Ärztestatistik 2020: Anstieg der Zahl der Fachärzte für Radiologie und Strahlentherapie
Eine Zunahme der Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten um +1,5 % ist zu verzeichnen, trotzdem bleibt die Ressource Arzt laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) knapp: „Die Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten steigt zwar nach Köpfen deutlich, durch Anstellung und Teilzeit ist der Zuwachs jedoch geringer. Das heißt: Die Ressource Arzt bleibt knapp“, fasst Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die Entwicklungen der Ärztestatistik für 2020 zusammen.
Die Zahl der Fachärzte für Radiologie lag Ende 2020 bei 4.464 und damit um 2,6 % höher als im Vorjahr. Die Zahl der Fachärzte für Strahlentherapie wuchs 2020 um 2,8 % auf 1.098.
Laut Bundesarztregister steigt die Zahl der Ärzte und Psychotherapeuten auf knapp 181.000. Das Plus um 1,5 % resultiert vor allem aus der Zunahme an Psychotherapeuten. Der eigentliche Zuwachs liegt nur bei 0,8 %, da viele Ärzte im Teilzeit- oder Angestelltenverhältnis tätig sind. Der Trend der letzten Jahre hält nach wie vor an: Flexible Beschäftigungsmodelle erfreuen sich großer Beliebtheit, auch wenn die überwiegende Mehrheit die „klassischen“ Vertragsärzte und Vertragspsychotherapeuten bilden.
In den einzelnen Fachgruppen kann ein deutlicher Zuwachs bei den Psychotherapeuten, Kinderärzten und Nervenärzten verzeichnet werden. Bei diesen Arztgruppen wurden im Jahr 2019 im Zuge der Bedarfsplanungsreform des Gemeinsamen Bundesausschusses neue Niederlassungsmöglichkeiten geschaffen. „Wir müssen weiterhin mehr Anreize für eine Niederlassung schaffen. Gerade in der Corona-Krise sehen wir einmal mehr, wie wichtig die ambulante Versorgung für das Gesundheitssystem ist“, so Dr. Stephan Hofmeister.
Die Zahl der Hausärzte ist im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 % gesunken. Leichte Rückgänge gab es auch bei den Hautärzten und Anästhesisten. „Wir erkennen seit Jahren eine Abnahme der Hausärzte. Gerade diese Fachgruppe nimmt in der Versorgung eine zentrale Rolle ein, wie wir auch seit Beginn der Pandemie sehen können: Mehr als 90 Prozent der Covid-19-Patienten wurden und werden ambulant behandelt“, sagt Hofmeister.
Das Durchschnittsalter der Ärzte und Psychotherapeuten ist im Vergleich zum letzten Jahr erstmals seit Längerem minimal gesunken: Von 54,25 auf 54,23 Jahre.
Dieser Artikel stammt vom Leo Schütze Verlag, Herausgeber des "Schütze-Briefs". Curagita übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Informationen