Vergütung und Ausbildung Praxismanager – Sammelbegriff für viele Jobs und Qualifikationen
Die Ausbildung zum Praxismanager ist in Deutschland nicht fest geregelt. Der Begriff ist weder geschützt noch lässt sich das Tätigkeitsprofil in der Praxis eindeutig festschreiben. Gleichzeitig weist das Angebot von öffentlichen Bildungsträgern und privaten Instituten zur Fortbildung als Praxismanager eine enorme Bandbreite auf. Auf der einen Seite gibt es Bildungsangebote für MTRA/MFA, welche in der radiologischen Praxis Managementaufgaben übernehmen möchten und nach einer entsprechenden Qualifizierung suchen. Auf der anderen Seite bedient der Markt die Anforderungen für Menschen mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund, welche eine Spezialisierung ihres Profils für den medizinischen Management-Bereich benötigen.
Die Ausbildungsangebote bewegen sich zwischen mehrtägigen Intensivseminaren und Studiengängen, welche bis zu fünfzehn Monate angelegt sein können. Vieles wird berufsbegleitend oder auch als Fernstudium/-fortbildung mit Präsenzblöcken angeboten. Anbieter sind öffentliche wie auch private Institutionen: mit und ohne Aufnahmeprüfung, mit und ohne Zertifizierung. Die Qualität der Fortbildungen und die Relevanz für das künftige Einsatzgebiet in der radiologischen Praxis ist für alle Beteiligten schwer zu beurteilen. Falls eine Person aus der Praxis gezielt für Praxismanagementaufgaben qualifiziert werden soll, gilt es, diese vorher zu definieren und die Qualifikationsmaßnahme dann entsprechend dem Anforderungsprofil der neuen Aufgabe herauszusuchen.
Von den allermeisten Fortbildungsangeboten werden in der Regel diese Themen abgedeckt, je nach Fortbildungsumfang in unterschiedlicher Tiefe:
- Teamleitung
- Praxisorganisation
- BWL
- Abrechnung
- Praxismarketing
- Qualitätsmanagement
- Arbeitsrecht
Was Praxismanager verdienen
Was ein Praxismanager verdient, ist in Deutschland sehr unterschiedlich. Je nach Region, Praxisgröße und Qualifikationsanforderungen stößt man bei Recherchen im Netz und in den einschlägigen Jobportalen auf eine Spannbreite von knapp 30.000 Euro bis über 100.000 Euro Bruttojahresgehalt.
Bilden sich MFA im Praxismanagement fort, kann man sich in der gehaltlichen Einstufung an den Gehaltstarifverträgen für Medizinische Fachangestellte orientieren. Diese sind gestaffelt nach der auszuführenden Tätigkeit, der Anzahl an Berufsjahren und der Ausbildung.
Praxismanager sind in der Tätigkeitsgruppe IV und V einzuordnen und können mit Gehältern rechnen, welche sich an dem Manteltarifvertrag orientieren:
- Tarifgruppe V: Fachwirtin für ambulante medizinische Versorgung/Arztfachhelferin (2.449,79 € bis 3.218,50 €)
- Tarifgruppe VI: Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen entsprechend (2.826,68 € bis 3.713,65 €)
Bei größeren Praxen oder Tätigkeiten in MVZ steigen die Komplexität und die Management-Anforderungen und somit auch das Gehaltsniveau.
Bei studierten kaufmännischen Leitern von Großpraxen kann das Gehalt dabei nochmals höher liegen, zum Beispiel bis zu dem eines angestellten Arztes. Letztlich entscheiden Nachfrage und Angebot.