Aneurysms of the intracranial segment of the ophthalmic artery trunk: case report and systematic literature review

Journal of Neurological Surgery, Vol.79, Mai 2018, S. 257-261, S. Peschillo et al., Rom

Es wird über den seltenen Fall einer Subarachnoidalblutung berichtet, die durch ein rupturiertes Aneurysma im intrakraniellen Teil der A. ophthalmica verursacht wurde. Dies wurde mittels konventioneller Angiographie diagnostiziert. Trotz einer dekompressiven Kraniotomie verstarb die Patientin ohne weitere therapeutische Maßnahmen einen Tag nach Diagnosestellung.

Aneurysmen, die von der A. ophthalmica ausgehen, sind selten. Sie sind selbst meist asymptomatisch, oft aber einhergehend mit einem Exophthalmus oder einer progressiven Visusstörung. Die Entwicklung einer Subarachnoidalblutung (SAH) ist extrem selten.

Ausgehend von einer Fallbeschreibung wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Eine 66-jährige Patientin war zuhause die Treppe heruntergestürzt und wies ein Kopfhämatom in der rechten Okzipitalregion auf. Anamnestisch lag ein Hypertonus und ein Alkoholabusus vor.

Im CT ohne KM fand sich eine massive SAH im Bereich der linken perimesencephalen und basalen Zisternen, verbunden mit einem parenchymalem Hämatom in der linken temporoparietalen Region und einer rechtsseitigen Hemiplegie. Das CT-A zeigte keine Gefäßveränderungen.

Während des stationären Aufenthalts verschlechterte sich der Zustand der Patienten rapide und das erneute CT ergab eine Zunahme des linken temporoparietalen Hämatoms mit massivem Effekt auf die ventrikulären Strukturen. Die konventionelle Angiographie zeigte ein 1,5 mm großes sackförmiges Aneurysma der A. ophthalmica, das kurz nach Abgang aus der A. carotis interna erkennbar war. Zusätzlich zeigten sich diffuse Gefäßspasmen. Eine linksseitige dekompressive Kraniotomie wurde durchgeführt, doch ohne weitere Therapie verstarb die Patientin am nächsten Tag.

Die A. ophthalmica wird in drei Segmente eingeteilt: intrakranial, intrakanalikulär und intraorbital. Der intrakranielle Verlauf wird wiederum unterteilt in einen kurzen Anteil und einen langen Anteil. Nach dieser Strecke verläuft die A. ophthalmica unter der posterioren Ecke des Lig. falciforme, durchstößt die Dura mater mit dem N. opticus und tritt in den Canalis opticus ein. Obwohl es innerhalb der Orbita zahlreiche Anastomosen mit der A. carotis externa gibt, kommt es öfter zu einer okulären Ischämie, und zwar je proximaler das Aneurysma zur A. carotis interna liegt.

Insgesamt war die oben genannte Patientin der zweite Fall mit einer SAH, die durch ein rupturiertes Aneurysma verursacht wurde, das im intrakraniellen Segment der A. ophthalmica gelegen war.

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Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.