Iatrogenic catheter-induced acute aortic dissection type A after coronary angiography – a retrospective consecutive case series
The Thoracic and Cardiovascular Surgeon, Vol.65, März 2017, S.85-89, K. Huenges et al., Kiel
Spontane Aortendissektionen unterscheiden sich hinsichtlich einiger Merkmale signifikant von katheterinduzierten Aortendissektionen: Myokardischämie: 1,7% vs. 57,1%, Extremitäten- und Mesenterica-Ischämien: 13,2% vs. 35,7%, neurologische Defizite: 12,2% vs. 28,6%, 30 Tage-Mortalität: 10,7% vs. 50,0%.
Trotz aller chirurgischen und technischen Fortschritte stellt eine akute Aortendissektion Typ A (AADA) wegen der hohen Mortalität eine erhebliche Herausforderung für den Herzchirurgen dar. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Häufigkeit und die Ergebnisse von Katheter-induzierten AADA (ciAADA) zu untersuchen und sie mit einer Gruppe mit spontaner AADA zu vergleichen.
Zwischen Januar 2004 und Dezember 2014 wurden 288 Patienten mit AADA (Gruppe I) und 14 Patienten mit ciAADA (Gruppe II) in die Studie aufgenommen. Eine koronare Herzerkrankung und eine COPD war in Gruppe II signifikant häufiger als in Gruppe I. Die Zahl der Männer in Gruppe II war mit 66,7% signifikant höher als bei Gruppe I mit 35,7%. Auch eine Myokardischämie war in Gruppe II signifikant häufiger (57,1%) als in Gruppe I (1,7%).
Postoperativ zeigte sich statistisch signifikant bei Gruppe II gegenüber Gruppe I eine höhere Rate von Extremitäten- oder Mesenterica-Ischämien (35,7% vs. 13,2%), ebenso neurologische Defizite (28,6% vs. 12,2%). Die postoperative 30 Tage-Mortalität betrug in Gruppe II 50%, in Gruppe I 10,7%.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass die seltene ciAADA eine lebensbedrohliche Situation mit schlechter Prognose (schlechter als bei spontaner AADA) darstellt.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.