Wahldiagnositik
Liebe Netzärzte, Gesundheitspolitik spielte im gestrigen TV-Duell wie schon im gesamten Wahlkampf bisher keine Rolle. Der Wahl-O-Mat wartet mit nur zwei gesundheitspolitischen Fragen, zur Bürgerversicherung und zur Impfpflicht, auf.
Der Gesundheits-Wahl-O-Mat (https://www.apobank.de/im-puls-gesundheit.html) bleibt oberflächlich, lässt die Sorgen der Fachärzte bzw. Radiologen außen vor und differenziert kaum zwischen den Parteien. In den Wahlprogrammen der Parteien findet sich so wenig Gesundheitspolitik wie schon lange nicht mehr. Auch bei genauerem Blick sind kaum Festlegungen zum Gesundheitswesen enthalten.
Eine "Partei für niedergelassene Radiologen" gibt es also weiterhin nicht, sofern man die Bürgerversicherung nicht als Stellschraube sieht. Hier bleiben die Fronten unverändert: Rot-Grün-Linke für Systemwechsel, Schwarz-Gelb dagegen. Leider findet sich nichts zur Auswirkung aufs (Radiologen-) Budget: Wird bei der Bürgerversicherung der PKV-Wegfall im EBM kompensiert? Bleibt beim bisherigen System die GOÄ weitgehend unverändert trotz der bekannten Probleme? Nach der Wahl stehen neue Gebührenkataloge vor der Umsetzung, über die wir leider vorher nicht abstimmen können. Was meinen Sie?
Beste Grüße
Dr. Johannes Schmidt-Tophoff und Dr. Michael Kreft