Routine follow-up radiographs for distal radius fractures are seldom clinically substantiated

Orthopaedic and Trauma Surgery, Vol.137, September 2017, S.1187-1191, N.L. Weil et al., Leiden/Holland

Nach Behandlung von Radiusfrakturen werden häufig Röntgenkontrollen durchgeführt. Von 1042 Patienten wurden bei 720 Patienten routinemäßig, bei 121 Patienten aus klinischer Indikation Röntgen-Aufnahmen angefertigt. Bei den Routinekontrollen wurden nur in 1.5 % der Fälle (11 Patienten), bei Kontrolle aus klinischer Indikation bei 9 % der Fälle (11 Patienten) Änderungen der Therapie vorgenommen. So erscheint eine routinemäßige Rö-Kontrolle nach Radiusfraktur-Therapie nicht notwendig.

18 % aller Frakturen betreffen den distalen Radius. Man schätzt eine Häufigkeit von 70-160 Patienten pro 100.000 Einwohnern. Routinemäßige Kontroll-Rö-Aufnahmen sind umstritten. Ziel dieser Studie war es daher, herauszufinden, ob diese Kontrolluntersuchungen klinische Therapie-Entscheidungen beeinflussen.

Von Januar bis Dezember 2012 wurden 1.042 Patienten in die Studie aufgenommen. Es handelte sich um 755 Frauen (72 %) und 787 Männer (28 %) mit einem Durchschnittsalter von 58,5 Jahren. Von den 1.042 Patienten wurden 804 Patienten (77 %) – davon 28 % Männer und 72 % Frauen – konservativ, 238 Patienten (23 %) – davon 27 % Männer und 73 % Frauen – operativ behandelt.

In den ersten drei Wochen der Behandlung wurden 1.115 Röntgenbilder angefertigt, nach drei Wochen 841. Routinemäßig wurden 720 (86 %) Aufnahmen angefertigt, aus klinischer Indikation 121 Aufnahmen (14 %). Hinsichtlich einer Änderung der Behandlungsstrategie ergab sich bei Patienten mit einer Routinekontrolle in 11 Fällen (1,5 %) eine Änderung, bei den Patienten mit Kontrolle aus klinischer Indikation ebenfalls in 11 Fällen (9 %).

Insgesamt hat sich gezeigt, dass Kontrollroutine-Rö-Aufnahmen nach Radiusfraktur nur sehr selten eine Therapieänderung indizieren, so dass sie in der Regel nicht notwendig sind.

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Bildschirmfoto 2017-06-16 um 12.37.35Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der Ihnen die Veröffentlichungen aus den Fachzeitschriften auswählt und zusammenfassend erläutert.