Aus den Vollversammlungen: Vollversammlungsrunde mit (fast) pünktlichem EM-Ausklang

In der ersten Junihälfte fanden dieses Jahr die Vollversammlungen ein wenig früher als sonst statt, um Kollisionen mit Spielen der Fußball-EM zu vermeiden. Ganz gelang es nicht – was in Bayern mit einer zeitlich vorverlegten, höchst pünktlich abgeschlossenen Sitzung und einem gemeinsamen Abendausklang einiger Radiologen vor dem Bildschirm mit Weißbier und dem Spiel Deutschland gegen Polen endete. Das tat den interessanten Themen und der Diskussion aber keinen Abbruch.

Aufklärungsbögen

Zum Thema Standardisierung von Aufklärungsbögen schlug Fachbeirat Sous einen digitalen modularen „Baukasten“ in Form einer Datenbank vor. Hierfür wäre eine Anschubfinanzierung durch die interessierten Netzpraxen erforderlich, die sich durch Zeiteinsparung für teilnehmende Praxen rechnen könnte. Sous hat bereits eine erste Quantifizierung der Prozesskosteneinsparung vorgenommen, die er im Fachbeirat abstimmen und den Mitgliedern vorlegen wird. Spontan bekundeten einige Praxen ihr Interesse an diesem Verbundprojekt, weitere Interessenten werden gebeten, sich beim Netzmanagement zu melden, da nur bei ausreichender potenzieller Teilnehmerzahl eine Konkretisierung des Projekts stattfinden kann. Die nächsten Schritte sind die Aufnahme und Vertiefung des Themas auf der nächsten Fachbeiratssitzung und eine Kalkulation.

Neues aus der Berufspolitik

KV-Spezialist Carsten Krüger berichtete zu einem neuen BSG-Urteil zur Nachbesetzung von Vertragsarztsitzen, die in ein MVZ oder eine BAG eingebracht werden. Seine Ausführungen finden Sie auf Seite 22.

Neues aus der DeRaG

Nach Sanierung der MVZ Conradia und DKM ist die DeRaG nun bereit, weitere Praxen zu erwerben. Insbesondere für Praxen mit bevorstehendem Generationswechsel, Wachstumsinteresse und Investitionsbedarf könnte der Einstieg der DeRaG oder der Verkauf an die DeRaG eine attraktive Option sein. Dr. Michael Kreft bat die Netzmitglieder, dass sie – falls ihnen potenzielle „Kandidaten“ in den Sinn kommen – ihm diese nennen, um dann, natürlich in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Mitglied, mit diesen in Kontakt zu treten.

Gastreferenten Rechtsthemen

Wie die Mitgliedspraxen ja bereits wissen, hat die Rechtsanwaltskanzlei Tandler und Partner das ehemalige CuraJura-Team mit Dr. Tilman Scheinert und Ila HeyckCohnitz seit Januar übernommen. Ernst Tandler berichtete anlässlich des Inkrafttretens des §299 a/b am 4. Juni über die nun verabschiedete Form des Gesetzes und mögliche Konsequenzen für niedergelassene Radiologen. Einen ausführlichen Hintergrundbericht hierzu lesen Sie auf Seite 16. Anschließend führte Dr. Scheinert anhand eines Falles vor, dass sich Ärzte strafbar machen können, wenn durch Lücken in der IT-Sicherheit einer Praxis Patienten zu Schaden kommen und wie sich Ärzte davor rechtlich möglichst zuverlässig absichern können.

Statusbericht Radiologienetz und Curagita

Für die Zusammenarbeit der Mitgliedspraxen mit dem Netz hat sich durch das Inkrafttreten des §299 a/b nichts geändert. Viel Unsicherheit gibt es im Netz allerdings zum Thema Kontrastmittelvergütung GKV (siehe dazu den Bericht auf Seite 20). Die Kassen haben den Kontrastmittelmarkt als Wirtschaftlichkeitsreserve für sich erkannt und probieren deutschlandweit verschiedene Modelle mit unterschiedlicher Resonanz aus. Das Radiologienetz agiert im Sinne der Mitglieder mit dem Ziel, bei der Einhaltung von Wirtschaftlichkeit, höchstmögliche Verordnungsfreiheit für die Radiologen zu erhalten und Margen möglichst im Netz und zum Vorteil der Netzmitglieder zu halten. Wie allen bekannt sein dürfte, befindet sich Curagita in diesem Jahr in einem Transformationsprozess, um sich wettbewerbsfähig und leistungsstark für die Zukunft zu rüsten und damit auch attraktiv für eine eventuelle Übernahme durch die DeRaG zu sein. Positiv ist für die Netzmitglieder, dass das Outsourcing von Abteilungen, z. B. Recht und Marketing, dazu führte, dass sich die Angebotsbreite und -qualität in diesen Bereichen bei gleichen günstigen Netzpreisen weiter verbessert hat.

E-Health-Lösungen

Dr. Kreft berichtete über das Verbundprojekt IT-Vernetzungsplattform. Hier wird vor allem im Hinblick auf einen synergetischen Ansatz im Rahmen des Zweitmeinungsverfahrens bei RaDiagnostiX – Prostata - die integrierte Softwarelösung von Siemens sense 1 geprüft.

Gadoliniumhaltige Kontrastmittel im offenen Austausch Die Anwesenden tauschten sich zum Thema Umgang mit gadoliniumhaltigen Kontrastmitteln aus. Hier kommt es aufgrund der öffentlichen Berichterstattung zunehmend zu Nachfragen von Patientenseite. Im Nachgang zu den Vollversammlungen wurden vom Netzmanagement aktuelle Informationen, Artikel und Studienergebnisse zu diesem Thema zusammengestellt und an die Mitglieder versendet. Außerdem ist bei Bedarf eine Patienteninformation abrufbar, da aus einigen Praxen hierfür Interesse angemeldet wurde.

Verbundstrom mit Bestpreisgarantie

Nach einem historischen Tiefstand im Frühjahr haben die Strompreise wieder leicht angezogen, liegen aber noch erheblich unter dem Niveau der Vorjahre. Zum Jahresende auslaufende Altverträge müssen deshalb unbedingt noch rechtzeitig im September gekündigt werden, um das niedrige Preisniveau für die nächsten Jahre zu sichern.

Inzwischen werden über 60 Praxisstandorte mit Verbundstrom versorgt und genießen dabei eine Bestpreisgarantie. Die durchschnittliche Einsparung je Praxis liegt bei 5.000 Euro gegenüber bestehenden Verträgen. Interessenten können sich jederzeit an Sabrina Müller wenden (smr@curagita.com)

 

Die vollständigen Protokolle und Präsentationen von Ihrer Vollversammlung finden Sie wie immer im Mitgliederbereich von www.radiologienetz.de.