Short-term changes in arterial in ammation predict long-term changes in arteriosclerosis progression

European Journal of Nuclear Medicine and Molecular Imaging, Vol.44, Jan. 2017, S.141 – 140, P. Joseph et al., Boston

Kurzeit-Entzündungszeichen der Arterienwand, festgestellt durch PET-CT, implizieren Langzeitveränderungen hinsichtlich einer Arteriosklerose. Die Behandlung dieser Entzündungen kann eine Arteriosklerose vermindern oder stoppen.

Entzündungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung und dem Fortschreiten einer Arteriosklerose und können nicht-invasiv mittels 18-FDG PET bzw. PET/CT gemessen werden. 18-FDG wird in Immunzellen angereichert. In der Gefäßwand korreliert dies deutlich mit arteriosklerotischen Plaques und makrophagischen Infiltrationen. Die DAL-PLAQUE-Studie (DPS) prüfte in der Phase 2b den Effekt des Cholesterinester-Transferprotein-(CETP-) Modulators dalcetrapib auf die Struktur und die in ammatorischen Charakteristika der Arterienwand-Arteriosklerose durch PET/CT über eine Zeit von sechs Monaten oder durch MRT über 24 Monate.

Erste Ergebnisse der DPS zeigten einen signifikanten Zusammenhang zwischen Veränderungen der Karotis-Arterienwand-Entzündungen im Zeitraum von sechs Monaten und einer Vergrößerung des gesamten Arterienareals (TV) im Zeitraum von 24 Monaten. Die Autoren prüften mittels PET, ob sich über Kurzzeitveränderungen der Karotis-Arterienwand-Entzündungen auch Langzeitveränderungen hinsichtlich der Progression einer Arteriosklerose voraussagen lassen.

Bei 42 Teilnehmern der DPS wurden PET bzw. PET/CT-Untersuchungen durchgeführt und sechs Monate später kontrolliert sowie MRT-Untersuchungen mit zweijähriger Kontrolle. Bei den 42 Patienten handelte es sich um12 Frauen (28,6 %) und um 30 Männer (71,4 %). Das Durchschnittsalter betrug 62,5 Jahre. 35 Patienten (83,3 %) hatten eine kardiovaskuläre Anamnese, 14 Patienten (33,3 %) einen Diabetes, 30 Patienten (71,4) einen Hypertonus, und vier Patienten (9,5%) waren Raucher.

Bei 18 Patienten (42,8%) kam es zu einem manifesten Anstieg der Arterienwandentzündung (AWE) nach sechs Monaten, gemessen mit PET/ CT. Diese Patienten zeigten nach zwei Jahren eine Progression der Arteriosklerose, die Patienten ohne AWE hatten im Verlauf keine Zunahme der Arteriosklerose. 13 von 35 Patienten (30,4 %) wiesen im MRT nach sechs Monaten eine nachweisbare Zunahme der Arterienwanddicke auf. Diese Patienten zeigten nach 24 Monaten ein Fortschreiten der Arteriosklerose.

Insgesamt ergab diese Studie, dass Kurzzeitänderungen der Arterienwandentzündung assoziiert sind mit einer Langzeitprogression der Arteriosklerose. Dies bedeutet, dass Therapien, die die Arterienwandentzündungen reduzieren, die Progression einer Arteriosklerose vermindern oder sogar stoppen können.

 

Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.