Wall enhancement on high-resolution magnetic resonance imaging may predict an insteady state of an intracranial saccular aneurysm

P.Hu et al., Neuroradiology, Vol.58, Oktober 2016, S.979-985

Ein Wand-Enhancement im MRT bei intrakraniellen Aneurysmen oder Thromben im Aneurysmasack ist Ausdruck einer entzündlichen Zellinvasion und kann Hinweise auf ein „unsteady state“ hinsichtlich einer Aneurysmenrupturierung sein.

Intrakraniale Aneurysmen haben in China eine Prävalenz von 7%. Das Risiko einer Ruptur beträgt durchschnittlich 0,95%. Bluthochdruck, Stress und Entzündungen sind Risikofaktoren für die Größenzunahme eines Aneurysmas. Zerreißen des Endothels, Apoptosis der glatten Muskelzellen und Invasionen von Entzündungszellen in die Aneurysmawand sind Korrelationsfaktoren für eine Ruptur.

In der vorliegenden Studie sollte mittels eines 3T-HR-MRT das Aneurysmawand-Enhancement (AWE) und sein Verhältnis zur Wandentzündung und zu Aneurysma-Symptomen untersucht werden. Zwischen Juli 2013 und Juni 2014 wurden 25 Patienten untersucht. Es handelte sich um 17 Frauen und 8 Männer mit 30 Aneurysmen. Das Durchschnittsalter betrug 56,6 +/- 12,6 Jahre. Bei 14 Aneurysmen konnte ein AWE erkannt werden, meist allerdings partiell. Nur bei vier Groß-Aneurysmen ergab sich ein zirkumferenzielles AWE.

Sechs Aneurysmen waren rupturiert. Sie zeigten alle ein Wand-Enhancement. Bei vier dieser Patienten wurden mikrochirurgisch Clips angelegt. Acht von 24 nicht-rupturierten Aneurysmen hatten ein Wand-Enhancement. Bei vier Riesenaneurysmen kam es zu fokalen neurologischen Defiziten oder Kopfschmerzen, und bei drei Patienten war das Aneurysma partiell thrombosiert. Die histologische Untersuchung dieser acht Patienten zeigte im Wandbereich Phagozyten und Lymphozyten.

16 Aneurysmen zeigten weder ein Wand-Enhancement noch waren Symptome vorhanden. Der Größenunterschied zwischen der Gruppe mit und der Gruppe ohne Rand-Enhancement ist nicht signifikant. 12 von 14 Aneurysmen mit Wand-Enhancement waren symptomatisch. Insgesamt zeigten 14 von 30 Aneurysmen ein Wand-Enhancement, darunter alle sechs rupturierten Aneurysmen. Es konnte gezeigt werden, dass die rupturierten Aneurysmen entzündliche Zellinvasionen in der Wand aufwiesen. Auch das Vorhandensein von Thromben im Aneurysmasack kann Zeichen einer Entzündung sein.

Statistisch zeigte sich eine strenge Korrelation zwischen symptomatischen Aneurysmen und einem Wand-Enhancement. Insgesamt kann das Wand-Enhancement in einem intrakranialen Aneurysma ein Zeichen für ein „insteady state“ hinsichtlich einer Rupturierung sein.

Aus: CuraCompact 02-2017

(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)