Stent frame movement following endovascular aneurysm sealing in the abdominal aorta
Journal of Endovascular Therapy, Vol. 26, Februar 2019, S. 54-61
A. Yafawi et al., Liverpool
Stent-Implantationen in der A. abdominalis bei Vorliegen eines Aneurysmas können Verschiebungen nach kranial oder kaudal erfahren. Bei 75 Patienten zeigte sich nach zwei Jahren in 42 Fällen (56%) eine Proximal-Verschiebung um mehr als 4 mm. Bei 12 Patienten war eine Re-Intervention notwendig.
In der vorliegenden Studie untersuchten die Autoren retrospektiv die Häufigkeit und die Stentbewegung nach kranial oder kaudal bei Patienten nach endovaskulärer infrarenaler Aneurysma-Abdichtung (EVAS) in der A. abdominalis mittels Nellix-Endoprothesen. Zwischen Dezember 2013 und Januar 2018 wurden 75 Patienten in die Studie aufgenommen. Es handelte sich um 57 Männer (76,0%) und um 18 Frauen (24,0%) mit einem Durchschnittsalter von 76 +/- 7,6 Jahren. Alle Patienten erhielten am ersten postoperativen Tag eine abdominale Röntgen-Untersuchung, nach einem Monat eine Ultraschall- und eine CT-Untersuchung sowie nach einem Jahr erneut eine CT- und danach jährlich weitere CT-Untersuchungen.
Die durchschnittliche Aneurysma-Weite betrug präoperativ 60 mm (54-93 mm). Ein zweidimensionaler oblique-axialer „Blick“, senkrecht zur Zentrallumen-Linie, wurde benutzt, um die Stent-Position gegen einen Referenzwert zu bestimmen. Diese Referenzwerte waren in der Regel die A. mesenterica superior oder inferior. Jede Messung wurde mit dem gleichen Messpunkt nach einem Jahr verglichen. Die Differenzen der Messungen waren ein Maß für eine eventuelle Verschiebung des Stents.
Es gab keine perioperativen Todesfälle, aber bei 19 Patienten (25%) ergaben sich harmlose Komplikationen innerhalb von 30 Tagen. Sieben Patienten (9%) benötigten allerdings eine zweite Intervention. Einmal zeigte sich postoperativ eine Endoleckage.
Nach durchschnittlich 24 Monaten zeigte sich bei 42 Patienten (56%) ein proximales Displacement um > 4 mm. 16 Patienten (21%) hatten eine Stent-Verschiebung von > 10 mm, und zwar fünf von 75 Patienten (7%) nach einem Jahr, sechs von 43 Patienten (14%) nach zwei Jahren, vier von 15 Patienten (27%) nach drei Jahren und einer von zwei Patienten (50%) nach vier Jahren. Während der Kontrollzeit zeigten 14 Patienten (19%) eine Größenzunahme des Aneurysmas um durchschnittlich 5,5 mm (5-15 mm), wobei dies signifikant assoziiert war mit einer proximalen Verschiebung. Somit ist festzustellen, dass eine signifikante proximale Stent-Verschiebung bei Patienten nach EVAS entstehen kann, wobei diese häufig assoziiert ist mit einem Aneurysma-Wachstum. Es kann allerdings nicht gesagt werden, ob das Wachstum des Aneurysmas Ursache oder Folge der proximalen Verschiebung ist.