Ruptured angiomyolipoma of the kidney: A rare differential diagnosis of flank pain
Scandinavian Journal of Urology, Vol.51, April 2017, S.342-344, M.P. Brandt et al., Mainz und Frankfurt
Plötzlich auftretende Flankenschmerzen können – sehr selten – auch von einem rupturierten Angiomyolipom herrühren, wie das Beispiel eines 25-jährigen Patienten zeigt. Nach einer erfolgreichen superselektiven Embolisation der zuführenden Arterie wurde wegen konstant hohem Fieber eine Nephrektomie erfolgreich durchgeführt.
Angiomyolipome (AML) haben eine Häufigkeit von ca. 2% aller Nierentumoren. Bei 20% dieser Patienten zeigt sich eine tuberöse Sklerose. Im Falle einer Ruptur kann es zu schweren retroperitonealen Blutungen kommen.
Fallbeschreibung: Ein 25-jähriger Patient klagte über ehebliche linksseitige Flankenschmerzen. Es wurde ein distal gelegener Ureter-Stein entdeckt und eine Fornix-Ruptur angenommen. Trotz Anlegen eines Ureter-Stents blutete der Patient erheblich weiter. Eine KM-CT entdeckte ein großes rupturiertes AML im oberen Pol der linken Niere mit aktiver Blutung aus einer schmalen Arterie. Diese wurde superselektiv erfolgreich embolisiert. Trotz Antibiotika-Gabe bekam der Patient einen so hohen Fieberanstieg, dass man sich zu einer Nephrektomie entschloss. Danach erholte sich der Patient sehr rasch.
Pathohistologisch handelte es sich um ein rupturiertes AML mit einem Durchmesser von 10,5 cm. Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Prävalenz einer Blutung bei einem AML über 6 cm deutlich höher ist als bei kleinen AML.
Bei Patienten mit erheblichen Flankenschmerzen ist nicht zuletzt an eine AML zu denken, sodass auch bei jungen Patienten eine CT indiziert sein kann.
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Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.