Dual-energy X-ray absorptiometry and fracture prediction in patients with spinal cord injuries and disorders
Osteoporosis International, Vol.28, März 2017, S.925-934, L. Abderhalden et al., Chicago
82% der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen (SCI), bei denen eine DXA-Untersuchung durchgeführt wurde, hatten eine Osteopenie oder eine Osteoporose. Ein niedriger T-Score unter -2,5 im Hüftbereich gilt als Vorhersagezeichen für eine mögliche Fraktur. Ein niedriger T-Score im Bereich der LWS stellt jedoch keinen Vorhersage-Faktor für eine Fraktur dar.
Fragilitätsfrakturen finden sich häufig bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen (SCI) und kommen bei alltäglichen Aktivitäten vor. Daher ist es von großem Nutzen, wenn die Frakturrisiken durch ein Screening vorhergesagt werden können. Der Goldstandard für eine Osteoporose-Aussage ist die Knochendichtemessung (BMD) mittels DXA im Hüft- und LWS-Bereich.
Ziel der vorliegenden Studie war es zu bestimmen, ob DXA-Messungen als allgemeine Abschätzung das Vorkommen von Osteoporose-Frakturen bei Patienten mit SCI vorhersagen können. 22.186 Patienten mit chronischer SCI wurden zwischen 2002 und 2012 ausgewertet. Ein T-Score unter -2,5 bedeutete eine Osteoporose, zwischen -1 und -2,5 eine Osteopenie und zwischen -1 und 1 eine normale Knochendichte.
Bei 1.104 Patienten (5%) wurde eine DXA-Messung durchgeführt. Die Hälfte dieser Patienten wurde nachuntersucht. Es handelte sich um 49 Frauen (8,9%) und 503 Männer (91,1%). 47 dieser Patienten (8,5%) entwickelten eine Fraktur während der Studie. Von diesen Frakturen ereigneten sich 70,2% im Bereich der unteren und 29,8% im Bereich der oberen Extremitäten. Die durchschnittliche Kontrollzeit betrug 7,7 Jahre.
455 Patienten (82%) hatten eine Osteoporose oder eine Osteopenie. Der durchschnittliche T-Score der Hüfte betrug -2,71 bei Patienten mit Fraktur und -2,24 bei Patienten ohne Fraktur (p=0,05). Es ergab sich kein signifikanter Unterschied bei der durchschnittlichen BMD-Bewertung in der Wirbelsäule oder im Hüftbereich bei Patienten mit oder ohne Fraktur. Der T-Score in der LWS ergab keine Vorhersage hinsichtlich einer Osteoporose-Fraktur, der T-Score im Hüftbereich war jedoch ein guter Vorhersagefaktor für eine Fraktur.
Insgesamt zeigte sich, dass ein geringer T-Score der Hüfte bei Patienten mit chronischer SCI ein Vorhersagefaktor für Frakturen ist.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.