Elektronisches Rezept (e-Rezept): Die gematik hat den Zeitplan für die Einführung geändert

Lange hat die gematik GmbH in der Öffentlichkeit den Eindruck vermittelt, dass die bundesweite Einführung des Elektronischen Rezepts (e-Rezepts) am 1. Juli 2021 erfolgen wird. Dieser Plan musste aufgegeben werden. Die Einführung wurde verschoben, die Vorbereitungen sind aber laut gematik immer noch uneingeschränkt auf Kurs.

Der durchaus ambitionierte Zeitplan sieht nach Information der gematik vom 29. April 2021 folgendermaßen aus:

  • Juli 2021: als freiwillige Anwendung für Testteilnehmer in Berlin-Brandenburg
  • Oktober 2021: bundesweit als freiwillige Anwendung, sofern die technischen Voraussetzungen vorhanden sind
  • Januar 2022: verpflichtend für alle Vertragsärztinnen und Vertragsärzte und ihre Patientinnen und Patienten

Die Äußerungen der gematik zu diesem modifizierten Zeitplan:

„Ab Juli 2021 startet die Testphase mit Fokusregion und anschließender Einführungsphase: Es geht gut und im Plan voran mit dem e-Rezept für Deutschland: Schritt für Schritt werden im zweiten Halbjahr 2021 bis zum 1. Januar 2022 bundesweit die Softwarelösungen in allen Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken für das Elektronische Rezept startklar gemacht. Im 3. Quartal 2021 werden in der Fokusregion Berlin-Brandenburg ausgewählte Ärztinnen und Ärzte, Apothekerinnen und Apotheker sowie Patientinnen und Patienten im neuen Verordnungs- und Einlöseprozess mit dem e-Rezept begleitet. Die gewonnenen Erkenntnisse aus der Testphase im 3. Quartal können kontinuierlich in der anschließenden bundesweiten Einführungsphase im 4. Quartal einfließen.“

Der Wechsel zum e-Rezept sei weit mehr als der bloße Wandel von Papierformat zu digitalem Code, erläutert die gematik: „Das e-Rezept steht für eine fundamentale Veränderung in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung. Nahezu jeder Mensch hatte bzw. hat in seinem Alltag dazu einen Bezug: Ganze 500 Millionen Papierrezepte stellen deutsche Ärztinnen und Ärzte im Jahr aus. Rund 73 Millionen Bürgerinnen und Bürger sind gesetzlich krankenversichert und kennen den „rosa Zettel“, betont Markus Leyck Dieken, Geschäftsführer der gematik, das enorme Ausmaß der Veränderung. „Sie alle werden künftig stattdessen das e-Rezept für ihre apothekenpflichtigen Arzneimittel nutzen. Dieser Strukturwandel muss sorgfältig und mit Maß angegangen werden.“

Radiologie relevante Informationen zum E-Rezept finden Sie auch hier.


Dieser Artikel stammt vom Leo Schütze Verlag, Herausgeber des "Schütze-Briefs". Curagita übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Informationen