Neue Möglichkeiten der Fernbehandlung – KV-System will selbst aktiv werden
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) wollen die neuen Möglichkeiten der Fernbehandlung in der medizinischen Versorgung stärker selbst ausschöpfen. „Wir sehen den Bereich der Fernbehandlung als elementaren Teil des Sicherstellungsauftrages der KVen“, betonen die KVen und die KBV in einem gemeinsamen Positionspapier.
Einzelne KVen seien bereits in den Markt eingestiegen, andere warteten noch ab. Angebote zur Fernbehandlung machen allerdings nicht an den Landesgrenzen der jeweiligen KV halt, wie die bundesweit angebotenen Projekte zur Krankschreibung per WhatsApp oder zur Online-Psychotherapie zeigen würden. „Um Fehlentwicklungen zu vermeiden, muss die aktuelle Ausgestaltung des Fernbehandlungsverbots noch einmal in Bezug auf die besondere Bedeutung des persönlichen Arzt-Patienten-Kontaktes kritisch diskutiert werden. Dabei müssen auch klare Einschränkungen und Begrenzungen definiert werden, um nicht ausschließlich Konzerninteressen in den Mittelpunkt zu stellen“, so die Position des KV-Systems.
Bundesweit drängen inzwischen Unternehmen und Start-ups unterschiedlicher Größe auf den Markt, um neue, in der Regel onlinebasierte Dienstleistungen, die sich direkt an die Patienten richten, anzubieten. Dabei geht es aus Sicht der KVen um einen „elementaren Eingriff in das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Arzt und Patient“. KBV und KVen planen eigene, funktionierende digitale Angebote, welche an den Bedürfnissen der Patienten ausgerichtet sein sollen. „Als Körperschaften öffentlichen Rechts werden wir eigene, höchsten Ansprüchen des Datenschutzes und der Datensicherheit genügende sowie den Schutz eines vertrauensvollen Arzt-Patienten-Verhältnisses fördernde Angebote aufbauen“, so lautet die Absichtserklärung.
Meldungen aus der Gesundheitspolitik
Der Artikel stammt vom Leo Schütze Verlag, Herausgeber des „Schütze-Briefs“.
Curagita übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit dieser Informationen.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Michael Kreft
Carsten Krüger