat empfahl der zuständigen Fokusgruppe daher deutlich, der Praxis gegenüber die verbindliche Abrechnung nach GOÄ einzufordern – nach einer kurzen Übergangsfrist. Abschließend begrüßte der Fachbeirat noch den Eintritt in Verhandlungen mit der BKK Werra-Meissner zur Direktkontrahierung.
Ihre Ansprechpartner:
Der Fachbeirat im Radiologienetz