Superior vena cava cancerous thrombus due to squamous cell tongue cancer: Virchow’s triad at its worst version

Thrombosis and Haemostasis,

Vol. 119, April 2019, S. 512-514

J. Papanikolao et al., Trikala,

Larissa/Griechenland

Es wird zum ersten Mal über ein Zungengrund-Karzinom berichtet, bei dem eine Herztamponade auftrat in Folge eines mobilen Thrombus im rechten Vorhof, dessen Ursprung in der oberen Cava lag. Gleichzeitig wiesen die beiden internen Jugular-Venen und die V. brachiocephalica Tumorthromben auf, und es lagen Lungenembolien vor. Der Patient verstarb nach Perikard-Punktion (1.200 ml), wahrscheinlich durch die akute Druckentlastung des Herzens mit Prolaps des Thrombus in den re. Vorhof.

Fallbeschreibung: Ein 48-jähriger Mann, seit sechs Monaten mit einem wenig differenzierten Plattenepithel-Ca der Zunge erkrankt, zeigte klinische und echokardiographische Zeichen einer Herztamponade, gleichzeitig Zeichen eines V. cava sup.-Syndroms (beidseits ödematöse Arme sowie Gesichtsröte). Eine Perikard-Punktion ergab 1.200 ml haemorrhagische Flüssigkeit. Danach zeigte sich zeitweise eine klinische Verbesserung. Die Echokardiographie (EK) ergab einen mobilen Thrombus im re. Vorhof, der erheblich elongiert war und dessen Ursprung in der oberen Cava lag. Darüber hinaus zeigte sich auch in den internen Jugularvenen je ein Thrombus, bedingt durch Invasion der umgebenden metastatischen Lymphknoten. Die CTA bestätigte diese Befunde. Zusätzlich zeigten sich Lungenembolien. Der Patient erhielt Anti-Koagulantien, er verstarb jedoch vor weiteren therapeutischen Maßnahmen.

Dies ist der erste beschriebene Fall einer Thrombose in der V. cava sup. bei einem Patienten mit einem Zungenkarzinom. Alle drei Virchow-Komponenten waren vorhanden: metastatischer perikardialer effusionsinduzierter Blutstau, Gefäßinvasion des Tumors und maligne-assoziierte Hyperkoagularität. Möglicherweise hat die abrupte Druckentlastung durch die Perikard-Punktion bewirkt, dass der Thrombus in den re. Vorhof prolabierte mit der fatalen Folge von Lungenembolien. Somit sollte eine frühe Ultraschall-Untersuchung des Herzens bei Patienten mit einem V. cava sup.-Syndrom durchgeführt werden.


Wir danken unserem Ehrenmitglied
Prof. Dr. U. Klein
aus München, der Ihnen die
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und zusammenfassend
erläutert.