Radiologienetz Strategie 2022
Im Fokus stehen die Themen Digitalisierung, Umgang mit Fachkräftemangel, Praxisstrategie und Netzwachstum. Viele freiberufliche Mitgliedspraxen müssen sich gegenüber dem zunehmenden Wettbewerb durch Betreiberketten profilieren. Unterstützt werden sie vom Curagita-Team als Netzmanager und Dienstleister. Dabei arbeitet das Radiologienetz mit allen Akteuren konstruktiv immer dann zusammen, wo es um die Zukunft der ambulanten radiologischen Versorgung geht.
Der zunehmende Wettbewerb durch große radiologische Betreiberketten bedarf strategischer Antworten seitens der weiterhin freiberuflichen radiologischen Praxen. Die Vernetzung im Radiologienetz hilft den Mitgliedern, fehlende Größenvorteile auszugleichen, z.B. durch den Verbundeinkauf oder Großkundenrabatte bei Dienstleistungen wie CuraProtect oder im Gerätebereich.
Auf der letzten Vollversammlung des vergangenen Jahres, die am 15. Dezember online stattfand, stellte Dr. Johannes Schmidt-Tophoff den Vorschlag für die Radiologienetz-Strategie 2022 vor. Durch den Verkauf der DeRaG fällt die Geschäftsbesorgung für die Conradia-MVZ bis spätestens Ende 2022 weg. Damit profitieren Netzpraxen künftig noch stärker von den Betreibererfahrungen des gesamten Curagita-Teams. Diese reichen von der Praxisbewertung über Verhandlungsführungen mit potentiellen Kooperationspartnern / Praxis-Käufern bis zur Abrechnungskompetenz und der tatkräftigen IT-Betreuung rund um die Uhr.
Thema Nummer 1: Es fehlen allerorts ärztliche und nicht-ärztliche Ressourcen
Der Fachkräfte- und Nachfolgermangel wurde bereits auf dem Radiologentag als akuter Engpass benannt. Auch hier müssen die mittelständischen Freiberufler sich gegen bundesweit aufgestellte Groß-Arbeitgeber behaupten, die teilweise mit eigenen Schulen und Karriereperspektiven durch Management- oder Spezialistenlaufbahnen ehrgeizige Leistungsträger auf dem Arbeitsmarkt anlocken.
Netzmanagerin Eva Jugel stellte hier gleich drei Netzprojekte zur Abstimmung, die helfen könnten, die Mangelsituation besser zu bewältigen:
- eine offene Petition für die Erlangung der Fachkunde für Strahlenschutz für MFA, um künftig Bereitschaftsdienste auch mit deren Hilfe zu stemmen;
- ein Netzprojekt zur Rekrutierung ausländischer MTRA;
- eine Employer Branding Kampagne mit eigenem Netzlabel „Jobs mit Durchblick“.
Über die Umsetzung dieser Projekte stimmen die Netzmitglieder derzeit ab. Das aktuelle Stimmungsbild weist bei der geplanten Open Petition die höchste Zustimmungsquote aus, obgleich sich alle im Klaren darüber sind, dass es sich um das Projekt mit der geringsten Erfolgswahrscheinlichkeit handelt. (Hierkönnen Sie noch bis zum 24. Januar über die Projekte mitabstimmen).
Praxisstrategie – Was kann die einzelne Praxis tun?
Praxisstrategie ist ein Thema, das im Alltag oftmals hinten runter fällt. Gleichwohl steigt die Notwendigkeit jeder einzelnen Praxis immer mehr, sich mit dem Thema auseinander zu setzen, um sich aktiv „vor der eigenen Haustür“ abzusichern und für die Zukunft im Konsens mit allen Praxispartnern zu rüsten.
Dr. Schmidt-Tophoff skizzierte einen idealtypischen Strategieprozess und bot an, den Erfahrungsschatz aus der Vielzahl der Conradia-Projekte der vergangenen Jahre mit daran interessierten Praxen zu teilen.
Abb.: Praxisstrategie-Prozess
Radiologienetz: so kann das Netz den Mitgliedspraxen nutzen!
Darüber hinaus führte er aus, wie das Radiologienetz den Mitgliedspraxen in diesem und den nächsten Jahren nutzen kann. Er stellte dabei zahlreiche geplante Erweiterungen und Neuerungen vor wie ein digitales Mehrwert-Mitglieder-Internetportal, das zurzeit unter der Projektleitung von Mona Schneider aus dem Netzmanagement entsteht, den neuen Curagita-MTRA-Pool ab Januar zur Fernsteuerung von Großgeräten, den Aufbau eigener Ressourcen zum Recruiting von Fachkräften und Radiologinnen und Radiologen sowie die Möglichkeit für Praxen, Netz-Dienste wie den Verbundeinkauf künftig auch für ihre Zuweiser als Bindungsinstrument zu nutzen.
Man konnte Aufbruchsstimmung im Curagita-Team zum Jahresende spüren. Das Team ist dabei, sich zu verstärken. Die Netzformate werden digitaler. Das Printmagazin CuraCompact wird künftig nur noch zweimal jährlich in die Praxen flattern und stattdessen um einen monatlichen E-Mail-Newsletter ergänzt. Weiterhin ist ein youtube-Format in Planung.
Die Vollversammlungen, die in den letzten zwei Jahren online stattfanden, werden auf diesem Weg fortgesetzt, um weiter alle interessierten Netzmitglieder bundesweit teilhaben zu lassen. Das ganze flankiert von Webinaren und Online-Workshops der CurAcademy. Wobei hier die Netzmanagerin Eva Jugel hofft, auch wieder wenigstens hybride Formate 2022 anbieten zu können. „Fest geplant ist ein Vor-Ort-Treffen am 19. November in Heidelberg beim Radiologentag“, sagt sie. Apropos: Die erste Online-Vollversammlung 2022 findet am 23. März um 19 Uhr statt!
Neu auch in der Netzkommunikation ist der Plan, Kamingespräche stattfinden zu lassen und zwar immer dort, wo Gesprächsbedarf bzw. -interesse vorhanden ist. Das kann in kleinstem Kreis mit den Vertretern von nur einer Praxis stattfinden, aber auch mit mehreren Praxen in einer Region, die am selben Thema arbeiten.
Last but not least hängt der Erfolg der Netzstrategie auch davon ab, inwieweit der Netzgedanke „Gemeinsam sind wir stärker als alleine“ bei den Akteuren in den radiologischen Mitgliedspraxen verfängt. Nur, wenn auch die junge Generation in den Praxen das Netz, das die Vorgänger vor zwanzig Jahren aufgebaut haben, für sich nutzbar macht – sicher in anderer Form und mit anderen Schwerpunkten heute, werden sich Netz- und damit Praxiserfolge einstellen. Der ein oder andere jüngere Radiologe hat sich bereits aus der Deckung gewagt und die vorhandene Expertise angefragt, sei es im Online-Marketing oder in der KV-Abrechnung oder wie kurz vor Silvester in der Moderation eines möglichen KI-Ventures. Es bleibt also spannend im Neuen Jahr!
Abb.: Wie das Radiologienetz einer Mitgliedspraxis nutzen kann
Ihre Ansprechpartner
Im Vorstand:
Dr. Johannes Schmidt-Tophoff
Im Netzmanagement:
Eva Jugel





