Prognostic value of coronary computed tomography amaging in patients at high risk without symptoms of coronary artery disease

Dedik et al., Rotterdam, Utrecht, Leiden, The American Journal of Cardiology, Vol.117, März 2016, S.768-774

Bei symptomlosen Patienten mit einer koronaren Herzerkrankung (KHE) kann mittels CTA eine gute Risikovorhersagbarkeit hinsichtlich eines „adverse event“ erzielt werden. Zeigen diese Patienten keine Koronarverkalkung, sind keine weiteren Kontroll-CTAs notwendig.

Ein plötzlicher Herztod tritt jährlich bei 50 bis 100 Patienten/100.000 Einwohner auf, sowohl in Amerika als auch in Europa, und betrifft ca. 50% aller Patienten mit Herztod. Bei diesen Patienten ist der plötzliche Herztod (PH) die erste und einzige Manifestation einer KHE bei sonstiger Symptomlosigkeit. Normalerweise werden die Risikofaktoren (Diabetes, Hypercholesterinämie, positiver Kalkscore) für das Management von Herzerkrankungen bei symptomlosen Patienten herangezogen. In der vorliegenden Multicenter-Studie sollte eruiert werden, ob bei symptomlosen Patienten durch die CTA eine bessere Risikovorhersage möglich ist als durch den Kalk-Score .

Es handelte sich um 665 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 56 +/- 9 Jahren. 417 Patienten (63%) waren Männer, 248 (37%) Frauen. Es gab 150 Raucher (23%), 333 Hochdruckpatienten (50%), 378 Diabetiker (57%) und 491 Patienten (73%) mit Koronarkalk. 126 Patienten (19%) hatten keine KHE. Bei 620 Patienten (95%) konnte nach drei Jahren eine CTA-Kontrolle durchgeführt werden.

Das Ergebnis:

  1. Der Anteil mit tödlichem Ausgang (adverse events) war gering: jährlich 2%.
  2. Sowohl der Kalk-Score als auch die CTA sind unabhängige Vorhersagewerte für adverse events.
  3. Die CTA hat einen großen prognostischen Wert, mehr als der klinische Befund oder der Kalk-Score.
  4. Patienten ohne Koronarkalk haben eine gute Prognose. Eine weitere Kontroll-CTA ist hier unnötig (die CTA hat eine fünfmal höhere Strahlendosis als die Kalk-Score-Untersuchung). Dagegen identifizierte die CTA eine koronare Herzerkrankung bei 38% der Patienten ohne Koronarkalk.

Insgesamt hat sich gezeigt, dass die CTA einen zusätzlichen Wert und darüber hinaus einen Risiko-Reklassifizierungsnutzen hat, und zwar mehr als der Koronarkalk bei Patienten ohne KHE-Symptome.

(Wir danken unserem Ehrenmitglied Prof. Dr. U. Klein aus München, der die Veröffentlichungen aus verschiedenen Fachzeitschriften für Sie auswählt und zusammenfassend erläutert.)