Patient selection criteria for percutaneous anterior cervical laser versus endoscopic discectomie

In Abhängigkeit von klinischen und anatomischen Befunden, die durch das MRT ermittelt werden, wird eine HWS-Bandscheibendekompression vergleichend mit zwei Methoden durchgeführt: die perkutane anteriore Laserbehandlung und die endoskopische Operation. Bei je 15 Patienten wurden die beiden Methoden angewandt. In beiden Gruppen gab es gute bis befriedigende Ergebnisse, in 86% bis 88% der Fälle ohne signifikante Unterschiede. Für Patienten mit Co-Morbiditäten sind diese minimal-invasiven Methoden von großer Bedeutung.
Die Bandscheibendekompression im HWS-Wirbelkanal kann mittels perkutaner anteriorer Laserbehandlung (PLDD) sowie durch die endoskopische Operation (PEDD) durchgeführt werden. Beide Methoden sind gleichermaßen deutlich weniger traumatisch als die konventionelle offene Wirbelkanaloperation. Um die beiden erstgenannten Methoden vergleichen zu können, wurden je 15 Patienten mit einer der beiden Methoden behandelt. Es handelte sich um 16 Männer und 14 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 50,5 Jahren (26-68 Jahre). Alle Patienten wurden sediert und erhielten eine Lokalanästhesie.
Während mittels PEDD die Bandscheibensituation direkt sichtbar ist, muss man sich mittels PLDD auf die präoperative Bildgebung verlassen. Der Einsatz der PLDD ist limitiert durch den Zustand des Bandscheibengewebes und abhängig vom Lasertyp. Patienten mit knöchernen posterioren Longitudinalligamenten, mit spondylotischer Myelopathie, mit weniger als 50% Bandscheibenhöhenverlust, mit einer Infektion, mit anatomischen Anomalien, mit schweren neurologischen Defiziten, mit verkalkten Bandscheibenprotrusionen und mit wandernden Hernien (alle mittels MRT dargestellt) wurden ausgeschlossen.
Für die PLDD wurde ein YAG-Laser benutzt mit einer Energie von 360 bis 800 J. Ein flexibler Laser wird unter C-Bogen-Führung in das posteriore Drittel der Bandscheibe eingeführt und das Bandscheibengewebe vaporisiert, wobei der intradiskale Druck und die Ausdehnung der Diskherniation durch die Hitze-Schrumpfung reduziert wird. Die resultierende Volumendekompression und der thermale Denervationseffekt der „nociceptive“-Rezeptoren im Annulus fibrosus haben sich als primäre Ursache für die Schmerzerleichterung herausgestellt.
Für die PEDD mit direkter endoskopischer Visualisation wird das Endoskop über den Tracheo-oesophagialen Karotis-Zwischenraum eingebracht und zum anterioren zervikalen Spinalkanal weitergeführt. Das nachfolgende chirurgische Prinzip ist das gleiche Prinzip wie bei der offenen OP.
In der PLDD-Gruppe erhielten sechs Patienten eine 1-Level-OP, fünf Patienten eine 2-Level-OP, ein Patient eine 3-Level-OP. In der PEDD-Gruppe erhielten 13 Patienten eine 1-Level-OP und drei Patienten eine 2-Level-OP. Es zeigten sich keine signifikanten Unterschiede in beiden Gruppen hinsichtlich der Symptome (Armschmerzen, sensorische Defizite). Es gab keine größeren Komplikationen. Welche dieser Methoden zur Anwendung kommt, hängt ab vom klinischen Bild, vom anatomischen Situs und von der Art der Kompressionspathologie.
Autor:
Prof. Dr. U. Klein


