Pilotprojekt zur KI gestützten mpMRT Prostata
9 Mitgliedspraxen sammeln in den nächsten Monaten Erfahrungen mit ausgewählten Prostata KI-Anwendungen, die über die Plattform iDA des Philips Spin-offs Dayiana aus Köln, verfügbar gemacht werden.
Bereits auf der Netzfortbildung zur mpMRT der Prostata im April stellte sich Dr. Michael Perkuhn mit seinem Team von Dayiana den Anwesenden kurz vor und lud zu einem Webinar im Mai ein, auf dem er das geplante Pilotprojekt KI gestützte mpMRT der Prostata präsentierte.
Mit iDA verfügt er über eine Hersteller unabhängige Plattform, über die sich Radiologinnen und Radiologen verschiedene KI-Anwendungen für Untersuchungen zugänglich machen können. Dayiana verspricht dabei eine einfache Integrierbarkeit in den Praxis-Workflow, außerdem verbleiben alle Daten in der Praxis. Verfügbar gemacht und getestet wird u.a. die KI-Applikation Lucida Medical Prostate Intelligence, CE zugelassen und ISO zertifiziert. Wenngleich das Projekt auf die Prostatadiagnostik fokussiert ist, dürfen die Teilnehmer auch andere KI-Anwendungen aus dem Spektrum der CE zertifizierten Applikationen testen. Und das in der Pilotphase zunächst, ohne dass Kosten für die Teilnehmer-Praxen entstehen. Curagita übernimmt die Kosten in dieser Projektphase für die IT Hardware mit den entsprechenden Dienstleistungen. Kein Wunder, dass sich die projektierte Anzahl der Teilnehmer von fünf auf neun in nur kurzer Zeit fast verdoppelte.
Dank einer so großen Gruppe, erwarten die Studienleiter von Dayiana und Curagita, belastbare Aussagen bezüglich der Zuverlässigkeit der KI und der Effizienz des Workflows. Die Ergebnisse werden für den Radiologienetz-Tag am 18. November in Heidelberg zur Diskussion aufbereitet. Die Erfahrungen sind die Basis für das weitere Vorgehen im Netz, aber natürlich auch für die einzelne Teilnehmerpraxis.
Überwiegen Nutzen und Usability die Kosten? Gibt es Marketing-Effekte, wenn „Kollege KI“ als Doppelbefunder mit eingebunden wird? Könnte es ein Qualitätsargument für den Abschluss von Selektiv-Verträgen mit den großen Krankenkassen werden? Einige dieser Frage beschäftigen heute niedergelassene Radiologen, die das Thema KI in den praktischen Befundungsalltag noch nicht integriert haben. Noch zögern viele und hoffen, dass die Kosten sinken oder eine Vergütung für den KI-Einsatz gezahlt wird. Dass die KI in den nächsten Jahren Einzug auch in die radiologischen Praxen halten wird, bezweifelt derweil niemand. Dieses Stimmungsbild wurde bereits auf der April-Fortbildung zurückgespielt. Man darf also gespannt sein!


